R. Clown - Doc Told Us to Meet at 5029 York Blvd. for a Very Very Special Night of "Lights! Camera! Action​!​" or Wowee! The City Sure is Scary

Die fluf­fi­gen Syn­th-Ga­ra­gen­vi­bes auf die­sem schnie­ken Tape ka­men mir auf An­hieb be­kannt vor und aus­nahms­wei­se lag ich mit mei­ner Ver­mu­tung so­gar rich­tig: Wir ha­ben es hier mit ei­ner wei­te­ren - dies­mal et­was Syn­th-las­ti­ge­ren - Band um S.B.F.- und Race Car-Front­mann Ray­mond Schmidt zu tun. Ih­re ers­te EP ent­hält den Au­dio­mit­schnitt ih­rer ziem­lich gei­len Per­for­mance bei High­land Park TV, die es auch als Vi­deo zu be­gut­ach­ten gibt. Die müss­ten bei uns mal zu­sam­men mit Puff! auf Tour ge­hen.


Al­bum-Stream & Vi­deo →

Das alte Scheißjahr

Ja, ich weiß. Das kommt jetzt mal or­dent­lich spät. Und ei­gent­lich woll­te ich schon län­ger mal ein aus­führ­li­ches Up­date zum Stand der Din­ge in Sa­chen 12XU vom Sta­pel las­sen, aber ehr­lich ge­sagt fehlt mir der­zeit so­wohl die Zeit als auch die Ge­duld da­zu. Des­halb wer­de ich hier ein­fach mal im Schnell­durch­lauf ein paar Ein­drü­cke, In­fos, Bits and Pie­ces los.

First things first:

Das Musikjahr 2017.

Ich muss­te mir zum Jah­res­en­de viel Ge­heu­le an­hö­ren über ein sehr schwa­ches Jahr 2017. In der Tat hat letz­tes Jahr nie­mand ei­ne mu­si­ka­li­sche Re­vo­lu­ti­on im Rock'n'Roll aus­ge­löst, aber mal ehr­lich: Wann ist das denn zum letz­ten mal pas­siert? Punk und Noi­se und Wha­te­ver-Co­re be­we­gen sich im ge­mäch­li­chen Tem­po wei­ter, aber sie be­we­gen sich. Über­all auf der Welt sind ten­den­zi­ell eher klei­ne, aber in­tak­te Mu­sik­sze­nen am Start und ich kann mich nicht über man­geln­de Qua­li­tät be­schwe­ren. Über­haupt ist mir - zu­min­dest was die Mu­sik an­geht - noch kein schlech­tes Jahr be­geg­net. Man muss nur die Au­gen auf­hal­ten und selbst nach dem gu­ten Zeug wüh­len.

Und ge­nau da liegt glau­be ich der Hund be­gra­ben. Die eta­blier­ten Ma­ga­zi­ne in­ter­es­sie­ren sich halt nicht mehr für Lärm, Punkt. Vie­le der 12­XU-re­le­van­ten Blogs ha­ben mit der Zeit dicht ge­macht und es ist schon et­was er­schre­ckend, wie schnell einst­mals aben­teu­er­lus­ti­ge Ma­ga­zi­ne á la Pitch­fork und Im­po­se den Bach run­ter­ge­gan­gen sind und ih­rer ur­sprüng­li­chen Le­ser­schaft den Rü­cken zu­ge­wandt ha­ben. Klar kann man da den Ein­druck be­kom­men, dass in den Kel­lern und Pro­be­räu­men nicht mehr viel geht. Neue Mu­sik zu ent­de­cken fühlt sich auch für mich im­mer mehr nach Ar­beit an, weil nie­mand mehr da­bei hilft, die Ver­öf­fent­li­chungs­flut vor­zu­fil­tern. Und jetzt kommt mir nicht mit Fake­book, Shit­ter und an­de­ren Kon­zer­nen, die das gan­ze Web zu ver­schlu­cken dro­hen. Ich hab ehr­lich die Schnau­ze voll da­von und über­le­ge ernst­haft, im Lau­fe des Jah­res al­le Ac­counts zu lö­schen. Das ist zwar ir­gend­wie auch schei­ße, weil mir da ein sehr zen­tra­ler Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nal ver­lo­ren geht. Aber ir­gend­wer muss ja mal den An­fang ma­chen. Ich hab prin­zi­pi­ell ja nix ge­gen So­zia­le Netz­wer­ke. Wie wär's, wenn al­le ein­fach mal auf Dia­spo­ra um­sat­teln? Da muss man sich nicht von ät­zen­den Kon­zer­nen ins Bier pis­sen las­sen.

