Crayola Summer - I Know Who We Are /​ Winter Addendum

Cray­o­la Sum­mer ist der Na­me ei­nes kürz­lich re­ak­ti­vier­ten Mu­sik­pro­jekts des Lon­do­ners Si­mon Wil­liams, wel­ches in der ei­nen oder an­de­ren Form schon seit ca. 1990 exis­tiert hat und in den Neun­zi­gern 'ne Hand­voll Tapes und EPs ver­öf­fent­licht hat. Da­vor hat­te der Typ mal ei­ne Band na­mens The Col­ga­tes und in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit hat er bei Sa­ran­don mit­ge­mischt, de­ren letz­te zwei Al­ben auf Slum­ber­land sich im Nach­hin­ein als ziem­lich gei­les Zeug her­aus­stel­len. Au­ßer­dem war er un­ter an­de­rem noch in den für mei­nen Ge­schmack et­was we­ni­ger in­ter­es­san­ten The Safe Di­stance be­tei­ligt.
Jetzt kommt al­so die ers­te Cray­o­la Sum­mer Ver­öf­fent­li­chung seit an­dert­halb Jahr­zehn­ten. Die neu­en Songs ge­fal­len ganz aus­ge­zeich­net mit ei­ner Mi­schung mit ge­ring­fü­gig noi­si­gem Indierock/​Powerpop, ei­ner Vor­rats­pa­ckung Psy­che­de­lia und Flash­backs zur C86-Ge­ne­ra­ti­on. Au­ßer­dem ei­nem Hauch von Spa­ce­men 3 und frü­hem Shoe­ga­ze, der hier stark auf die psy­che­de­li­sche Kom­po­nen­te her­un­ter­kon­den­siert wird. Letz­te­res kommt be­son­ders auf den Songs der als Bo­nus­tracks ent­hal­te­nen Win­ter Ad­den­dum EP zur Gel­tung.



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The Bug - Humbug; or, So Many Awful Things

Die drit­te EP der Punks aus Chi­ca­go ist mal wie­der der zu er­war­ten­de Tritt in die Weich­tei­le, ih­re der­be an­ge­piss­te Feel­bad-Mu­sik aus den Grund­zu­ta­ten Hard­core, Noi­se und ein ganz klein we­nig Post­punk ist nach wie vor nix für Sonn­tags­kin­der.


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Mark Cone - Now Showing

Hin­ter dem Ali­as Mark Co­ne ver­birgt sich nie­mand ge­rin­ge­res als Ja­ckie McDer­mott, den man bis­her aus Bands wie Uro­chro­mes und The Se­di­ment Club kennt. Auf sei­nem ers­ten Lang­spie­ler be­schränkt der Typ sei­ne Werk­zeu­ge auf ein ur­altes Ca­sio Key­board der Kin­der­spiel­zeug-Klas­se und ei­ne (nach ei­ge­ner Aus­sa­ge äu­ßerst pin­ge­lig pro­gram­mier­te) 8 Bit Drum­ma­chi­ne. Da­mit pro­du­ziert er dann aus­ge­spro­chen fluf­fi­gen, mi­ni­ma­lis­ti­schen Syn­th­punk und er­zielt da­bei, in An­be­tracht der arg be­schränk­ten Mit­tel, ein er­staun­lich kräf­ti­ges Er­geb­nis, an dem Kon­rad Poohs tan­zen­de Zäh­ne si­cher Ge­fal­len fin­den.



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Nihilistic Fit - I Don't Wanna Relate

Ge­konnt ab­ar­ti­ges Ge­schred­der kommt ei­nem auf dem zwei­ten Tape die­ser Band aus Fort Worth, Te­xas ent­ge­gen. Für or­dent­li­che Rei­bungs­flä­che sorgt da­bei ei­ne groß­zü­gig aus­ge­leg­te Men­ge an Noi­se und Fuzz, der sich auf ei­nem durch­aus kru­den aber bom­ben­fes­ten Fun­da­ment aus Ga­ra­ge-, Post- und Hard­co­re­punk aus­to­ben darf. Mich erinnert's ak­tu­ell et­was an die Glas­gower Kol­le­gen An­xie­ty.

