Ich hät­te ja zu­erst mal auf Aus­tin, Bos­ton oder Chi­ca­go ge­tippt, aber die­se nicht all­zu bri­tisch klin­gen­de Band kommt doch tat­säch­lich aus Lon­don. Noch viel be­ein­dru­cken­der als die­se Tat­sa­che ist aber die dis­zi­pli­nier­te, eis­kal­te Kon­se­quenz, mit der die Ty­pen ih­ren mi­ni­ma­lis­ti­schen und mo­no­to­nen Post Punk zu­ver­läs­sig mit un­auf­halt­sam ro­tie­ren­den, me­cha­ni­schen an­ti-Groo­ves auf­la­den, ihn letzt­end­lich im­mer wie­der aufs neue mit ei­ner Wand aus Noi­se kol­li­die­ren las­sen. Und dass solch re­pe­ti­ti­ve Klang­kunst auch in sech­zehn Songs und ei­ner für Gen­re­ver­hält­nis­se üp­pi­gen Lauf­zeit von ei­ner gu­ten Drei­vier­tel­stun­de ums ver­re­cken nicht mal die ge­rings­ten Ab­nut­zungs­er­schei­nun­gen zeigt, das macht das klei­ne Wun­der kom­plett. Oder ist es der per­fekt schred­dern­de Vier­spur­sound, der ih­re kan­ti­gen Ar­ran­ge­ments so tref­fend zu trans­por­tie­ren ver­mag?

Wie auch im­mer, Ten­se Men ha­ben hier nach zwei noch et­was rich­tungs­lo­sen EPs zu ih­rer Es­senz ge­fun­den und die­ses ge­wis­se et­was ein­ge­fan­gen, das Ide­al Me­als selbst in der un­über­schau­ba­ren Mas­se an star­ken Ver­öf­fent­li­chun­gen ih­res Gen­re­spek­trums her­aus­ste­chen lässt. Ein biss­chen se­he ich sie in der Nach­bar­schaft der frü­hen Rank/​Xerox, aber auch die mar­kan­te Rhyth­mik von Man Si­zed Ac­tion kommt mir ins Ge­dächt­nis, die stu­re Bra­chia­li­tät frü­her The Men, ver­ein­zelt auch mal Mis­si­on Of Bur­ma oder ein we­nig The Fall der frü­hen Acht­zi­ger. Nur die bes­ten Re­fe­ren­zen al­so. Mit die­sem Un­ge­tüm von ei­nem Al­bum ha­ben Ten­se Men ei­ne Tür ein­ge­tre­ten und ich kann's kaum er­war­ten zu se­hen, was sich da­hin­ter noch ver­birgt.