Schon etwas länger her, seitdem das Queercore-Wunder Popper Burns aus Austin seinen zweiten Langspieler angekündigt hat. Gute anderthalb Jahre um genau zu sein. Jedenfalls gehört die Platte zu den von mir am heißesten erwarteten Veröffentlichungen seitdem die ersten Klänge des perfekten Openers Apollo 11 mein Trommelfell erreichten und ich fragte mich schon, ob das Ding jemals erscheinen würde. Offenbar sind sie immer noch auf Labelsuche. Ich würde mich ja um die Band und das Album reißen, aber ich bin nun mal (noch?) kein Plattenverticker.
Jetzt ist Pure Disgust jedenfalls schon mal digital auf Bandcamp zu bekommen und bestätigt meine Vermutung, dass wir es mit einem ungeschliffenen Rohdiamanten zu tun haben. Ihr vor Ärger und Frust berstender Post Punk gibt sich dabei durchaus wandlungsfähig, erinnert mich sehr an Shit Giver, ein wenig an ganz frühe Protomartyr und das mitreißende Drama von Bambara oder Iceage. Das ganze kommt in einem wunderbar direkten und dreckigen Sound daher, dessen lose Fäden, Ecken und Kanten nur noch weiter zum speziellen Charme dieser Band beitragen.