Mal wieder was neues von Mike Blaha, dessen andere Bands The Blind Shake und Shadow In The Cracks sicher einigen ein Begriff sind. Auch auf dem neuesten Langspieler gibt er seine unverkennbare, eigene Spielart von Garage Punk mit gelegentlich psychedelischem Unterbau zum Besten. Meistens eher simpel gestrickt aber jederzeit reichlich Ärsche tretend; einen ganzen Tick weniger monoton und dafür deutlich melodischer als man's von seinen anderen Projekten gewohnt ist.
Das Demo dieser belgischen Band ist ein einziger und ganz vorzüglicher Dachschaden, der seine elf Songs aus LoFi-Garagepunk mit über die Laufzeit steigender Hardcore-Tendenz in gerade mal acht Minuten wegscheppern lässt.
Ich bin jedes mal aufs neue verzückt, wenn oldschooliger Hardcore- und Garage Punk gemeinsame Sache machen und mit vereinten Kräften zur Attacke ansetzen. Vertigo aus dem australischen Geelong präsentierten sich vor einer Weile bereits mit ihrem Debüt-Tape als ein herausragender Vertreter dieses speziellen, bislang namenlosen Subgenres. Der Nachfolger ist jetzt erneut via Anti-Fade draußen und macht nochmal einen etwas runderen Eindruck, wobei diesmal auch regelmäßige Einsprengsel von prähistorischem Metal auffallen, aus einer Zeit in der er noch Heavy mit Vornamen hieß.
Qualität mal wieder aus dem Hause Slime Street Records von einer ungooglebaren Band irgendwo aus Australien. Deren zweites Tape liefert sehr spaßigen Garage- und Synthpunk der Marke Ausmuteants, vermischt mit einer kleinen Spur von Wahnsinn á la Skull Cult.
Sergio, der Mann hinter dem immer spannenden und massiv 12XU-kompatiblen Musikblog Retratando Voces, hat neuerdings auch ein eigenes Label am Start und mit seiner ersten Veröffentlichung, dem Debütalbum von Cubane Vale aus Madrid, bereits einen ausgezeichneten Treffer gelandet. Der Lärm darauf ist mehr als nur ein bisschen schräg - irgendwo in den etwas eigenwilligeren Randgebieten von Post Punk, Noise und Postcore zu verorten, erweist sich das Album als ein hyperaktiver Springteufel, der aber trotz einer ausgeprägten Affinität für chaotische Strukturen und Arrangements jederzeit die Kontrolle über das Geschehen behält. Das hat ein bisschen was von aktuellen Genre- Grenzgängern wie Gumming, Labor oder Soupcans, hat außerdem auch gewisse Parallelen zu ihren Stadtnachbarn Juventud Juché. Aber nicht zuletzt finde ich mich auch öfter mal an etwas abseitigere Vertreter der älteren Noiserock-Geschichte á la Brainiac oder Slug erinnert und vereinzelt gibt's auch Anklänge an Sonic Youth in der wilden Mittachtziger-Phase zu erahnen.
Das erste Album der Band aus Oakland im letzten Jahr gefiel mir schon nicht übel, ließ aber in Sachen Songwriting noch etwas von der Konsistenz vermissen, die der Nachfolger nun massig nachliefert und ihren charmanten Sound aus C86, Jangle- und Garage Pop auf eine bezaubernde Art glitzern lässt. Das erinnert abwechselnd mal an School Damage, The Clean, Woolen Men, die aktuelle Alien Nosejob LP und gelegentlich scheint sogar mal der eine oder andere Funken Television oder Velvet Underground durch.
Vorzüglich schlecht gelaunter und vollgeschwitzter Noise-, Fuzz- und Sludge Punk aus Dublin dem als Sahnehäubchen noch ein Sänger den Rest gibt, der klingt als hätte ihm jemand das letzte Bier leer getrunken. Kann man ja verstehen, aber jetzt beruhig dich erst mal.
Für das (wenn ich nichts verpass hab) dritte Kapitel ihrer Kollaborations-Serie begeben sich die experimentellen Noiserocker Spray Paint aus Austin, Texas auf Kollisionskurs mit dem Londoner Weirdo Folk- und Garagenblues-Projekt The Rebel. Was dabei herauskam ist bislang mein Favorit der Reihe, aber ich bin ja auch nicht mehr ganz richtig im Kopf. Wie schon Dan Melchior auf der Contributers-Platte lockert auch The Rebel aka Country Teasers Frontmann Ben Wallers den Sound deutlich auf, verpasst ihm gleichzeitig aber eine noch viel schrägere Kante. Zwischenzeitlich kann das mal ein bisschen so klingen als wären frühe The Fall in einen Pot(t) aus halluzinogenem Kraut gefallen.
Starkes Zeug zwischen Post- und Garagepunk, das einer dreiköpfigen Menschmaschine aud dem australischen Gold Coast entspringt. Das hat in den etwas straighter rockenden Momenten etwas von Pow! oder S.B.F., noch stärker erinnert es mich aber an die fies mechanischen Grooves aktuellerer Useless Eaters oder an Exit Group.