Nearly Dead - Something Stronger

Auch auf ih­rem neu­es­ten Al­bum sche­ren sich Ne­ar­ly Dead aus Vic­to­ria, Ka­na­da ei­nen Dreck um Schön­klang, Pu­bli­kums­er­war­tun­gen und Zu­gäng­lich­keit. Ihr ma­xi­mal räu­di­ger, mo­no­ton-re­pe­ti­ti­ver Mix aus Noi­se Rock, Fuzz und Sludge stra­pa­ziert die Ge­duld und Ner­ven des Hö­rers, ist so pe­ne­trant dass man ihn ein­fach nicht mehr igno­rie­ren kann und bleibt schwer im Ma­gen lie­gen als hät­te man zwei Ki­lo Be­ton ge­fres­sen. Seid ihr mal an ei­ner dun­kel­brau­nen Pfüt­ze vor­bei­ge­lau­fen und dach­tet euch: "Cool, da leg ich mich jetzt mal rein."? Ei­ne ähn­lich ver­lo­cken­de Wir­kung ent­fal­tet die­se Mu­sik. Ab­ar­tig im schöns­ten Sin­ne.

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Dry Cleaning - Sweet Princess

Ein aus­ge­zeich­ne­tes De­büt-Tape hat hier ei­ne lon­do­ner Band raus­ge­hau­en, de­ren Post­punk sich so­wohl stark von der düs­te­ren Schu­le der ver­gan­ge­nen Jah­re un­ter­schei­det als auch dan­kens­wer­ter Wei­se von der fun­ky über­dreh­ten Her­an­ge­hens­wei­se, die ge­ra­de auf der In­sel ja wie­der sehr en vogue ist. Statt­des­sen gibt sich ihr Sound zur Ab­wechs­lung mal aus­ge­spro­chen bo­den­stän­dig, groovt sehr ent­spannt und tro­cken, ge­le­gent­lich aber auch mal ganz tanz­bar vor sich her.

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Crumb - Community Service

Crumb aus Van­cou­ver wuss­ten mir schon auf ih­rem De­mo vor 'ner gan­zen Wei­le ganz gut zu ge­fal­len und auch ih­re ak­tu­el­le EP ist ei­ne schön kur­ze­wi­li­ge An­ge­le­gen­heit in ih­rer Mi­schung aus old­schoo­li­gem Hard­core, Post Punk und -co­re, bei dem Freun­de z.B. von Acrylics oder Bad Bree­ding ru­hig mal ein Ohr ris­kie­ren dür­fen.

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Amyl And The Sniffers - Some Mutts (Can't Be Muzzled)

Der neu­es­te Klein­scheiß der Punks aus Mel­bourne hat na­tür­lich mal wie­der je­de Men­ge 77er-Hum­meln im Al­ler­wer­tes­ten. So­me butts can be buz­zled.

Constant Mongrel - Living In Excellence

Ich hat­te die­se Band schon fast wie­der ver­ges­sen, gu­te sechs Jah­re nach ih­rem De­büt und auch schon fünf seit ih­rem zwei­ten Lang­spie­ler. Jetzt sind die je­den­falls wie­der da und ha­ben ein saustar­kes Al­bum Num­mer drei am Start. Des­sen Sound be­wegt sich ir­gend­wo zwi­schen dem ak­tu­el­len Post­punk-Ge­sche­hen á la In­sti­tu­te und ei­nem sat­ten Rund­um­schlag der ver­gan­ge­nen Ga­ra­ge­punk-Jah­re; ins­be­son­de­re hat sich das die ei­ne oder an­de­re Schei­be bei UV Race, Ex-Cult, Use­l­ess Ea­ters, Aus­mu­tean­ts und Sau­na Youth ab­ge­schnit­ten. Nicht zu­letzt scheint auch im­mer wie­der ein lei­ser Hauch von Wire durch. Die Fra­ge wie ich zu letz­te­rem ste­he soll­te sich ei­gent­lich ja er­üb­ri­gen.

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Digital Fun - Love /​ Park Town /​ What Did He Or She Do? /​ Tell Her To Look At Me

Zwei di­gi­ta­le Sin­gles von ei­nem Ty­pen aus Lon­don. Des­sen Lärm ir­gend­wo zwi­schen Noi­se­r­ock, Elek­tro-, Ga­ra­ge- und Post Punk er­in­nert et­was an ei­ne Va­ri­an­te der eben­falls aus Lon­don stam­men­den Power­plant, der ir­gend­wer ei­ne klei­ne Do­sis Big Black ins Bier ge­kippt hat.

