The Stools - R U Saved?

Wie ihr es si­cher schon ver­mu­tet an­läss­lich ei­ner neu­en LP der Band aus De­troit, gibt es dar­auf we­nig über­ra­schen­des zu hö­ren und das geht ab­so­lut okay in die­ser spe­zi­el­len, lo­ka­len Ge­schmacks­rich­tung des Ga­ra­gen­kra­walls. Was den eher tra­di­tio­nel­len, klar in Stoo­ges und MC5 (…und viel­eicht noch ein biss­chen Feed­ti­me?) ver­wur­zel­ten Ga­ra­ge Punk an­be­langt, geht es kaum bes­ser in Sa­chen un­ge­zü­gel­ter, pri­mi­ti­ver En­er­gie - das ist ge­nau die Art von Plat­te, die in ers­ter Li­nie mit ro­her Ge­walt über­zeugt und ja, ich füh­le mich jetzt durch­aus ge­ret­tet oder an­ders aus­ge­drückt: Aua!

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Klint - Adrenaline

Es ver­ge­hen heut­zu­ta­ge ja kaum ein paar Wo­chen oh­ne ei­ne neue Ver­öf­fent­li­chung der Syn­th­punk-Sen­sa­ti­on Klint aus Schles­wig, des­sen Qua­li­tä­ten sich in­zwi­schen ja lang­sam eta­bliert ha­ben soll­ten. Nach der sehr rau­bei­ni­gen Split-EP mit Re­pul­si­on Switch be­kom­men wir hier ei­nen ge­wohnt star­ken Nach­schub neu­er Tracks, die sich hier über­wie­gend von ei­ner sehr grif­fi­gen und teil­wei­se auch un­ver­schämt tanz­ba­ren Sei­te zei­gen.

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Destroy All Gondolas & Gūtara Kyō

'Ne spek­ta­ku­lä­re Split 7" mal wie­der auf Sloven­ly Re­cor­dings! Die Ita­lie­ner De­s­troy All Gon­do­las dre­hen wohl schon ein gu­tes Jahr­zehnt lang ihr Ding aber sind bis­lang kom­plett an mir vor­bei ge­gan­gen. De­ren Dampf­ram­me von ei­nem Song hier sagt mir: Da hab ich et­was nach­zu­ho­len! Gut­ara Kyo aus Ko­be, Ja­pan hin­ge­gen ha­ben schon ei­nen blei­ben­den Ein­druck hin­ter­las­sen mit ih­rer eben­falls auf Sloven­ly er­schie­ne­nen 2017er EP und die zwei neu­en Songs schla­gen in ei­ne ähn­li­che Ker­be, die ich nicht an­ders be­schrei­ben kann als ei­ne ganz spe­zi­ell ja­pa­ni­sche Mach­art des wun­der­bar über­dreh­ten Ga­ra­gen-Wahn­sinns.

Clarko - Welcome To Clarko

Es hat ein paar Jah­re ge­dau­ert, aber hier ist tat­säch­lich mal die ers­te LP von ei­nem Ty­pen un­kla­rer Her­kunft, der zu­vor mit sei­ner arsch­tre­ten­den 2019er 7" - eben­falls auf Iron Lung Re­cords - schon or­dent­lich neu­gie­rug ge­macht hat. Das Lang­spiel­de­büt ist so ziem­lich al­les ge­wor­den, was man sich da­von wün­schen konn­te. Ein hoch­ka­rä­ti­ger Bat­zen neu­er, ge­ring­fü­gig De­vo-fi­zier­ter Fehl­funk­tio­nen aus den schrul­li­gen Grau­be­rei­chen des Ga­ra­ge-, Syn­th- und Egg­punk-Wahn­sinns, spe­zi­ell ge­würzt mit ei­nem Hauch von Te­le­vi­si­on-mä­ßi­gen Gi­tar­ren­leads und -so­los. Ei­ne ku­rio­se Grab­bel­kis­te al­so, de­ren gro­be Ko­or­di­na­ten sich auch ir­gend­wo in der Nä­he von so Bands wie Snoo­per, Use­l­ess Ea­ters, Ali­en No­se­job, Set-Top Box, Mo­no­ne­ga­ti­ves oder R.M.F.C. be­stim­men las­sen.

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Stuck - Freak Frequency

Ir­gend­wie hat­te ich ja mei­ne leich­ten Zwei­fel an die­ser Plat­te (kei­ne Ah­nung, viel­leicht war es die et­was po­lier­te Pro­duk­ti­on? Bäh, ver­ständ­li­che Ly­rics!) aber jetzt nach Be­gut­ach­tung des gan­zen Al­bums muss ich zu­ge­ben dass es sich wie­der­holt um aus­ge­spro­chen gei­len Scheiß han­delt, was die Band aus Chi­ca­go hier von der Lei­ne lässt und in­kre­men­tell so­gar noch die ho­hen Stan­dards vor­he­ri­ger Ver­öf­fent­li­chun­gen über­trifft mit ih­rem durch­weg schlau­en und aus­ge­fuchs­ten Post­co­re, der in man­chen Au­gen­bli­cken et­wa an Bands wie Bat­piss, Me­at Wa­ve, Bench Press, Bloo­dy Ge­ars er­in­nern mag oder an et­was äl­te­res Zeug von Tu­nic, Pi­le oder USA Nails, an ver­kan­te­ten Post­punk á la Li­thics, Pill und Marb­led Eye und nicht zu­letzt kommt da­bei auch im­mer wie­der ein Hauch von Jaw­box, Smart Went Cra­zy, Q and not U oder mitt-'90er Fu­ga­zi auf.

