Die aktuelle digitale Single vom New Yorker Solokünstler Zoltán Sindhu aka Traumatologia (der wie's scheint auch bei den Indierockern Pom Pom Squad für den Bass zuständig ist) kommt nach zwei auf den ersten Blick deutlich nebulöseren, von dichten Nebelwänden, sinisteren Stimmen und verdrängten Erinnerungen durchzogenen EPs geradezu vor wie eine Popsingle. Greifbarer als bisher gewohnt, verlieren die zwei neuen Songs aber keineswegs ihren Blick auf die dunklen Orte der Psyche, die nach wie vor zwischen den Schichten aus Noise und Melodien ihr Unwesen treiben.
Die ersten beiden EPs waren wie ein schwarzer Abgrund, in den man erst mal versinken, sich an die Dunkelheit gewöhnen musste um die Schönheit darin zu erkennen. Hier nähert sich Sindhu scheinbar von der anderen Seite her. Die Musik wirkt im ersten Moment einladend und farbenfroh, offenbart erst nach und nach die Risse, den Verfall, die Wunden die sich dahinter verbergen. Alle drei bisherigen EPs tragen diese Gegensätzlichkeit in sich, ohne jemals stumpfen Elendstourismus zu betreiben. Es ist die mal offensichtliche, mal im Dunkeln verborgene Wärme und Menschlichkeit, die mich an dieser Musik so fasziniert und sie aus der großen Masse hervorhebt.
Traumatologia gehört derzeit zu den interessantesten Projekten im Dunstkreis von Noise, Ambient und elektronischen Klängen. Ich bin sehr gespannt, wohin die Reise noch gehen wird.