Gouge Away - Burnt Sugar

Nach­dem mich das ers­te Al­bum der Band aus Fort Lau­derd­a­le, Flo­ri­da mit sei­nem recht un­span­nen­den Hard­core al­les an­de­re als vom Ho­cker ge­hau­en hat, bin ich ab­so­lut po­si­tiv über­rascht von der Stär­ke des Nach­fol­gers. Das al­te Ge­knüp­pel ha­ben sie dar­auf ge­gen ei­nen Post­co­re-Sound mit star­ker Jaw­box-No­te und noi­ser­o­cki­ger Kan­te ein­ge­tauscht. Das steht ih­nen auch bei wei­tem bes­ser und ob­gleich sie dem al­ten Gen­re beim bes­ten Wil­len kei­ne neu­en Tricks bei­brin­gen, ha­ben sie ei­ne durch­ge­hend kurz­wei­li­ge und ab­wechs­lungs­rei­che Plat­te fa­bri­ziert, die ein­fach je­der­zeit weiß was sie tut.

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Commander Keen - Dying In The South

Wenn ich mir je­de Wo­che mei­nen Weg durch das Di­ckicht an Mu­sik­ein­rei­chun­gen schla­ge, fühlt sich das meis­tens mehr nach un­be­zahl­ter Ar­beit an als nach Spaß. Am En­de lohnt es sich aber doch, wenn mir ab und an ei­ne sol­che Per­le un­ter­kommt wie der zwei­te Lang­spie­ler von Com­man­der Keen aus dem Städt­chen Coo­ke­ville, Ten­nes­see. Un­ter­schät­ze nie die Klein­stadt­punks!
Nicht nur sind die Ty­pen nach ei­nem Hel­den mei­ner Kind­heit be­nannt, auch in mu­si­ka­li­scher Hin­sicht lie­gen wir ab­so­lut auf ei­ner Wel­len­län­ge. So viel lieb­ge­won­ne­nes aus der jün­ge­ren wie auch ur­alten Ver­gan­gen­heit spült mei­ne As­so­zia­ti­ons­ma­schi­ne da an die Ober­flä­che. Be­gin­nend mit dem en­er­gi­schen Post­co­re von Dri­ve Li­ke Je­hu, dem Fuzz Punk von Ca­li­for­nia X oder Hap­py Di­ving, Noi­se­pop á la No Age, Play­lounge oder den un­ver­meid­li­chen Ja­pan­dro­ids. Ih­re Songs pen­deln au­ßer­dem zwi­schen der hym­ni­schen Eu­pho­rie et­wa von Beach Slang oder Needles/​/​Pins und der Me­lan­cho­lie von Milk Mu­sic. Ha­ben die Qua­li­tä­ten des arsch­tre­tend-me­lo­di­schen Post­punks von Pi­les oder Die! Die! Die! und ge­le­gent­lich scheint so­gar ei­ne lei­se Ah­nung von Quick­sand oder Lea­ther­face durch.
Das al­les wur­de hoch­kom­pakt in zehn über je­den Zwei­fel er­ha­be­nen Songs ver­kap­selt, de­ren Ge­halt an hart­nä­cki­gen Hooks und Me­lo­dien weit ober­halb der emp­foh­le­nen Ta­ges­do­sis liegt. Da­von wird mir aber kei­nes­wegs schlecht, ich be­kom­me nur noch mehr Hun­ger auf ei­nen zwei­ten Nach­tisch. So. Ver­dammt. Gut.

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Tragedy - Fury

Auch wenn ich ei­gent­lich nicht der größ­te Freund von Hard­core der stark Me­tal-af­fi­nen Art bin - bei die­ser ge­nia­len EP ei­ner Band aus Port­land wer­de ich dann doch schwach, die so ziem­lich al­les ver­an­stal­tet was ich an ei­nem sol­chen Sound po­ten­zi­ell geil fin­den könn­te und fast al­les ver­mei­det was mich po­ten­zi­ell an­pis­sen wür­de.

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Puss - Antimatter

Was für'n gei­ler Scheiß ist das denn bit­te? Auf der ak­tu­el­len EP die­ser New Yor­ker For­ma­ti­on be­geg­net ei­nem ka­put­ter Lärm zwi­schen Elek­tro­punk, Noi­se und ei­ner Spur von No Wa­ve. Am Mi­kro dann ei­ne Art Da­mo Su­zu­ki auf ei­nem sehr bö­sen Höl­len­trip, der ih­rem schrä­gen Sound den letz­ten Schub­ser in Rich­tung Wahn­sinn ver­passt. Auch wenn mir da Ver­glei­che z.B. zu Pri­mi­ti­ve Cal­cu­la­tors oder Ho­li­day Inn ein­fal­len - das Zeug ist ziem­lich weit drau­ßen.

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