Lightfoils - Chambers

Ei­gent­lich mag ich Shoe­ga­ze ja sehr. Hät­te ger­ne häu­fi­ger was da­von im Blog. Dass dies je­doch sel­ten zu­stan­de kommt ist wohl der frus­trie­ren­den Ei­gen­schaft der ak­tu­el­len Gen­re-Ge­ne­ra­ti­on ge­schul­det, dem all­ge­mei­nen Klang­tep­pich mehr Be­ach­tung zu schen­ken als et­wa grif­fi­gen Songs oder mit­rei­ßen­den Ar­ran­ge­ments. Light­foils aus Chi­ca­go ste­chen da po­si­tiv raus als ei­ne der we­ni­gen Aus­nah­men. Auf al­te Tu­gen­den be­son­nen und mit schlaf­wand­le­ri­scher Si­cher­heit aus­ge­führt schüt­teln sie Shoe­ga­ze der ul­tra­klas­si­schen Mach­art aus dem Är­mel, bei dem al­le be­weg­li­chen Tei­le ta­del­los in­ein­an­der grei­fen und je­de Hand­be­we­gung sitzt.

Launcher & Freakees - Split 7"

No Front Tee­th Re­cords trifft mal wie­der voll ins Schwar­ze mit die­ser Split­sin­gle zwei­er Bands aus Los An­ge­les. Laun­cher ha­ben mit vor nicht all­zu lan­ger Zeit schon mal mit ei­nem De­mo­tape be­geis­tert und lie­fern auch hier wie­der himm­lisch ka­put­ten KBD-Style Punk­rock ab, der mich im spe­zi­el­len an The Men­tal­ly Ill er­in­nert.

Da­hin­ter müs­sen sich aber die Frea­k­ees kei­nes­wegs ver­ste­cken, son­dern kon­tern er­folg­reich mit ei­ner sat­ten Fuzz- und Ga­ra­gen-At­ta­cke die von mei­ner Sei­te va­ge Ver­glei­che mit Hank Wood & The Ham­mer­heads pro­vo­ziert oder mit ei­ner Va­ri­an­te von S.B.F. mit ei­nem Drum­mer aus Fleisch und Blut.

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Channel 83 - Internet ALERT '99

Yay! Drei neue Mi­nu­ten ge­pfleg­te Schrot­t­äs­the­tik vom Syn­th­punk-Pro­jekt aus Or­lan­do, Flo­ri­da. Wem die letz­te EP schon et­was zu be­häm­mert klang, der wird die­se hier erst rich­tig has­sen. Die drei Songs sen­ken nach­weis­lich den IQ des Hö­rers. Das gu­te da­bei: Ei­nem ge­schä­dig­ten Denk­ver­mö­gen ist das scheiß­egal.

Vidro - Allt Brinner

Ganz schö­nen Wind macht die For­ma­ti­on aus Stock­holm auf ih­rem ers­ten Lang­spie­ler. Der Sound ist ir­gend­wo an den Tel­ler­rän­dern von Hard­core und Post Punk zu ver­or­ten, bringt aber eben­so den Vi­be der ak­tu­el­len Dark-/De­ath Punk-Wel­le mit. Das klingt ge­ring­fü­gig ver­wandt mit Acrylics, Dauðy­flin, Ta­ran­tu­la, The Bug oder den der­be­ren Mo­men­ten von Cri­mi­nal Code. Je­de Men­ge schlech­te Lau­ne al­so. Und schlech­te Lau­ne kann man in die­sen Ta­gen ja nie ge­nug ha­ben.

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Vintage Crop - Company Man 7"

Ein neu­er Kurz­spie­ler der Ga­ra­ge­punks aus Mel­bourne kommt dies­mal aus dem gu­ten bri­ti­schen Hau­se Drun­ken Sail­or Re­cords zu uns. Dar­auf wirkt ihr Sound et­was ent­schlos­se­ner als auf ih­rem gu­ten, aber leicht ori­en­tie­rungs­los wir­ken­dem letz­ten Al­bum; die gro­ben Ko­or­di­na­ten stim­men aber nach wie vor: Freun­de von Ura­ni­um Club, Pro­to Idi­ot, Sau­na Youth und Aus­mu­tean­ts wer­den dar­an ei­ni­gen Ge­fal­len fin­den.