Aber ich kom­me vom The­ma ab: Die Mu­sik.
Ich mach hier jetzt kei­ne Bes­ten­lis­te, das hal­te ich eh für Murks. Mu­sik zu ran­ken ist im­mer wie Äp­fel mit Mi­kro­chips zu ver­glei­chen. Statt­des­sen hab ich ein­fach mal oh­ne den An­spruch auf Voll­stän­dig­keit ein paar Ver­öf­fent­li­chun­gen raus­ge­pickt, die bei mir ei­nen blei­ben­den Ein­druck hin­ter­las­sen ha­ben. Kann durch­aus sein, dass ir­gend­wo noch et­was vom Vor­jahr da­bei ist. Ich check das jetzt nicht ein­zeln ab, ok? Auch die Ka­te­go­ri­sie­rung ist grund­sätz­lich ja im­mer Bull­shit und liegt au­ßer­dem im Au­ge des Be­trach­ters. Viel will ich da­zu auch nicht schrei­ben, ihr müsst schon selbst auf die Links kli­cken.

Okay, he­re goes…

In ei­ner ei­ge­nen Li­ga spie­len der­zeit die zu­neh­mend gott­glei­chen Pro­tom­ar­tyr, die ein­fach je­des biss­chen Auf­merk­sam­keit ver­dient ha­ben, das ih­nen in­zwi­schen auch ent­ge­gen ge­bracht wird. Nuff said.

Post Punk
Wirk­lich aus den So­cken ge­hau­en - und das auf ziem­lich un­ter­schied­li­che Wei­se - ha­ben mich letz­tes Jahr die Plat­ten von Ne­ga­ti­ve Space, Ita­lia 90 und Be­ha­vi­or. Be­son­ders letz­te­re möch­te ich euch noch mal ganz be­son­ders ans Herz le­gen, denn es ist echt kri­mi­nell, wie we­nig die­se - zu­ge­ge­ben, recht sper­ri­ge - Plat­te bis­her be­ach­tet wur­de. Au­ßer­dem gab es un­ter an­de­rem noch un­ver­schämt star­ke Al­ben von In­sti­tu­te, Shit Gi­ver, Sie­ve­head, De­ath Stuff und Da­sher.

Power Pop, Me­lo­di­scher In­die­rock & Noi­se Pop
Ab­so­lu­te Nach­hol­pflicht be­steht für al­le, die die neu­en Plat­ten von Bed Wet­tin‘ Bad Boys, Mi­cha­el Beach oder Lost Bal­lons noch nicht be­gut­ach­tet ha­ben. Au­ßer­dem gab's da noch ex­zel­len­tes Zeug u.a. von Mons­ter Tre­asu­re, Land­li­nes, Mol­ly, Mil­ked, Par­do­ner.

Ga­ra­ge Punk
Wirk­lich gut in die Schei­ße ha­ben 2017 Jack­son Reid Briggs und sei­ne Hea­ters mit gleich zwei ver­dammt gei­len Al­ben ge­hau­en (#1, #2). Müss­te ich mich für ein Ga­ra­gen-Lieb­lings­al­bum ent­schei­den, dann wür­den wohl die wun­der­bar schrä­gen Wire­heads und ihr bis­lang stärks­tes Al­bum den gol­de­nen Arsch­tritt mit Exo­ten­bo­nus be­kom­men. Der un­er­müd­li­che Con­nie Vol­taire (Neo Ne­os, etc.) hat mich auch mal wie­der mit ei­ner gan­zen Rei­he von Kurz­spie­lern des­ori­en­tiert. Und dann wa­ren da zum Bei­spiel noch: Da­vid Nan­ce, The Cow­boy, Va­guess, Wild Ro­se, Plax.