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Glaas - Cruel Heart, Cold Summer

Die Ber­li­ner Band um Mit­glie­der u.a. von Use­l­ess Ea­ters, Idio­ta Civ­liz­za­t­to, Exit Group und Clock Of Time lie­fert hier mal wie­der reich­lich Klas­se ab in Form von raf­fi­niert kon­stru­ier­ten, leicht De­ath­rock-in­fi­zier­ten Post Punk-Groo­ves, wo­bei Clock Of Time hier am ehes­ten als Re­fe­renz tau­gen für ih­ren Sound den ich gar nicht an­ders als "klas­si­sche Ber­lin-Schu­le" der ver­gan­ge­nen 10+ Jah­re ein­ord­nen kann, was hier in ei­ne ähn­li­che Ker­be schlägt wie schon et­wa Pi­ge­on, Li­iek, Di­ät, Pret­ty Hurts… Ich se­he das aber auch ab­so­lut po­si­tiv, denn der eta­blier­te "Ber­lin-Sound" wä­re ja auch erst gar kein Be­griff ge­wor­den, wür­de er nicht für ein so kon­sis­tent ho­hes Ni­veau ste­hen.

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Shrinkwrap Killers - Feed The Clones

Der bis­he­ri­ge Out­put der Shrink­wrap Kil­lers er­schien mir im­mer als et­was ein­tö­nig und wech­sel­haft, aber ih­re zwei­te LP auf Iron Lung Re­cords trumpft mal lo­cker mit ih­rer bis­lang stärks­ten und ab­wechs­lungs­reichs­ten Samm­lung neu­er Songs auf. Ei­ne selt­sam ver­trau­te Mi­schung ist das, die man gu­ten Ge­wis­sens und ak­ku­rat als et­wa ein Hor­ror-/Sci-Fi-/Dys­to­pie-ge­tränk­tes Mas­hup aus Lost Sounds, Spits und Sta­lins of Sound be­zeich­nen kann. Funzt!

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Nag & Astio - Split

Ei­ne sau­be­re Split­ver­öf­fent­li­chung vom Ber­li­ner La­bel order05records. Der Auf­takt der Post Punk-In­sti­tu­ti­on Nag aus At­lan­ta über­rascht mit Syn­th-un­ter­stütz­ten Psy­che­de­lic-Vi­bes, die z.B. an Mo­no­ne­ga­ti­ves oder spä­te­re Use­l­ess Ea­ters er­in­nern. Der an­de­re Song ist dann ei­ne wei­te­re Spren­gung in dem ver­traut ro­hen Klang­kos­tüm der Band. Die Sei­te von As­tio aus Tri­ent, Ita­li­en kommt hin­ge­gen mit ei­ner et­was kon­ven­tio­nel­le­ren aber nicht we­ni­ger Klas­se ver­sprü­hen­den, mo­de­rat me­lo­di­schen Post Punk-En­er­gie rü­ber, wie man sie un­ter an­de­rem von Cri­mi­nal Code, Sie­ve­head oder et­was ak­tu­el­ler von Pyrex, Bo­dy Main­ten­an­ce oder Sche­du­le 1 ge­hört hat.

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Bad/​/​Dreems - Hoo Ha!

Die­se Band aus Ade­lai­de gibt es jetzt schon über ein Jahr­zehnt und es macht den Ein­druck als hät­ten sie erst jetzt mit ih­rer vier­ten LP ih­ren ei­ge­nen Groo­ve ge­fun­den… oder zu­min­dest muss ich, nach ober­fläch­li­cher Be­trach­tung des bis­he­ri­gen Ma­te­ri­als, der neu­en Plat­te be­schei­ni­gen in ei­ner ganz an­de­ren Li­ga zu spie­len - Song­wri­ting, Ar­ran­ge­ments und Pro­duk­ti­on kom­men hier naht­los zu ei­ner weit­aus rei­fe­ren Vi­si­on zu­sam­men und gleich­zei­tig bleibt das gan­ze aus­ge­spro­chen ab­wechs­lungs­reich und span­nend. Ich füh­le mich an ei­ne gan­ze Rei­he aus­tra­li­scher Haus­num­mern er­in­nert wie et­wa Pub-/Ga­ra­ge Rock Bands á la Mi­ni Skirt, Hi­deous Sun De­mon oder Pist Idi­ots, Post Pun­k/-co­re Bands wie Bat­piss, Bench Press, Rip Room oder auch ei­ne Spur al­ter Klas­si­ker von (80er) Sci­en­tists und The New Christs.

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Repulsion Switch & Klint - Split

Er­neut ei­ne Schön­heit vom ita­lie­ni­schen Boll­werk Good­bye Boo­zy Re­cords. An Re­pul­si­on Switch er­in­nert ihr euch viel­leicht noch an­läss­lich ih­res 2019er De­mos und ei­ner Hand­voll wei­te­rer EPs, die seit­dem er­schie­nen sind. Hier be­kom­men wir es aber gleich noch mal mit ih­rem bis­lang stärks­ten Klum­pen neu­er Songs zu tun in ei­nem er­fri­schend simp­len und glei­cher­ma­ßen ex­plo­si­ven, ga­ra­ge-las­ti­gen Hard­core-Sound. Ei­ne wei­te­re be­kann­te Grö­ße hier in der 12­XU-Zen­tra­le ist na­tür­lich Syn­th Punk-Gu­ru Klint aus Schles­wig. Der über­nimmt auf Sei­te B die Kon­trol­le mit ge­wohnt kunst­vol­lem Hand­werk, schrul­li­gen Ex­pe­ri­men­ten und ei­ner La­dung neu­er Tracks, die sich weit­ge­hend auf der wil­de­ren Sei­te des Spek­trums aus­to­ben und so­mit ganz aus­ge­zeich­net das RS-Ma­te­ri­al kom­ple­men­tie­ren. Flutscht!

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