Das zweite Album der Synthpunker aus Lüttich, Belgien. Die Typen sind ja auch schon ein gutes Jahrzehnt aktiv und seit ihrem Debütalbum sind ziemlich genau fünf Jahre vergangen. In der Zwischenzeit sind Le Prince Harry vom Trio zum Duo geschrumpft und haben auf ziemlich arschtretende Art ihre Seite einer Split-LP mit mit Dutchess Says befüllt. Auch auf ihrem neuen Langspieler geben sie sich in Bestform, noch ein ganzes Stück elektrischer als bisher schon, Gitarren sind als optional anzusehen. Und dennoch schlägt im Zentrum dieser Platte ein quicklebendiges Herz aus Garagepunk, das sehr zum hohen Spaßfaktor dieser Platte beiträgt.
Hui, das ist auch schon 'ne Weile her, seit es von diesem Duo aus Vancouver (Sänger/Gitarrist Eric Axen spielt sonst mit Sightlines melodisches Punkgedöns) was zu hören gab. Der neue Langspieler glänzt mal wieder mit solidem bis ausgezeichneten Songwriting und aus der Zeit gefallenem, melodischem Indierock, der an unschuldigere Zeiten für das Genre erinnert und dank der sonst eher selten zu hörenden Baritongitarre eine recht eigene Klangfarbe verpasst bekommt.
Nag aus Atlanta fielen letztes Jahr schon mit ihrem schön abgefuckten Debüt-Tape auf. Dieses Jahr haben sie wohl auch schon eine 7" auf Total Punk rausgehauen, die ich bisher irgendwie übersehen hab. Ihr neuester Kurzspieler, digital und als Tape oder Lathe Cut via Chunklet Industries zu bekommen, deckt in gerade mal drei Songs eine Bandbreite von etwas schrägem, garagigem Hardcorepunk, über derbe noise-lastigen Postpunk bis hin zu erstaunlich melodischem Fuzzpunk ab.
Auf diesem schon was älteren Demo einer Band aus Oakland kann man eine eine stimmige Mischung aus ziemlich Noise- und Fuzz-lastigem Post- und Garagepunk bestaunen.
Die Berliner Reissue-Bude Insolito Records hat hier mal wieder ein perfektes Gespür für vergessene und übersehene Artefakte der DIY-Kultur bewiesen mit der Wiederveröffentlichung dieser ursprünglich 1980 erschienenen EP.
Performing Ferrets, manchmal auch The Performing Ferret Band, kamen aus dem englischen Maidstone, existierten ca. 1978-'82 und haben in der Zeit diesen Siebenzöller, eine LP und 'ne Handvoll Tapes und Demos aufgenommen. Nie von gehört? Ich bisher auch nicht. John Peel muss das ganz gut gefunden haben, hat die wohl öfter mal gespielt. Der Rest der Welt war offensichtlich noch nicht bereit dafür.
Wer etwas Tiefer buddeln möchte (und wenn's auch eine CD sein darf), dem sei wärmstens die schon etwas ältere, aber noch erhältliche Compilation No One Told Us auf Hyped To Death empfohlen. Mehr charmanten DIY-Dilettantismus kann man gar nicht in die Laufzeit einer CD quetschen. Eine Wiederveröffentlichung der selbstbetitelten LP ist außerdem vom Spanischen Label Discos Alehop! zu bekommen. Ich bin jedenfalls maximal angetan von dem Schaffen dieser skurrilen kleinen Band.