In dieser hochfestlichen Ausgabe der 12XU Radio-Extravaganza laufen die Dinge mal etwas anders. Und um zu Beginn gleich mal in die richtige Stimmung zu kommen, starten wir heute mit einer kleinen Enstpannungsübung. Ich bitte um eure Mitarbeit, auch wenn es zuerst seltsam erscheint. Lasst euch einfach mal drauf ein. Sitzen alle bequem? Okay, dann kann es losgehen:
…und jetzt sucht sich jeder ein ruhiges Plätzchen und nimmt sich fünf Minuten Zeit zum Reflektieren. Über das was ihr gerade erlebt habt und die Gefühle, die das in euch auslöst. Anschließend können wir gemeinsam drüber reden. Oder eine Collage basteln. Ein Gedicht schreiben. Bei der Gelegenheit könnt ihr auch schon mal den nachfolgenden Shit auf euch wirken lassen. Freut euch dabei auf ein besonders leckeres Stück Hundekuchen aus dem Hause RRRSoundZ ab der zweiten Stunde.
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…und hier:
So, und jetzt geht 12XU aber mal in den Winterurlaub und meldet sich erst wieder zurück, wenn der Januar in die Pötte kommt. Bis dahin könnt ihr ja RRRSoundZ lesen. Oder ich such euch noch etwas mehr Hundemusik raus. Oder ihr hört die nächsten zwei Wochen einfach das neue Booji Boys Album auf Repeat. Bis bald.
Ausgezeichnetes Zeug mal wieder auf No Glory Records. Die sechs melodischen Punksongs dieser Band aus Toulouse wecken sofort Assoziationen zu den ebenfalls auf dem Label veröffentlichenden Short Days und Telecult, ergänzt um vereinzelte garagige Zwischentöne. Auch zu Red Dons oder Radioactivity kann man gewisse Gemeinsamkeiten sehen.
Die Noiserocker aus Melbourne haben sich schon vor einem guten Jahr aufgelöst, schieben jetzt aber noch schnell das neu gemischte und gemasterte Ergebnis einer Demosession hinterher, deren Songs sie eigentlich noch mal für's nächste Album neu aufzunehmen gedachten. Warum eigentlich? Klingt doch ziemlich perfekt so wie es ist!
Irgendwie ist diese ziemlich geile EP bisher an mir vorbei gegangen. Fuzzpunk und Noisepop gibt's darauf zu hören, der stark an frühe Wavves oder No Age erinnert, vermischt mit ein wenig Oh Sees-Psychedelia und der angenehm stumpfen Haudrauf-Garagenästhetik des ganz frühen Ty Segall.
Neues von den Indierockern aus Oslo, die schon mal vor einem guten Jahr mit ihrer letzten EP Fight einen guten Eindruck hinterließen. Die langsam vor sich her fuzzende A-Seite ist schon ganz nett, aber das eigentliche Glanzstück hier ist die unverschämt catchy geratene Powerpop-Glückspille Into The Night auf der B-Seite.
Die bisherigen zwei EPs der New Yorker Band ließen mich ja schon mehr als gespannt aufhorchen, aber mit einem derart starken Debütalbum hatte ich dann doch nicht gerechnet. Melodischer Indierock, Fuzz-, Jangle- und Powerpop wie man ihn in der dunklen Jahreszeit einfach mal braucht. Das klingt in etwa wie eine Schnittmenge aus Guided By Voices und The Clean; songmäßig werden hier laufend Treffer versenkt.
Vielleicht erinnert sich noch wer: Vor (gefühlten) zehn Jahren kam hier mal 'ne Band namens Chicago Typewriter vor. Eine der (gefühlt) zweieinhalb guten Bands aus meiner Region. Hatte mich schon gefragt was aus denen geworden ist. Die Antwort kommt jetzt in Form einer ganz schön gelben EP und lautet: Eine andere Band ist aus denen geworden. Na ja, fast. Es sind wohl die meisten oder sogar alle Mitglieder erhalten geblieben, der Sound hat sich deutlicher in Richtung von 75% Noise Rock und 25% Postcore verschoben und erinnert an so einige der alten und neueren Genre-Hausnummern. Neben dem kantigen Riffing der unvermeidlichen Jesus Lizard kommen mit vor allem die walzenden Grooves von Tar in den Sinn. Außerdem die Repitition von METZ, der Drive von Drive (duh!) Like Jehu und diverses altes Gedöns aus dem BluNoise-Umfeld. Kann was.
Verdammt geile 7" einer Band aus Byron Bay, Australien mit diesen sehr speziellen, gleichzeitig abgehangenen und endlos angepissten Vibes, die in der australischen Szene besonders gut zu gedeihen scheinen. Entsprechend fühle ich mich deshalb auch besonders an dortige (Garage-)Punks wie WOD oder Dumb Punts erinnert. Absolut treffsicher sind auch die bissigen Lyrics über Menschen, Dinge und Verhältnisse, die einfach zum Himmel stinken.
Die italienisch-britische Krawallband gibt sich auf ihrem neuesten nicht-ganz-Langspieler ein gutes Stück griffiger als bisher gewohnt, ich begegne dem mit etwas gemischten Gefühlen. Am besten sind die immer noch, wenn sie ohne Rücksicht auf Verluste auf die Scheiße hauen. In Living After Midnight lassen sie ein kleines bisschen Melodie zu, auch das kommt gut. Ein echtes Problem habe ich hingegen mit ihrem neuen Hang zum Breakdown. Ohne Scheiß: Der Breakdown muss endlich sterben, sonst sehe ich für Hardcore keine Zukunft.
Die zweihundertste Veröffentlichung auf Slovenly Records! Dafür hat das derzeit wohl wichtigste Garagenlabel eine besondere Perle ausgegraben von einer Band aus Kobe, Japan. Kompakte fünfzehn Minuten von ungezähmten, maximal abgefucktem Garagepunk. Einfach zum durchdrehen!