Hard­core Punk
Hard­core ist ja ge­ne­rell nicht so mei­ne Kern­kom­pe­tenz, aber Ar­se und ROHT ha­ben mir ganz or­dent­lich in die Klö­ten ge­tre­ten. Au­ßer­dem brach­ten An­xie­ty und Acrylics mit Nach­druck mei­ne Ze­hen­spit­zen zum wip­pen.

Noi­se Rock /​ Post­co­re
Star­kes Zeug gab's - ne­ben vie­len an­de­ren Bands - von Id­les, Me­at Wa­ve, Lar­do, Pi­le, Pi­les, Tu­nic.

So, und das kratzt noch nicht mal an der Ober­flä­che. 2017 war ge­nau so gut wie je­des an­de­re Jahr. Au­ßer dass halt al­les schei­ße war, aber das wisst ihr ja selbst.

Das Blog

Hmm, joa. War ein schwie­ri­ges Jahr, in dem so­wohl mein Zeit- als auch mein Fi­nanz­bud­get emp­find­lich zu­sam­men­ge­schrumpft ist und ich mich zwi­schen­zeit­lich schon fra­gen muss­te, ob ich die Kos­ten für das Be­trei­ben ei­nes Blogs mit an­ge­schlos­se­nem Ra­dio (90% des Gel­des geht da­bei für di­gi­ta­le Mu­sik­käu­fe drauf) über­haupt noch wup­pen kann. Es wird sehr eng, aber es geht ge­ra­de eben noch. Au­ßer­dem wird die Si­tua­ti­on mit­tel­fris­tig wohl auch nicht viel schlech­ter wer­den.

Zwei mal hab ich dem Blog ein neu­es Aus­se­hen ver­passt, da­bei zwei The­mes ver­schlis­sen, nach dem zwei­ten An­lauf war ich zu­frie­den. Von Blogs er­war­tet man heut­zu­ta­ge ja schein­bar, dass sie al­le knall­bunt und über­la­den aus­se­hen und ge­ne­rell fast un­be­nutz­bar sind. Da wird es in­zwi­schen schon schwie­rig, ein tech­nisch zeit­ge­mä­ßes, mi­ni­ma­lis­tisch aus­se­hen­des und den­noch an­pas­sungs­fä­hi­ges The­me im klas­si­schen Blog­lay­out zu fin­den. Am En­de hab ich mal et­was Geld für das ei­gent­lich viel zu kom­ple­xe Di­vi The­me aus­ge­ge­ben und so­zu­sa­gen die Flie­ge mit 'nem Am­boss er­schla­gen. Die Flie­ge ist jetzt tot. Trotz­dem wird es Zeit, dass ich mir mal ein paar grund­le­gen­de PHP-Kennt­nis­se zu­le­ge.

Die Le­ser­zah­len sta­gnie­ren. Was will man auch er­war­ten in Zei­ten, in de­nen vom Blog­ster­ben schon gar nicht mehr ge­re­det wird, weil Mu­sik­blogs in­zwi­schen weit­läu­fig als to­tes Me­di­um ge­se­hen wer­den. Ich glau­be es sind jetzt ein­fach ein paar Jah­re, durch die man sich halt durch­bei­ßen muss und in de­nen ei­gent­lich al­le Me­di­en von ge­wal­ti­gen Um­brü­chen ge­schüt­telt und be­droht sind. Ich mach ein­fach wei­ter. 12XU ist das klei­ne biss­chen DIY das ich drauf ha­be und ich hat­te eh nie vor, die gro­ßen Mas­sen zu er­rei­chen.

By the way…
Heu­te ru­fe ich den Start Your Own Fuck­ing Mu­sic Blog Day aus. Al­so los, macht. Ich will eu­re Blogs le­sen!

Und das bringt mich zum The­ma…

Die Blogs der anderen

Wie ge­sagt, ziem­li­cher Kahl­schlag. Ich freue mich aber sehr, dass Ma­nie­ren­ver­sa­gen wie­der am Start ist. Ack! Ack! Ack! hat mich re­gel­mä­ßig zum la­chen, nach­den­ken, mit den Au­gen rol­len und gu­te Mu­sik hö­ren ge­bracht. Und die RRR­SoundZ-Crew ist nach wie vor ein hoch­ge­schätz­ter sub­kul­tu­rel­ler Ge­gen­pol zu mei­ner doch sehr gi­tar­ren­las­ti­gen Aus­rich­tung.
In­ter­na­tio­nal hat sich auch nicht so viel ge­tan, aber im­mer noch fin­de ich re­gel­mä­ßig gu­tes Zeug z.B. bei Gim­me Tin­ni­tus, iamt­he­least­ma­chia­vel­li­an, The Mad Ma­cke­rel, He­art­brea­king Bra­very, Dus­ted & So­cial.

