Seit ei­ni­gen Jah­ren ste­hen die Wire­heads aus Bris­bane jetzt schon für ei­nen aus­ge­spro­chen kru­den Sound, der klingt als wür­de er je­den Mo­ment in sich zu­sam­men fal­len und der auf sei­ne ganz un­ver­wech­sel­ba­re Art Ele­men­te aus Ga­ra­ge Rock, Pro­to-, Post- und Art Punk ver­mengt. Es tref­fen Ver­satz­stü­cke von Mo­dern Lo­vers und Vel­vet Un­der­ground auf den Mi­ni­ma­lis­mus und die qua­si zur Re­li­gi­on er­ho­be­ne Re­pe­ti­ti­on von The Fall. Aber mit ei­nem Front­mann, der eher sui­zid­ge­fähr­det als streit­lus­tig klingt. Da­bei gibt er ei­ne ei­gen­wil­li­ge Ly­rik von sich, die sich mehr auf ei­ner emo­tio­na­len als auf ei­ner lo­gi­schen Ebe­ne er­schließt. Als wie­der­keh­ren­des Mo­tiv lässt sich dies­mal ei­ne selt­sa­me Zah­len­mys­tik er­ken­nen. Kann was be­deu­ten, muss aber nicht.

Zu­gäng­li­cher klin­gen sie auf ih­rem neu­en Al­bum und de­fi­ni­tiv ein­fa­cher an ei­nem Stück zu hö­ren als auf dem sehr gu­ten, aber auch recht frag­men­ta­risch und se­diert wir­ken­den Vor­gän­ger Ar­ri­ve Ali­ve aus dem letz­ten Jahr. Das mei­ne ich kei­nes­wegs ab­wer­tend. Der schlep­pen­de, re­si­gnier­te Vi­be der letz­ten Plat­te war kein Un­fall, son­dern ge­nau der sprin­gen­de Punkt, das zen­tra­le emo­tio­na­le State­ment die­ses Al­bums. Auf Light­ning Ears sind hin­ge­gen nicht nur die ro­cken­den Num­mern zahl­rei­cher und ha­ben deut­lich mehr Biss, auch vie­le der ru­hi­ge­ren Mo­men­te ge­hö­ren zu ih­rem bes­ten Song­ma­te­ri­al. Die Psy­che­de­lia von Is Fran­ces Faye God? und das fol­ki­ge The Over­view Ef­fect ge­hö­ren zu den de­fi­ni­ti­ven High­lights hier.