Sick Thoughts - Songs About People You Hate

Sick Thoughts, die Band um Front­mann DD Owen, ist wohl mit­un­ter ei­ne der pro­duk­tivs­ten Song­schleu­dern der ak­tu­el­len Ga­ra­ge­punk-Sze­ne; die For­ma­ti­on hat in den ver­gan­ge­nen vier Jah­ren ne­ben ih­rem De­büt­al­bum gleich ei­ne zwei­stel­li­ge Num­mer an EPs und 7"s raus­ge­hau­en. Der gu­te Mann hat im ver­gan­ge­nen Herbst das sin­ken­de Schiff ver­las­sen und sei­nen Wohn­sitz von New Or­leans nach Hel­sin­ki ver­legt. Viel wird sich da­durch ver­mut­lich nicht än­dern, hat sich das Lin­e­up der Band in der Ver­gan­gen­heit doch eh öf­ter er­neu­ert als Herr Owen sei­ne So­cken. Das ak­tu­el­le zwei­te Al­bum hat er aber noch in den Staa­ten mit al­ten Mit­strei­tern auf­ge­nom­men. Und gar nicht über­ra­schend gibt es dar­auf kon­se­quent pri­mi­ti­ven, bis zum An­schlag an­ge­piss­ten Ga­ra­ge­punk mit star­ker 77er Kan­te zu hö­ren, der von ei­ner rau­en und ex­plo­si­ven Per­for­mance zu­sam­men­ge­hal­ten wird. Vie­le ver­su­chen das, aber nur we­ni­ge kön­nen so­was wirk­lich über­zeu­gend rü­ber­brin­gen.



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Simulators - Eyes

Auf dem zwei­ten Kurz­spie­ler des Tri­os um Ex-Ac­cor­di­on Cri­mes Front­mann Bryon Par­ker und Joy Sub­trac­tion Drum­mer Bri­an Polk wech­selt sich wie ge­habt old­schoo­li­ger In­die­rock, der et­was an die kürz­lich auf­ge­lös­ten Her­me­tic er­in­nert, mit kraft­vol­lem, leicht Math-In­fi­zier­tem Touch&Go-Style No­is­rock ab, in dem auch Par­kers al­te Band noch et­was nach­klingt.

USA Nails - Shame Spiral

Die Lon­do­ner Post­co­re/­Noi­se­r­ock-Band setzt die Ent­wick­lung des letz­ten Al­bums zu ei­nem zu­neh­mend ag­gres­si­ve­ren Sound fort und lie­fert auf ih­rem drit­ten Lang­spie­ler frag­los ihr bis­sigs­tes Stück Lärm ab. Stel­len­wei­se schei­nen hier eher Big Black ih­re Spu­ren hin­ter­las­sen zu ha­ben als der klas­si­sche 90er Post­co­re der bis­he­ri­gen Al­ben, je­ner schwingt hier oft nur noch un­ter­schwel­lig mit.



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Splutter - Demo 2017

Die­se Band kommt ir­gend­wo aus UK und ihr ers­tes De­mo tritt schon mal ganz or­dent­lich Po­po mit schön pri­mi­ti­vem und räu­di­gem Ga­ra­ge­punk. Geht im­mer klar, so­was.


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Public Eye - Relaxing Favorites

Nach ei­ner sehr or­dent­li­chen EP vor zwei Jah­ren ist jetzt der ers­te Lang­spie­ler der Band aus Port­land ge­lan­det und weiß durch­aus zu ge­fal­len mit ei­nem Sound aus straigh­tem Ga­ra­ge­punk und un­ter­schwel­li­gen Post­punk-An­lei­hen, der das Gen­re de­fi­ni­tiv nicht neu er­fin­det, da­für aber kon­stant so­li­de Qua­li­tät ab­lie­fert. Man darf sich et­was an The In­tel­li­gence oder ei­ne ab­ge­mil­der­te Ver­si­on von Ex-Cult er­in­nert füh­len.



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