Garagepunk aus der zuverlässigen australischen Szene mal wieder, den man irgendwo zwischen Useless Eaters und Ausmuteants einordnen kann. Schublade zu. Die CD-Schublade meine ich natürlich. Oder nee, das Kassettenfach. Und auf play drücken.
Angenehm warmer und wunderbar ausgeformter Indie Rock, den man so heute nur noch selten hört, macht die Debüt-EP von Alloys zu einer ausgesprochen erfreulichen Erscheinung.
Als ein rundum flauschiger Garagepunk-Glücksbringer erweist sich die aktuelle EP der Sex Headaches aus Santa Fe, New Mexico. Klingt manchmal ein wenig nach alten Saints oder jungen Vaguess, veredelt mit einer warmen Powerpop-Note, kann außerdem Spuren von Americana enthalten.
Gelungene Splitkassette zweier Bands aus Rhode Island, die jeweils den Frontmann Justin Hubbard gemeinsam haben. Die mir bislang weniger vertrauten Germ House gefallen dabei schon mal ganz ausgezeichnet mit weitgehend relaxtem, minimalistisch-repetitivem Lo-Fi Indierock, dem man einen gewissen Woolen Men-Vibe oder Ähnlichkeiten zum Psych-/Fuzz Pop von Violent Change nicht absprechen kann. Deutlich derber geht dann der noiselastige Postpunk der Far Corners zur Sache, die ja hier in der Vergangenheit schon mit ein paar klasse EPs aufgefallen sind. Die neuen Songs sind natürlich ebenfalls wieder erste Sahne.
Nach einem vielversprechenden aber noch etwas inkonsistenten Tape aus dem letzten Jahr weiß mich die zweite EP der Band aus Chicago durchweg zu überzeugen. Wer dem kantigen Post Punk von Bands wie Institute, Sarcasm oder Brutalism was abgewinnen kann, sollte definitiv mal zwei Ohren riskieren.
Flesh Narc aus Denton, Texas sorgten bei mir letztes Jahr bereits mit ihrem Tape Frisky / Gardens für ausgesprochen gute Laune, auf dem aktuellen Langspieler hat ihr maximal abgefuckter Weirdo-Noiserock aber einiges an Grip dazugewonnen. Es wäre übertrieben, hier den Begriff aufgeräumt anzuwenden. Aber immerhin ist schon mal der Boden halbwegs frei und das Chaos ohne akute Unfallgefahr navigierbar.
…und hier kommt gleich noch mal so ein seltsamer Bastard, der sich vage irgendwo im Spektrum von Noise, Hard-/Postcore und Post Punk verorten lässt und sich partout in kein gängiges Genre-Schema fügen will. Genau so wie ich's am liebsten mag.
Ausgesprochen ansprechend, der Krawall dieser Band aus Los Angeles. In seiner Mischung aus angepisstem Hardcore und Garage Punk plus einer großzügig bemessenen Schaufel Fuzz und Noise steht das genreüberschreitenden Bands wie Anxiety, Soupcans oder Vulture Shit nicht allzu fern.
Ganz bezaubernder Krempel aus Glasgow irgendwo zwischem relaxtem Indierock, minimalistischem Postpunk, sonnig daher geschrammeltem Power-/Garage Pop und einem gelegentlichen Hauch von Psychedelic.
Die Debüt-EP von Lymes aus Black Hill, Australien landet fünf mit infektiöser Leichtigkeit dargebotene Garagepunk-Volltreffer, die Freunden von Useless Eaters, Uranium Club oder The UV Race fraglos ein glückselig-debiles Grinsen in die Visage zaubern werden.