Poison Ruïn - Härvest

In ei­nem et­was un­er­war­te­ten aber im nach­hin­ein ab­so­lut Sinn er­ge­ben­den Mo­ve bringt die Speer­spit­ze des noch jun­gen, va­ge de­fi­nier­ten und im Wan­del be­find­li­chen Dun­ge­on Punk-Gen­res ih­ren ers­ten Lang­spie­ler auf dem eta­blier­ten, eher Me­tal-las­ti­gen La­bel Rel­ap­se Re­cords her­aus. Dan­kens­wer­ter Wei­se zeigt das herz­lich we­nig Ein­fluss auf ih­re Klang­äs­the­tik und Pro­duk­ti­ons­wer­te - mit den neu­en Songs kommt die Band aus Phil­adel­phia so­gar noch­mal ein paar ta­cken Dre­cki­ger und Lo-Fi-ma­ßi­ger rü­ber als je zu­vor, ih­re schlau­en Kon­struk­te aus Post- und Ga­ra­ge Punk, Noi­se Rock, Post­co­re, ei­nem klei­nen Schuss von Oi! and nur den ur­zeit­lichs­ten Zu­ta­ten des Pro­to- und Old-Old­school Me­tal nach wie vor ab­so­lut ein­ma­lig in der ak­tu­el­len Sze­ne, klang­lich durch­weg von ei­nem di­cken Schlei­er aus Band­rau­schen be­deckt. Yup, das Ding klingt ein­fach gött­lich muss ich sa­gen!

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Chinese Mudmen - Meet The Mud /​ Mud On Mud

Chi­ne­se Mud­men kom­men aus der glei­chen brau­nen Pfüt­ze ge­kro­chen, die uns zu­vor schon Scab Breath aus­ge­spuckt hat und lie­fern auf zwei EPs neue Ga­ra­ge Punk-Bro­cken ab, dies­mal mit ei­ner stär­ke­ren Hard­core-Kan­te und ei­nem or­dent­li­chen Zu­satz von KBD-Dreck. Ei­ne At­ta­cke auf die Sin­ne so ge­ra­de­aus wie auch kru­de und chao­tisch da­her­pol­ternd - Ei­gen­schaf­ten nicht ganz un­ähn­lich zu so jün­ge­ren Bands wie Mo­dern Needs, Li­quids oderr auch Fried E/​m.

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Glittering Insects - Glittering Insects

Bril­li­an­ter Scheiß schwappt da mal wie­der aus dem Hau­se To­tal Punk Re­cords an un­se­re Ufer! Die Band hat un­ter an­de­rem Mit­glie­der von GG King, Pre­da­tor, Wy­myns Pry­syn and Uni­form (die aus At­lan­ta, nicht das New Yor­ker Duo…) an Bord aber der of­fen­sicht­lichs­te Ver­gleich wä­ren da­bei die zwei letzt­ge­nann­ten Bands - ins­be­son­de­re das me­lan­cho­li­sche Ge­schram­mel von Uni­form prägt auch hier den Vi­be ent­schei­dend mit. Dar­über hin­aus er­in­nert mich das gan­ze aber auch stark an die aus­tra­li­schen Noi­se-/Post Punk-Göt­ter Kitchen's Flo­or in die­ser Kom­bi­na­ti­on aus scharf­kan­ti­gen, rau­en Tex­tu­ren, ei­ner Songkunst die gleich­zei­tig als sper­rig und tief­trau­rig aber auch me­lo­disch und cat­chy da­her­kommt, durch­zo­gen von ei­ner all­um­fas­sen­den Me­lan­cho­lie. Au­ßer­dem mag man hier und da an den schram­mel­fuz­zi­gen Post Punk von Ci­ty Yelps den­ken oder, in dem me­lo­dischs­ten Mo­men­ten, an den Noi­se Pop der frü­hen Tree­house. Ein aus­ge­spro­chen ver­ein­nah­men­des, epi­sches Klang­er­leb­nis, das an ei­nem Stück ge­nos­sen wer­den möch­te. Ir­gend­wie sel­ten ge­wor­den, so­was.

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Body Maintenance - Beside You

Die ers­te LP von Bo­dy Main­ten­an­ce aus Mel­bourne be­geis­tert mit hoch­ka­rä­ti­gen Post Punk-Sounds der ein­gän­gig-me­lo­di­schen Mach­art. Als sol­ches ge­winnt das hier kei­ne Prei­se für Ori­gi­na­li­tät, bril­liert da­für aber mit ei­ner selbst­si­che­ren Song­wri­ting-Kunst die sich kei­ne Fehl­trit­te leis­tet, kom­bi­niert mit ei­ner su­per-dis­zi­pli­nier­ten Dar­bie­tung zu ei­nem Gan­zen, das sich je­der­zeit durch­dacht und so­li­de ge­baut an­fühlt. Pflicht­pro­gram für Freun­de et­wa von The Es­tran­ged, Sie­ve­head, Cri­mi­nal Code oder Sche­du­le 1.

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Eunix - Demo

Mit­glie­der von Bib, Ni­hi­li­stic Fit und ei­nem gan­zen Arsch wei­te­rer ein­schlä­gi­ger Na­men lie­fern hier ei­ne De­büt-EP ab, die das Blut zum ko­chen bringt mit ei­nem zeit­lo­sen Post­co­re-Sound von höchs­ter Spreng­kraft, un­ter­mau­ert von rei­fem und aus­ge­feil­tem Song­ma­te­ri­al das, wie et­wa im Doom-/S­ludge-Ma­nö­ver Face Down, auch mal das Tem­po dros­seln darf oh­ne da­bei zu lang­wei­len - im­mer ein gu­tes Qua­li­täts­merk­mal wenn ihr mich fragt. In jün­ge­rer Zeit hat man ähn­lich hoch­wer­ti­gen und schlau­en Kra­wall von Bands wie Ro­mance, Sho­ve, As­cot Stab­ber, Flowers of Evil oder frü­hen Bad Bree­ding ge­hört.

