Dieses Powertrio aus Chicago gibt sich auf ihrer ersten EP schon ganz schön ausgereift und lässt die goldene Ära des Indie Rock noch mal kurz aufleben. Erinnert mich unter anderem sehr an Chavez oder Jawbox, aber auch etwas spätes Dischord-Zeugs á la Faraquet, Medications und an Dismemberment Plan erinnernde Gesangslinien sind mit an Bord. Auch Freunde von Pile dürften dran gefallen finden.
Vorzüglicher Postpunk, eingängig aber immer ordentlich auf die Zwölf, den man so eher aus Skandinavien oder den einschlägigen US-Punkmetropolen erwartet hätte, keinesfalls aber aus Sheffield. Das ganze bewegt sich in der Nähe von Bands wie Creative Adult, Criminal Code oder Piles.
Diese Band aus Chicago spielt eine sehr erfrischende Auffassung von Hardcorepunk, getränkt in simplen Noiserock und Garagenpunk. In Kombination mit den sägenden Synths klingt das wie übertaktete Ausmuteants mit ordentlich Hardcore-Feuer unter'm Arsch.
Starkes Teil von dieser Band aus Atlanta. Relaxt aber druckvoll vor sich hin groovende und rollende Retro-Jams mit stark garagiger Note und deutlichen Southern-Einflüssen, ein wenig Psych, aber alles gefiltert durch den Indierock der neunziger und nuller Jahre. Dazu ein Sänger, dessen monotones Sprechgebell dem ganzen noch mal eine ganz eigene prägnante Note hinzufügt. Trotz durchgängigem Midtempo schaffen sie es, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten.
Musikmäßig ist gerade etwas weniger los, weil wir uns in der alljährlichen SXSW-Dürrephase befinden. Hier bei uns merkt man vielleicht nicht so viel davon, aber irgendwie tummeln sich in Amiland seit einer guten Woche alle Beteiligten in einem aus jeglichen Nähten platzenden Austin rum, um mit allen Mitteln Aufmerksamkeit zu generieren oder im Rauschen unterzugehen. Musik veröffentlichen will jetzt niemand, weil alle Welt und vor allem die Musikpresse nach Austin schaut und außerdem die Presswerke schon mehr als ausgebucht sind für den kommenden Irrsinn um den Record Store Day. Also ein guter Augenblick, die Zeit mal wieder mit etwas Resteverwertung zu überbrücken, bis der Kater überstanden ist. Viel Spaß beim Grabbeln. Hier geht's zur Grabbelkiste.
Gute Medizin für audiophile Schwachköpfe von einer Band die vermutlich aus New York kommt, die Informationslage ist da nicht so ganz eindeutig. Unter dem ganzen Noise, dem LoFi-Dreck und Gekratze verbirgt sich auf der A-Seite eine lupenreine Powerpop-Glückspille. Die B-Seite klingt eher als hätte man Big Black und Can auf engem Raum zusammengesperrt und in den Orbit geschossen.
Schon wieder eine überzeugende Noiserockband aus Montreal, mit deutlichen Tendenzen in Richtung Post- und Garagenpunk. Außerdem mit einer kleinen Schippe Sludge oben drauf. Geht ordentlich ab.
Diese Band aus dem französischen Lille spielt experimentellen Postpunk, der sich klar auf der etwas kruderen Seite des Genre-Spektrums bewegt. Das klingt einerseits von vielen der eigenwilligeren 80er Postpunk- und Proto-Noise Bands wie etwa Swell Maps, The Pop Group, Flipper oder Scratch Acid beeinflusst. Aber auch aktuelle Bands aus der etwas Noise-intensiveren Richtung, etwa Exhaustion, nur auf besseren Drogen, könnte man da als notdürftigen Vergleich anbieten.
Wunderbar eigenwilliges Punkgedöns von einem Quartett aus Granada, Spanien. Offenbar hat die Band schon einige Jahre auf dem Buckel, entsprechend gut geölt kommt ihre Mischung rüber, die flotten Punkrock mit der Eingängigkeit der 77er Generation, leichten Postpunk- und vereinzelten, subtilen Deathrock-Anleihen verbindet, sowie auch diesem Wipers-artigen Gitarrenstyle bei dem ich immer sofort schwach werde. Jeder Song auf der Platte trifft ohne große Umwege ins Schwarze.
Die Londoner Kapelle teilt sich mindestens ein Mitglied sowie die generelle Marschrichtung mit den Death Pedals. Hier nähern sie sich der Sache aber überwiegend von einer eher garagigen, straight rockenden Seite, mit dem gleichen durchschlagenden Effekt. Ausgezeichneter Garagen-/Noisepunk der neben besagten Death Pedals wahlweise auch mal mal an Pissed Jeans, Hot Snakes, Lo Fat Getting High oder die gestern hier geposteten Beast Fiend erinnern mag. Und natürlich etwas an die unvermeidlichen Jesus Lizard.