12XU Radio

Viel­leicht ha­ben es nicht so vie­le mit­ge­kriegt, aber den 12xu Ra­dio­stream ha­be ich neu­lich mal or­dent­lich ge­ne­ral­über­holt. Vor­aus­ge­setzt es ist ge­ra­de kein Strom- oder In­ter­net-Aus­fall, wird das Zeug jetzt nicht mehr vom Laut.fm-Server aus­ge­spielt son­dern kommt aus mei­nen ei­ge­nen vier Wän­den. Der gan­ze Krem­pel läuft auf ei­nem Odroid XU4 (so­zu­sa­gen ein Raspber­ry Pi mit mehr Wumms), die Mu­sik liegt auf ei­ner ex­ter­nen Fest­plat­te und mög­lich macht's die Skript-ba­sier­te, freie Strea­m­au­to­ma­ti­ons-Soft­ware Li­quid­soap.

Nicht nur ist das Mu­sik­pro­gramm - der­zeit grob ein­ge­teilt in Neu­hei­ten, Clas­sics und al­les an­de­re aus dem 12­XU-Ar­chiv - jetzt an­ders ge­wich­tet; es gibt auch end­lich ver­nünf­ti­ge Über­gän­ge. Hat lan­ges Schrau­ben an den Skrip­ten ge­braucht bis das nach mei­nen Vor­stel­lun­gen funk­tio­nier­te, aber ich fin­de jetzt kann sich das echt hö­ren las­sen. Es klingt end­lich mehr nach ei­nem Ra­dio als nach ei­ner Play­list. Ge­blie­ben sind lei­der die ät­zen­den Wer­be­blö­cke und da ich mir auch in ab­seh­ba­rer Zeit kei­ne ei­ge­ne Ge­ma/G­VL-Li­zenz leis­ten kann, muss das wohl auch so blei­ben. Sor­ry.
Des wei­te­ren bin ich ge­ra­de da­bei, das bis­her et­was küm­mer­li­che Klas­si­ker-Ar­chiv or­dent­lich auf­zu­boh­ren und es wird in Zu­kunft mehr, viel­sei­ti­ge­ren und durch­aus auch ob­sku­re­ren old shit zu hö­ren ge­ben. Al­so hört ru­hig mal rein!

Die mo­nat­li­che Ra­dio­show zu pro­du­zie­ren macht mir im­mer noch rich­tig Spaß, ist aber auch je­des mal ein ganz schö­ner Kraft­akt, nach dem ich erst mal ei­nen Tag Ru­he brau­che.

Das Syn­di­ca­ti­on-Ge­döns läuft auch lang­sam aber si­cher an. Der­zeit läuft die Show auf vier an­de­ren Sta­tio­nen. Zu­erst dach­te ich den Scheiß will kei­ner ha­ben. Aber nach und nach kom­men die Bu­chun­gen rein, ver­mut­lich hat die jun­ge Syn­di­ca­ti­on-Platt­form Radiosendungen.com auch noch nicht so den Be­kannt­heits­grad. Das wird aber noch. Die 12­XU-Show ist da ja auch ein ziem­li­cher Exot.
Falls noch wer Bock hat den Krem­pel aus­zu­strah­len, mö­ge er sich ein­fach bei mir mel­den.

…und 2018?

Wird vorraus­sicht­lich ge­nau so ein de­pri­mie­ren­des Drecks­jahr wie das al­te. Ziem­lich bald wird mir mal der Hals auf­ge­macht und min­des­tens 3/​4 mei­ner Schild­drü­se raus­ge­puhlt. Al­so nicht wun­dern, wenn hier zwi­schen­zeit­lich mal wie­der et­was Funk­stil­le ein­kehrt. Mit et­was Glück bin ich da­nach wie­der et­was bes­ser zu ge­brau­chen und krieg auch das Blog leich­ter ge­wuppt. Ir­gend­wie krie­gen wir 2018 schon rum.

