Hank Wood And The Hammerheads - Heads

Was muss ich da­zu denn noch groß er­zäh­len? Ei­ne neue Cas­sin­gle mit zwei mal neu­em Kraft­fut­ter der Ham­mer­köp­fe! Al­so dreht or­dent­lich auf und schaut den ei­ge­nen Ex­tre­mi­tä­ten da­bei zu, wie sie in ner­vö­ses Zu­cken aus­bre­chen.

Musavi - EP 2018

Der Na­me die­ser Band aus San Fran­cis­co hat mög­li­cher­wei­se aus rei­nem Zu­fall die glei­chen Vo­ka­le wie Fu­ga­zi, aber das wür­de mich wun­dern. Klingt ihr Post­co­re doch et­was wie ein Quer­schnitt durch den Di­sch­ord-Ka­ta­log - vom der­ben Hard­core der Grün­dungs­zeit bis zu den kom­ple­xe­ren Sounds der dar­auf fol­gen­den zwei Jahr­zehn­te. Da­zu kom­men noch ein paar Trop­fen Bad Brains - wie­der­um aus bei­den Pha­sen, in de­nen die noch gut wa­ren - und ein biss­chen Ga­ra­gen­knarz. Über­haupt un­ter­schei­det sich die EP von den meis­ten ak­tu­el­len Ver­öf­fent­li­chun­gen des Gen­res durch ei­ne ro­he, un­ge­stü­me En­er­gie, wo an­de­re Bands eher Dis­zi­plin wal­ten las­sen. Er­fri­schend fin­de ich das.

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Digital Leather - FEEET

Ei­ne ver­dammt not­wen­di­ge Com­pi­la­ti­on von Shawn Fo­ree und sei­nem groß­ar­ti­gen Syn­th­punk-Pro­jekt Di­gi­tal Lea­ther ist seit kur­zem vom Düs­sel­dor­fer La­bel Sten­cil Trash Re­cords zu be­kom­men. Fo­rees Mu­sik sau­ge ich mir seit an­dert­halb Jahr­zehn­ten mit dem Stroh­halm rein und hab im­mer noch nicht ge­nug da­von. Da kommt es ge­le­gen, dass FEEET über­wie­gend die ob­sku­re­ren Ecken sei­ner um­fang­rei­chen Dis­ko­gra­fie plün­dert. Die meis­ten die­ser Songs sind ir­gend­wann mal auf di­ver­sen Tapes er­schie­nen und vie­le sind nun erst­mals Di­gi­tal und auf Vi­nyl zu be­kom­men. Nur ein Teil da­von war mir bis­lang ge­läu­fig und ei­ni­ge der­je­ni­gen, die ich schon ken­ne hät­te ich ger­ne mal in di­gi­ta­ler oder phy­si­scher Form ge­habt. Ei­nen Track hier kennt nicht mal Dis­co­gs.

Das gan­ze klingt kei­nes­wegs nach Krü­meln vom Tisch, son­dern er­gibt in der Sum­me ein sehr star­kes und ho­mo­ge­nes Al­bum. Wer al­so ei­nen gu­ten Ein­stieg in die gleich­zei­tig so quir­li­ge wie auch zap­pen­dus­te­re Welt von Di­gi­tal Lea­ther sucht wird hier fün­dig. Au­ßer­dem Pflicht­pro­gramm für die­je­ni­gen, die zwar mit Fo­rees Werk ver­traut sind, aber nicht schon seit 15 Jah­ren auf ob­sku­ren La­bels er­schie­ne­ne Kas­set­ten aus den Staa­ten im­por­tie­ren. Und auf wen kei­nes der bei­den Kri­te­ri­en zu­trifft, der soll­te hier hier den­noch zu­grei­fen, weil das Teil ein­fach ei­ne von An­fang bis En­de bril­li­an­te Plat­te ist.

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Blooming Season - New Values

Bloo­ming Sea­son kom­men aus Mont­re­al, spie­len aber im Kon­trast da­zu ei­ne Mi­schung aus Post­co­re - der eher nach Wa­shing­ton und Chi­ca­go klingt - und Post Punk der ten­den­zi­ell recht zu­gäng­li­chen, aber kei­nes­wegs zah­men Sor­te, dem ich mal ei­ne ge­wis­se Nä­he zur ak­tu­el­len bri­ti­schen Sze­ne un­ter­stel­len wür­de. Im Ti­tel­song der EP wird dar­über hin­aus ein Dra­ma in Ci­ne­ma­scope aus­ge­rollt, das an Pro­tom­ar­tyr oder Bam­ba­ra er­in­nert. Über­haupt ist das ei­ne ab­wechs­lungs­rei­che und da­bei na­he­zu ma­kel­lo­se Vier­tel­stun­de, in der kein Song wie der an­de­re Klingt.