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Missing Pages - Long Way Down

Miss­ing Pa­ges sind ei­ne ak­tu­el­le Band um Ste­phen Sva­ci­na, der den meis­ten von euch ja si­cher schon mal als Teil von Jon­ly Bon­ly und Mind Spi­ders un­ter­ge­kom­men ist. Nach letzt­ge­nann­ter Band klingt ihr kräf­ti­ger Mix aus me­lo­di­schem Punk­ge­döns, klas­si­schem In­die Rock und Power Pop dann auch ein biss­chen, na­tür­lich aber auch nach den an­de­ren zwei Tei­len der te­xa­ni­schen Ga­ra­gen-/Power­pop-Drei­ei­nig­keit, Ra­dio­ac­ti­vi­ty und Mark­ed Men. Au­ßer­dem et­was nach Mil­ked, Xe­tas und Bad Sports. Geht klar!

Public Interest - Between

Der Post- und Syn­th­punk auf dem ers­ten Tape von Pu­blic In­te­rest aus Oak­land gibt sich ziem­lich va­ria­bel, lässt z.B. mal den kal­ten Syn­thwa­ve raus­hän­gen, klingt ein an­de­res mal nach ei­ner elek­tri­fi­zier­ten Va­ri­an­te von Di­ät und nach Use­l­ess Ea­ters im spa­ci­gen Ab­groo­ve­mo­dus. Oder wie et­wa Aus­mu­tean­ts und Puff ver­mut­lich klin­gen wür­den, wenn bei­de Bands mal ir­gend et­was mal ernst näh­men.

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Drool - Drool II

Nach­dem Drool aus Chi­ca­go in den letz­ten zwei bis drei Jah­ren mit ein paar EPs schon or­dent­lich Ap­pe­tit ge­macht ha­ben, gibt's jetzt den ers­ten Haupt­gang auf die Oh­ren. Nach wie vor ha­ben wir es mit ver­win­kel­tem Post Punk der Sor­te Rank Xe­rox, Marb­led Eye, La­bor oder Kom­mis­sars zu tun, der sich recht strikt an die eta­blier­ten Gen­re­mus­ter hält, sei­ne Sa­che da­bei aber auch durch­weg kom­pe­tent aus­führt. Das meis­te Wachs­tum ge­gen­über den EPs zei­gen sie aber im­mer in den Mo­men­ten, wenn sie sich ein biss­chen Me­lo­die trau­en. Die­se Au­gen­bli­cke sind der Fak­tor, mit dem sie sich et­was von gu­ten Gen­re­stan­dard ab­set­zen kön­nen und wenn das die Rich­tung ist in die es jetzt ge­hen soll, dann darf man echt ge­spannt sein auf die nach­fol­gen­den Re­leases.

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EggS - EggS

Geht so­fort ins Blut, die De­büt-EP ei­ner Pa­ri­ser Band, de­ren Mit­glie­der sonst in den Be­set­zun­gen von Boot­chy Temp­le und Jou­jou Ja­gu­ar an­zu­tref­fen sind. Ma­kel­lo­sen Power­pop gibt's dar­auf zu hö­ren ir­gend­wo zwi­schen 80er/​90er Sa­rah Re­cords Sound und dem neu­see­län­di­schen Fly­ing Nun-Um­feld, der auch ak­tu­ell ganz gut mit Bands wie Scup­per, Per­si­an Le­aps oder Love­birds zu­sam­men passt.

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Whep - Welp

Noi­se Rock und Sludge Punk aus Den­ton, Te­xas. Klar ist das nichts neu­es un­ter der Son­ne und ei­ni­ge wer­den si­cher schon mit den Au­gen rol­len wenn ich er­wäh­ne, dass die ein biss­chen nach der all­seits be­lieb­ten Ol­dies-Ka­pel­le Je­sus Li­zard klin­gen. Al­so hier: Die klin­gen et­was nach Je­sus Li­zard. Siehs­te? Schon sind 'se am rol­len. Ver­ein­zelt spü­len auch die eben­so un­ver­meid­li­chen, frü­hen Shel­lac an die Ober­flä­che oder ein Hauch von Slug. Aber ziem­lich gut ist das eben auch, bringt be­acht­li­chen Wumms und ei­ne an­ge­nehm räu­dig-rus­ti­ka­le Kan­te mit.

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