Fernando And The Teenage Narcs - Last Dance With Mary Jane (Cuz I'm Bustin' Dope Smokers)

Bei Fer­nan­do And The Teenage Narcs han­delt es sich um nicht we­ni­ger als das So­lo­pro­jekt von Vin­ny Va­guess, bes­ser be­kannt aus sei­ner Band Va­guess. Auf sei­ner be­reits zwei­ten EP in die­sem Jahr gibt es mal wie­der den er­war­tungs­ge­mäß gei­len, wun­der­bar be­schä­dig­ten Ga­ra­ge Punk zu hö­ren.



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Traumatologia - C​.​C.

Die ak­tu­el­le di­gi­ta­le Sin­gle vom New Yor­ker So­lo­künst­ler Zol­tán Sind­hu aka Trau­ma­to­lo­gia (der wie's scheint auch bei den In­diero­ckern Pom Pom Squad für den Bass zu­stän­dig ist) kommt nach zwei auf den ers­ten Blick deut­lich ne­bu­lö­se­ren, von dich­ten Ne­bel­wän­den, si­nis­te­ren Stim­men und ver­dräng­ten Er­in­ne­run­gen durch­zo­ge­nen EPs ge­ra­de­zu vor wie ei­ne Pop­sin­gle. Greif­ba­rer als bis­her ge­wohnt, ver­lie­ren die zwei neu­en Songs aber kei­nes­wegs ih­ren Blick auf die dunk­len Or­te der Psy­che, die nach wie vor zwi­schen den Schich­ten aus Noi­se und Me­lo­dien ihr Un­we­sen trei­ben.

Die ers­ten bei­den EPs wa­ren wie ein schwar­zer Ab­grund, in den man erst mal ver­sin­ken, sich an die Dun­kel­heit ge­wöh­nen muss­te um die Schön­heit dar­in zu er­ken­nen. Hier nä­hert sich Sind­hu schein­bar von der an­de­ren Sei­te her. Die Mu­sik wirkt im ers­ten Mo­ment ein­la­dend und far­ben­froh, of­fen­bart erst nach und nach die Ris­se, den Ver­fall, die Wun­den die sich da­hin­ter ver­ber­gen. Al­le drei bis­he­ri­gen EPs tra­gen die­se Ge­gen­sätz­lich­keit in sich, oh­ne je­mals stump­fen Elends­tou­ris­mus zu be­trei­ben. Es ist die mal of­fen­sicht­li­che, mal im Dun­keln ver­bor­ge­ne Wär­me und Mensch­lich­keit, die mich an die­ser Mu­sik so fas­zi­niert und sie aus der gro­ßen Mas­se her­vor­hebt.

Trau­ma­to­lo­gia ge­hört der­zeit zu den in­ter­es­san­tes­ten Pro­jek­ten im Dunst­kreis von Noi­se, Am­bi­ent und elek­tro­ni­schen Klän­gen. Ich bin sehr ge­spannt, wo­hin die Rei­se noch ge­hen wird.

Powerplant - Quiet At Night

Mit ein biss­chen Ver­spä­tung pos­te ich dann mal noch das be­reits im Herbst er­schie­ne­ne zwei­te Tape des Ga­ra­ge-/Syn­th­punk-Pro­jekts aus Lon­don. Den von mir schon an­läss­lich der letz­ten EP be­müh­ten Ver­gleich zu Di­gi­tal Lea­ther meets Aus­mu­tean­ts meets Gi­or­gio Mur­de­rer fin­de ich im­mer noch sehr tref­fend.



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Video Duct - Small Pets And Kitchenettes

Hier ist mal wie­der ein kru­der Bro­cken Lärm für fort­ge­schrit­te­ne Hö­rer. Oder für Hö­rer mit fort­ge­schrit­te­nem Dach­scha­den. Aus Co­lum­bia, Mis­sou­ri kommt die­se Band und er­zeugt auf ih­rem ak­tu­el­len Tape ein an­ge­piss­tes Lo­Fi-Spek­ta­kel aus Noi­se, Ga­ra­ge und ex­pe­ri­men­tel­lem Cha­os, zwi­schen al­ten Bands á la Flip­per, Swell Maps und ak­tu­el­le­ren Ver­tre­tern wie Soup­cans oder Ci­ty Yelps.



