Album Nummer vier der New Yorker Postpunk-Formation kann man eine deutliche Verfeinerung und konsequentere Umsetzung ihrer Vision gegenüber dem Vorgänger attestieren. Musikalisch könnte man's irgendwo zwischen Marching Church, Nick Cave und aktuellen Protomartyr einordnen. Geblieben sind die mal deutlichen, mal eher subtilen Einflüsse aus Ambient und Shoegaze, zusätzlich rücken aber die bislang eher unterschwellig vorhandenen Einflüsse aus Blues und Country zunehmend ins Zentrum ihres Sounds. Ich spare mir an dieser Stelle mal den albernen Cowpunk-Begriff. Nennen wir es lieber Roots Punk.
Ultraeingängiger Garage-/77er Punk mit leicht new-wavigem Touch. Macht schon richtig Lust auf den ersten Langspieler, der irgendwann via Slovenly erscheinen soll.
Mensch, auch schon wieder fast fünf Jahre her seit dem ersten Album dieser Band aus Tacoma, Washington. Damals war mir schon klar, dass es sich hier um eine der herausragenden Bands der Postpunk-Welle zu Beginn dieses Jahrzehnts handelt. Danach ließen sie nur sporadisch von sich hören in Form von zwei durchaus guten, aber auch etwas orientierungslos klingenden EPs. Auf dem neuen Langspieler hingegen entfaltet die Band erstmals ihr Potenzial im größeren Stil. Eine deutliche Nachjustierung zugunsten von melodischeren Klängen ist feststellbar, die Songs und Arrangements sind griffig und ausgereift. Damit rücken sie abwechselnd mal in die Nähe von Bands wie Radar Eyes, Sievehead oder B-Boys.
Was diese New Yorker Band hier fabriziert ist eine strohdumme, arschtretende Granate aus Noise Rock und Fuzzpunk, die einfach nur Spaß macht. Wie ein Mix aus Flipper, frühen Black Flag und Scratch Acid. Verdammt geiler Shit!
Garagepunk der durchweg kruden Sorte aus Tel Aviv. Wem Skull Cult oder das R. Clown Tape zusagen, der darf hier unbedingt mal ein Ohr riskieren. Eine Schwäche für minimalistisch pluckernde Lo-Fi Suicide-Beats vom Flohmarkt ist dem Hörgenuss auch nicht abträglich.
Art- & Postpunk, Noise- und Experimentalrock aus Warschau, der offenbar einiges von den prä-Daydream Nation Sonic Youth, Glenn Branca und überhaupt von altem Lärm mit No Wave-Bezug mitgenommen hat, bei all dem aber auch ausreichend eigenes Temperament versprüht um problemlos auf eigenen Füßen zu stehen.
Das dritte Album der Shark Toys aus Los Angeles klingt im ersten Moment nach einer weiteren Postpunk-infizierten Garagenband á la Useless Eaters, UV Race oder Parquet Courts. Was ja auch schon nicht schlecht ist. Bein zweiten hinhören fallen dann aber eher Einflüsse auf, die ganz klar einigen alten Hausnummern des Früh-80er Artpunk geschuldet sind. Insbesondere drängen sich da Vergleiche zu Swell Maps und The Fall auf. Eine leise Ahnung von Flipper vielleicht. Und ganz klar Mission Of Burma, von denen hier auch ein Coversong am Vertreten ist. Trotzdem klingt das alles doch sehr kontemporär. Eine Platte voller kleiner Überraschungen und dennoch alles aus einem Guss.
Sehr schickes Post-/Garagepunk-Gedöns auf dem zweiten Kurzspieler dieser Londoner Band. Das ganze kann man grob in der Nachbarschaft von recht unterschiedlichen Bands wie Lithics, Uranium Club, Wimps oder Ex-Cult verorten.
Nach zwei ziemlich irren Tapes im letzten Jahr sind die Warm Bodies aus Kansas City jetzt mit ihrem ersten Langspieler bei Erste Theke Tonträger aufgeschlagen, wo denn auch sonst? Darauf gibt's ihren Sound zum ersten mal mit vergleichsweise hochfidelen Produktionswerten zu hören, aber glücklicherweise bleibt ihr aufgekratzter Garagepunk so zerzaust wie ein nasser Hund, flutschig wie ein ebensolches Stück Seife. Und was Frontfrau Olivia Gibb sich morgens in den Kaffee tut, davon hätte ich gerne auch etwas ab.
Postpunk der sehr zugänglichen, melodischen Machart gibt es auf der ersten EP von End Time aus San Francisco zu hören, der manchmal einen leicht psychedelischen Unterton aufweist und Anklänge an Mission Of Burma, Obits und den 90er Dischord Sound mitbringt.