Cold Sweats - Most High
Mit einem schön entschlossen vorwärts scheppernden Klanghybrid irgendwo im Grenzbereich zwischen Noiserock und Postpunk weiß die aktuelle EP dieses New Yorker Trios zu gefallen.
Mit einem schön entschlossen vorwärts scheppernden Klanghybrid irgendwo im Grenzbereich zwischen Noiserock und Postpunk weiß die aktuelle EP dieses New Yorker Trios zu gefallen.
Das nenn ich mal 'n Brett. Auf dem Debütalbum von Advertiesment aus Lethbridge, Alberta trifft derber Noiserock auf ebenso derbe druckvollen Post-, Sludge- und Stonerpunk, der in circa dreißig Minuten alles zu Staub verarbeitet, was sich ihm in den Weg stellt.
Auf dem ersten "Lang"-Spieler von Slimy Member aus Dallas setzt es simpel gestrickten als auch kompromisslosen Death (duh!) Punk um die Ohren. Frei von überflüssigen Schnörkeleien und gerade deshalb äußerst effekvoll.
Bei dieser New Yorker Band mischt unter anderem Greg Collins mit, bekannt als der Ex-Drummer von Livids und - etwas unerwartet - Radio 4. Das Debütalbum auf Slovenly liefert traditionellen Garagepunk, der zwar das Rad nicht neu erfindet, aber… Meine Fresse, rocken die Jungs hart! Was der Platte an Originalität mangelt wird problemlos durch die energische Darbietung ausgeglichen.
Für alle, denen es hier gestern etwas zu freundlich und poppig zuging, hier ist ein gutes Gegengift. Auf ihrem neuen Tape fabrizieren die New Yorker bis zum Anschlag räudigen Doom- und Sludgepunk in einem exzellent schlechten LoFi-Sound. Das klingt wie mit Opas Diktiergerät aufgenommen.
Je nach Auffassung ist das der zweite oder dritte, oder auch gar kein Langspieler der Band aus Milwaukee (nicht zu verwechseln mit den ebenfalls großartigen Noiserockern Pile aus Boston). Nennt es Postpunk, Noisepop, Fuzzpunk, Noisegaze oder Dreampunk. Jedenfalls kommt ihr melodielastiger Lärm mit seiner unwahrscheinlichen Verknüpfung von treibender Punk-Energie und verträumten Texturen hier wieder an den hohen Energielevel ihrer ungestümen ersten EP (mein bisheriger Favorit von der Band) ran, erklimmt aber im Song-Niveau ein neue Stufe für die Band. So durchgängig kompakt und ausgereift haben sie bisher noch nie geklungen.
31Ø8 ist ein Soloprojekt eines gewissen Tyler Zypreksa aus London und das hier ist sein zweites - wie schon der Vorgänger selbstbetiteltes - Album. Das begrüßt einen im ersten Song mit einem Sound á la "Jesus And Mary Chain der Automatic-Phase treffen auf den Shoegaze von frühen Ride und einen Hauch von Madchester". Im weiteren Verlauf hört sich die Platte durch wie eine Rundreise durch so ziemlich alles, was es im gleichen Zeitrahmen so an - vornehmlich britischem - alternativem Powerpop gab, angefangen mit dem Spektrum an C86-Style Bands der mittleren Achtziger und dann quer durch dessen spätere Abkömmlinge bis ca. in die mittleren Neunziger. Durchweg versiertes Songhandwerk mit gefährlichem Ohrwurmfaktor.
Das zweite Album der Noiserocker aus Chicago knüpft nahtlos an das ausgezeichnete Debütalbum an, mit Lärm aus hochkonzentrierten, rasiermesserscharfen Grooves, der sich in seinen Mitteln klar aus den uralten Genre-Traditionen bedient, dabei aber dennoch eine starke, eigene Stimme entfaltet.
Wow. Mit diesen verdammten Hippies aus Olympia, Washington hatte ich ehrlich gesagt nicht mehr gerechnet. Aber hier ist es. Sieben Jahre nach ihrer grandiosen Debüt EP und einem mittelgradigen, von einem bekannten Musikmagazin losgetretenen Hype. Und vier Jahre nach einem etwas durchwachsenen ersten Album, tauchte letzten Mittwoch ohne Vorwarnung plötzlich diese Platte bei Bandcamp auf.
Darauf befinden sich wie zu erwarten ein paar der gewohnten Rocker mit dieser gewissen Mischung aus Euphorie und Melancholie, für die viele die Band so liebgewonnen haben. Vor allem werden hier aber auch die folkigen Einflüsse des ersten Albums weiter ausgebaut, auch für etwas Psychedelic und krautige Versatzstücke ist hier Platz. Und das funktioniert diesmal auch alles ganz ausgezeichnet, aufgrund des durchweg starken Songmaterials.
Ein "Demo" also. Von einer Band, die bereits eine EP und ein Album veröffentlicht hat. Dieser Krempel wurde ursprünglich als CD auf ihrer letztjährigen Japan-Tour verkauft. Darauf erzeugt das Trio aus Marseille schön groovenden, minimalistischen Postpunk mit leichtem Noise-Faktor, vorangetrieben von unbeirrt vorwärts pluckernden Beats aus der Konserve.