Eine gelungene Überraschung, das Debütalbum dieser Band aus Madison, Wisconsin; damit konnte in der gegenwärtigen Musiklandschaft wirklich niemand rechnen. Ihr stacheliger Sound klingt wie eine wilde Anhäufung aus so ziemlich allem, was sich im US-Punk der frühen bis mittleren 80er nicht an die damals schon weitgehend in Stein gemeißelten Punk- und Hardcore-Konventionen halten wollte. Man kann jetzt natürlich parallelen zu den offensichtlichsten Acts wie frühe Hüsker Dü, Mission Of Burma, Sonic Youth oder Dinosaur Jr ziehen, aber das trifft nicht so wirklich den Kern der Sache. Eher passt da schon der Hardcore-lastige Vorgänger letztgenannter Band, Deep Wound, nach denen sie gleich einen Song benannt haben. Überhaupt ist das Herz dieser Platte in den eher halb-bekannten Bands der besagten Zeitspanne zu suchen wie etwa Saccharine Trust, Live Skull, Angst, Das Damen oder ganz frühe Meat Puppets. Der halbe SST-Katalog hat hier scheinbar Pate gestanden. Das alles präsentiert sich in einem wunderbar unperfekten Klangteppich, der genau das richtige Maß an LoFi-Knarz mitbringt. Auch wer sich nach der genialen ersten Milk Music EP etwas verprellt von dessen Nachfolgern fühlte und auch einen fiesen, Streit suchenden Zwillingsbruder davon vertragen kann, wird hier dran seinen Spaß haben.