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Sex Mex - We're A Happy Family

Im Lau­fe der ver­gan­ge­nen zwei Jah­re ha­ben sich Sex Mex aus San An­to­nio, Te­xas wie­der­holt als ver­läss­li­che Lie­fe­ran­ten mit ei­nem gol­de­nen Händ­chen für kna­cki­ge Ga­ra­ge Pop-, Syn­th Punk- und Fuzz Pop-Me­lo­dien un­ter Be­weis ge­stellt. Auch die neu­es­te EP ent­täuscht dies­be­züg­lich nicht, lie­fert wie­der­holt ab­ge­fuzzte Pop­ju­we­len ers­ter Gü­te ab die ne­ben viel an­de­rem Zeug wohl tief in der Schuld di­ver­ser Rea­tard-as­so­zi­ier­ter Pro­jek­te auf der pop­pi­ge­ren Sei­te steht. Da­von drän­gen sich vor al­lem Lost Sounds als ver­gleich auf, aber auch ak­tu­el­le­res Zeug á la The Gobs, Witch Piss oder Ghoulies wä­ren als Re­fe­ren­zen nicht kom­plett da­ne­ben ge­grif­fen.

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Public Interest - Spiritual Pollution

Ein wei­te­rer Re­lease mit dem Ers­te The­ke-Qua­li­täts­sie­gel und tat­säch­lich ein wahn­sin­ni­ger Sprung vor­wärts für die­se Band aus Oak­land nach ei­nem noch stär­ker zum Ga­ra­ge- und Syn­th Punk ten­die­ren­den Tape aus dem Jahr 2019. Hier ver­schiebt sich ihr Sound in die Rich­tung von durch­weg aus­ge­fuchs­tem Post Punk, der glei­cher­ma­ßen düs­ter wie auch ver­dammt cat­chy und son­g­ori­en­tiert rü­ber kommt - ei­ne Qua­li­tät die euch viel­leicht auch bei den jüngs­ten Klän­gen von Marb­led Eye auf­ge­fal­len ist, von de­nen hier auch ir­gend­wer sei­ne Fin­ger im Spiel hat. Das ist durch­zo­gen von ei­ner psy­che­de­li­schen Wol­ke die mich an Wire der Chairs Miss­ing /​ 154-Ära er­in­nert, aber auch zu ei­nem Clus­ter von jün­ge­ren ein­schlä­gi­gen Haus­num­mern wie et­wa In­sti­tu­te, Rank/​Xerox, Pu­blic Eye, Di­ät, VR Sex, Brui­sed, Was­te Man oder frü­hen Paint Thin­ner darf man die schlau­en Kon­struk­tio­nen ver­glei­chen.

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Goblin Daycare - Q: EP? A: EP!!

Die in­ter­na­tio­na­le Egg­punk-Re­vo­lu­ti­on schrei­tet un­auf­halt­sam vor­an und un­ser nächs­ter Stopp auf dem Weg zur kul­tu­rel­len Un­ter­wan­de­rung ist Is­tan­bul. Da kom­men näm­lich Go­blin Day­ca­re her und wer­fen ih­re drei Cent in die Run­de in Form die­ser ex­qui­si­ten EP vol­ler lau­ni­ger Ga­ra­ge- und Syn­th­punk-Ge­schos­se, die wirk­lich kei­nen Ver­gleich zu so hoch­ka­rä­ti­gen Kol­le­gen wie Nuts, Set-Top Box, Ghoulies oder Slim­ex scheu­en müs­sen.

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Advoids - Advoids

Mit­glie­der von Di­ode und Frea­k­ees be­sche­ren uns hier ei­ne wei­te­re At­ta­cke des wun­der­schön ent­gleis­ten Krachs, der grob an den Ko­or­di­na­ten von Post Punk, Post- und Weird­core vor­bei­schrammt. in All The World geht ein re­pe­ti­ti­ves, The Fall-mä­ßi­ges Riff naht­los in pu­re Hard­core-An­ar­chie über. Gi­ve Me Mi­ne hat dann hin­ge­gen eher so ei­ne ge­wis­se En­er­gie als trä­fen frü­he Mi­nu­temen auf Ja­mes Chan­ce. Des­wei­te­ren mag man hier drin Spu­ren von Flip­per, Sac­cha­ri­ne Trust oder The Pop Group wie­der­fun­den oder al­ter­na­tiv, den Bo­gen zu jün­ge­ren Bands wie Ro­lex, Big Bop­per oder Gay Cum Dad­dies schla­gen.

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Homicide Idols - Homicide Idols

Ei­ne schön ein­fach ge­strick­te bis pri­mi­ti­ve Ga­ra­gen­at­ta­cke von ei­ner schwe­di­schen Band, die hier ih­re schmut­zi­gen Ma­chen­schaf­ten noch um den ge­wis­sen KBD-Nach­ge­schmack er­wei­tert. Ein aus­ge­zeich­ne­tes neu­es Schlamm­bad für Fans sol­cher Schand­ta­ten wie sie et­wa die frü­hen Sick Thoughts, Buck Bil­o­xi, Bart and The Brats, Gi­or­gio Mur­de­rer oder Frea­k­ees schon zu ver­ant­wor­ten hat­ten.

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