Das neueste Tape der Londoner Noiserocker kommt mit einer deutlich entschlackten, luftigeren Produktionsweise und Drums aus der Konserve daher. Der naheliegende Big Black-Vergleich trifft hier nur bedingt zu, aber wie schon auf den letzten paar Kurzspielern zeigt sich die Band experimentierfreudig und expandiert ihr Klangspektrum. Besonders überraschend finde ich z.B. diesen subtilen Suicide-Vibe in 125 3 Phase.
Es ist schon gute vier Jahre her, seit diese Band aus Portland mit ihrer selbstbetitelten zweiten EP einen bleibenden Eindruck hinterließ. Jetzt ist überraschend neues Material von ihnen aufgetaucht und damit zeigen sie sich ausgesprochen Vital, ihre Mischung aus klassischem Indierock, etwas Postpunk und Anklängen an diverses Zeug aus den Untiefen des alten SST- und Homestead-Katalogs hat nichts von ihrem Biss verloren, kommt sogar noch ein gutes Stück ausgewogener rüber als zuvor.
Ein physischer oder digitaler Release ist leider nicht geplant, aber netter Weise haben sie mir erlaubt, die EP hier hochzuladen. Also klickt ruhig mal hier drauf.
Auch auf ihrem dritten Kurzspieler bleibt die Londoner Band ihrer knarzigen Mischung aus Noiserock und Post Punk treu. Das ist auch gut so, denn an diesem Sound gibt es echt nichts zu reparieren.
Die Auflösung der Band war schon beschlossene Sache, da haben die Londoner Noiserocker noch schnell ihr drittes und letztes Album geschrieben und aufgenommen, welches jetzt über Hominid Sounds zu bekommen ist. Die neuen Songs versprühen einen kompromisslosen Vorwärtsdrang, der die beiden eh schon ausgesprochen energischen Vorgänger locker in den Schatten stellt. Gleichermaßen ihr explosivstes, aber auch reifstes und zugänglichstes Album.
Shoegaze aus Pittsburgh, Pennsylvania der sehr klassischen, songorientierten Machart, aber auch mit psychedelischen Elementen verquickt, die eher in der Gegenwart verankert scheinen. Die Aufnahmen zu diesem Album sind über einen Zeitraum von sechs Jahren mit offenbar sehr unterschiedlichen technischen Mitteln entstanden, was sich in einem recht wechselhaften Klangkostüm und einem etwas fragmentierten Gesamteindruck äußert. Dennoch, einiges an starkem Material verbirgt sich hinter der etwas unebenen Oberfläche.
Schwer definierbares Zeug irgendwo aus Pennsylvania, das sich in den abgelegenen Randbezirken von Noise Rock, Post Punk, einem Hauch von Goth und experimentellem Lärm austobt.
Ungewöhnlich melodiöse Klänge aus der sonst ja eher für düstere Vibes bekannten Kopenhagener Szene. Der zwischen Punk und Powerpop pendelnde Sound auf dem zweiten Langspieler von Big Mess bedient sich gleichermaßen bei Jawbreaker und den Wipers, bei Buzzcocks, Undertones und dieser bekannten T-Shirt Marke, wie hieß die gleich nochmal? Gab es zuletzt wieder beim Lidl. Außerdem kann man dem Sänger einen gewissen Hang zum großen Drama unterstellen, auch das geht so klar. Genau wegen dieser Eigenschaft fühle ich mich hier und da auch an die frühen EPs von Nervosas erinnert.
In meinen Augen vermochten es die bisherigen Veröffentlichungen der Straight Arrows aus Sydney nicht so recht aus dem unüberschaubaren Sumpf von soliden aber uninspirierten Garagenbands herauszustechen. Ganz anders ist das auf ihrer neuesten 7", auf der sie zwar ebenfalls das Rad nicht neu erfinden, dafür aber songmäßig zwei mal voll ins Schwarze treffen.
Neuer Kleinscheiß von den Samplebaukasten-Punks aus North Carolina wird in der Form einer 7" auf Sorrry State Records abgeliefert. Dem Format angemessen lärmen sie hier sehr explosiv und deutlich ungezwungener drauf los als auf den Langspielern.
Schön zu sehen, was in letzter Zeit so an derbem, düsterem Lärm aus UK zu uns rüberschwappt, der noch vor einigen Jahren fast ausschließlich aus den Vereinigten Staaten oder aus skandinavischen Kellerräumen kam. Fex Urbis sind ein weiteres glänzendes Beispiel für die derzeitige Vitalität der britischen DIY-Szenen. Ihr ständig zwischen den Eckpunkten Postpunk, Hardcore und Noise oszilliender Lärm erinnert mich durchaus an die etwas derberen Momente von Criminal Code und beschwört auch ein wenig von der entfesselten Energie der frühen Lower herauf.