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Bikini Cops - Three 7"

Auch EP Num­mer drei der Bi­ki­ni Cops aus Perth ist mal wie­der ei­ne ge­bün­del­te Ga­ra­ge­punk-At­ta­cke die­ser spe­zi­ell aus­tra­li­schen Mach­art, die ein­fach nur dumm und ge­ra­de­aus ro­cken will, sich nicht so sehr um Fein­hei­ten schert. Wird nie alt, so­was. Oder viel­leicht wird es doch alt und ich merk's nicht weil ich selbst schon lang­sam am ver­we­sen bin? Ja, ich glaub das ist es. Trotz­dem geil!


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Fluid To Gas - …On Air

Flu­id To Gas aus Bonn ha­ben ih­ren Post­co­re schon ge­spielt zu ei­ner Zeit, da wuss­te mei­ne dum­me, klei­ne Teen­ager­see­le noch gar nicht was Post­co­re ist. Oder Hard­core über­haupt. Punk? War ein Be­griff, aber ich noch nicht auf den Ge­schmack ge­kom­men.

Das letz­te Al­bum der Band war von 2006. Hät­te ich ei­gent­lich mit­krie­gen kön­nen. Dum­mer­wei­se war ich da mit ganz an­de­ren Pro­ble­men be­schäf­tigt, hat­te ge­ra­de mei­ne Plat­ten­samm­lung ver­kauft, er­hol­te mich lang­sam von ei­nem so­wohl Psy­chi­schen als auch ma­te­ri­el­len Zu­sam­men­bruch, über­nach­te­te auf 'ner Iso­mat­te in ei­nem Bü­ro und frag­te mich, wie zum Hen­ker ich jetzt wie­der ein fes­tes Dach über'm Kopf or­ga­ni­siert be­kom­me. Kei­ne Ka­pa­zi­tä­ten frei um ei­ne we­nig be­kann­te Band aus der ehe­ma­li­gen Haupt­stadt für mich zu ent­de­cken.

Schlech­tes Ti­ming zum drit­ten: Zehn Jah­re spä­ter ver­öf­fent­li­chen Flu­id To Gas ei­ne neue EP, zu ei­ner Zeit, in der sich das Ziel­pu­bli­kum für klas­si­schen Post­co­re prak­tisch in Luft auf­ge­löst hat. Oder auch gu­tes Ti­ming: Ich bin noch da und hö­re jetzt zum ers­ten mal zu. Und mit dem, was ich da hö­re kann ich mich durch­aus an­freun­den. Post­co­re, der al­ten Män­nern Spaß macht und auch ein biss­chen so klingt als wä­re die Zeit ir­gend­wann in den Neun­zi­gern ste­hen ge­blie­ben. Zum Bei­spiel hat das so ei­ni­ges von Shud­der To Think, von Jaw­box, Smart Went Cra­zy oder Q And Not U, plus ver­ein­zel­te Ein­spreng­sel vom Emo­co­re der ers­ten und zwei­ten Wel­le. Geht klar, das. Und in zehn Jah­ren ger­ne wie­der!


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The Men - Maybe I'm Crazy

Drift er­scheint am 2. März auf Sacred Bo­nes.

Dairy Classics - Early Adopters

Kru­des Zeug mal wie­der aus der wa­cker den Um­stän­den trot­zen­den Lon­do­ner DIY-Sze­ne. Dairy Clas­sics spie­len ei­ne Va­ri­an­te des Post­punk, die sich der Re­pe­ti­ti­on, der weit­ge­hen­den Me­lo­die­ver­wei­ge­rung und den in letz­ter Zeit ja häu­fi­ger zu ver­neh­men­den An­klän­gen an die al­te No Wa­ve-Schu­le ver­schrie­ben hat. Hät­ten The Fall ih­re An­fän­ge nicht im Man­ches­ter der spä­ten Sieb­zi­ger ge­nom­men son­dern in New York, könn­te das durch­aus ähn­lich klin­gen.



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