Sergio, der Mann hinter dem immer spannenden und massiv 12XU-kompatiblen Musikblog Retratando Voces, hat neuerdings auch ein eigenes Label am Start und mit seiner ersten Veröffentlichung, dem Debütalbum von Cubane Vale aus Madrid, bereits einen ausgezeichneten Treffer gelandet. Der Lärm darauf ist mehr als nur ein bisschen schräg - irgendwo in den etwas eigenwilligeren Randgebieten von Post Punk, Noise und Postcore zu verorten, erweist sich das Album als ein hyperaktiver Springteufel, der aber trotz einer ausgeprägten Affinität für chaotische Strukturen und Arrangements jederzeit die Kontrolle über das Geschehen behält. Das hat ein bisschen was von aktuellen Genre- Grenzgängern wie Gumming, Labor oder Soupcans, hat außerdem auch gewisse Parallelen zu ihren Stadtnachbarn Juventud Juché. Aber nicht zuletzt finde ich mich auch öfter mal an etwas abseitigere Vertreter der älteren Noiserock-Geschichte á la Brainiac oder Slug erinnert und vereinzelt gibt's auch Anklänge an Sonic Youth in der wilden Mittachtziger-Phase zu erahnen.