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Laxity - Demo Tape 2018

Das ist schon die drit­te Plat­te an ei­nem Stück heu­te, de­ren Song­tex­te in ei­ner mir un­ver­ständ­li­chen Spra­che ge­sun­gen, ge­brüllt oder ge­kotzt wer­den. Das ist rei­ner Zu­fall, echt jetzt. Je­den­falls kom­men La­xi­ty aus Kra­kau und tref­fen ab­so­lut mei­nen Nerv mit ei­nem Sound aus Post Punk, ganz viel Noi­se, No-Wa­vi­ger Dis­so­nanz und ver­ein­zelt et­was Hard­core. Wen Bands wie Soup­cans, Vul­tu­re Shit, Gum­ming oder Stran­ge At­trac­tor nicht ab­schre­cken, der ist si­cher auch bei die­ser Band ganz rich­tig am Plat­ze. Aber auch wer sich für ei­ne ex­tra-kru­de Va­ri­an­te von Spray Paint er­wär­men kann, wird hier sei­ne Mo­men­te fin­den.

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Triple Ente - Triple Demo

Hab ich an­läss­lich des letz­ten De­mos der Band aus Ali­can­te, Spa­ni­en noch den Neo Ne­os-Ver­gleich be­müht, kommt das auf De­mo Num­mer drei nicht mehr so recht hin. Ne­ben et­was we­ni­ger schrot­ti­gen, aber im­mer noch an­ge­nehm schep­pern­den Pro­duk­ti­ons­wer­ten zei­gen drei neu­en Songs ei­ne Hin­wen­dung zu ei­nem me­lo­di­sche­ren Un­ter­bau, der ih­nen eben­falls ganz aus­ge­zeich­net steht.

Svart Katt - Allt blir nog bra

Sv­art Katt aus Stock­holm und ihr leicht ga­ra­gig an­ge­hauch­ter, me­lan­cho­li­scher Punk­rock mach­ten in jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit ja schon mit ei­ner EP und ei­nem Al­bum auf sich auf­merk­sam, die bei­de schon mehr als nur be­acht­lich wa­ren. Mit ih­rem neu­es­ten Kurz­spie­ler hat die Band mei­nes Er­ach­tens aber ihr bis­he­ri­ges Glanz­stück ge­schaf­fen. Könn­te man das bis­he­ri­ge Song­ma­te­ri­al be­son­ders auf Al­bum­län­ge noch als et­was ein­tö­nig und sim­pel ge­strickt be­zeich­nen, ma­chen die neu­en Songs ei­nen ge­reif­ten, sorg­fäl­tig aus­ba­lan­cier­ten Ein­druck und be­stä­ti­gen mein Bild von ih­nen als ei­ne Art schwe­di­sche Ra­dio­ac­ti­vi­ty, zu de­nen sie auch qua­li­ta­tiv zu­neh­mend auf­schlie­ßen.

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R. Clown - The Big Break

Der ver­län­ger­te Syn­th­punk-Arm von Ray­mond Schmidt (u.a. S.B.F., Race Car) hat sei­ne zwei­te EP bei Di­gi­tal Re­gress drau­ßen und er­weist sich - wie ei­gent­lich al­les wor­an er sich be­tei­ligt - er­neut als hoch­po­ten­te Spaß­ka­no­ne.

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Fluung - Satellite Weather

Flu­ung aus Se­at­tle lie­fern auf ih­rem ers­ten Lang­spie­ler ei­nen aus­ge­spro­chen an­ge­neh­men Flash­back zu der gol­de­nen Ära des ame­ri­ka­ni­schen In­die Rock, an­ge­rei­chert um ein we­nig Shoe­ga­ze und ver­ein­zelt mal et­was fol­ki­ges Ge­schram­mel. In die­ser spe­zi­el­len Kom­bi­na­ti­on er­in­nert mich das z.B. an Built To Spill, Swer­ve­dri­ver oder Ar­chers Of Lo­af. Und an ak­tu­el­le Bands wie Ov­lov, Wa­sher oder Tape/​Off. Die durch­weg star­ken Songs die­ser Plat­te müs­sen sich da­bei hin­ter kei­ner der ge­nann­ten Bands ver­ste­cken.

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Antibodies - LP 2018

Auf ih­rer ak­tu­el­len, äh… de­fi­ni­tiv-kei­ne-LP sor­gen An­ti­bo­dies aus dem ka­na­di­schen Char­lot­te­town für höchs­te Zu­frie­den­heit mit so schnör­kel­lo­sem wie auch hoch­ex­plo­si­vem Hard­core­zeugs, das oben­drein mit ei­nem spa­ßi­gen Ga­ra­gen- und Fuzz­punk-Fak­tor auf­war­tet.

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