Affen Marken Dosen Bier

We­gen Jan Böh­mer­mann hab ich jetzt zum ers­ten mal von Max Gie­sin­ger ge­hört.
Ich zweif­le eben­falls an sei­ner Re­al­ness, aber ich hab ja auch kei­ne Ah­nung von Mu­sik.

Wonder Bread - Single Slice Vol. 4

Kaum hab ich die letz­te Cas­sin­gle des Syn­th­punk-Pro­jekts aus Oak­land ver­blogt, ist auch schon der nächs­te Kurz­spie­ler am Start.

Trauma Harness - Ghost Of A Flea 7"

Ein paar auf ih­rer Band­camp-Sei­te ver­streu­te Songs ent­pup­pen sich bei ge­naue­rem hin­schau­en als die neue 7" der Band aus St. Lou­is, Mis­sou­ri auf Lum­py Re­cords. Die A-Sei­te führt den Post­punk ih­res letz­ten Al­bums Tried My Har­dest fort, die Songs der B-Sei­te hin­ge­gen ze­le­brie­ren den quir­li­gen Syn­th­pop und -punk, wie es ihn auch auf den letz­ten paar Tapes und EPs zu be­stau­nen gab.


Monster Movie - Keep the Voices Distant

Mons­ter Mo­vie sind ein Shoe­ga­ze-Duo be­stehend aus Chris­ti­an Sa­vill and Sean Hew­son. Ers­te­rer ist wohl eher be­kannt als der Gi­tar­rist von Slow­di­ve. Sa­vill und Hew­son spiel­ten 1989 für ei­ne kur­ze Zeit zu­sam­men in ei­ner Band na­mens Eter­nal und grün­de­ten bald dar­auf Mons­ter Mo­vie, die dann wie­der­um sehr bald zu­guns­ten von Slow­di­ve auf Eis ge­legt wur­den.

Hier füh­le ich mich mal spon­tan da­zu ge­nö­tigt, et­was Ket­ze­rei am eta­blier­ten Gen­re-Ka­non zu be­trei­ben. Ich lass ein­fach mal die Bom­be los: Ich kann die un­an­tast­ba­ren Shoe­ga­ze-Göt­ter Slow­di­ve ums ver­re­cken nicht ab.
Beim bes­ten Wil­len, ich hab es im­mer wie­der ver­sucht mir die al­ten Plat­ten schön zu hö­ren. Und al­les was bei mir an­kommt ist un­in­spi­rier­te wie auch über­pro­du­zier­te Schlaf­mu­sik mit durch­wach­se­nem bis kom­plett sub­stanz­lo­sem Song­ma­te­ri­al, das sei­ne Be­lang­lo­sig­keit mit ei­ner Über­do­sis an pu­rem Kitsch aus­zu­glei­chen zu ver­sucht. Ich hab mich über die Jah­re mit so ei­ni­gem Pop ver­söhnt. Ich weiß
Pet Sounds zu schät­zen und kann Smi­le zu­min­dest er­tra­gen. Aber Sou­v­la­ki ver­mag es im­mer noch nicht, die kleins­te Ge­fühls­re­gung in mir aus­zu­lö­sen. Das ist ja noch lang­wei­li­ger als der ach so furcht­bar tief­grün­di­ge Ea­sy Lis­tening-Schund na­mens Dark Si­de Of The Moon (Oooh, wer­den jetzt ei­ni­ge sagen,noch mehr Ket­ze­rei! Äh… Duuuude, *blub­ber­blub­ber* der Shit ist so fuck­ing… *hust* deeeep…).
Von den be­kann­ten Shoe­ga­ze-Bands der ers­ten und zwei­ten Ge­ne­ra­ti­on, hal­te ich Slow­di­ve schlicht und er­grei­fend für bru­tal über­be­wer­tet und ich se­he es als schlim­men Un­fall, dass ih­re be­lie­big da­hin plät­schern­de Fahr­stuhl­mu­sik so ei­nen gro­ßen Ein­fluss auf die ak­tu­el­le Ge­ne­ra­ti­on des Gen­res hat. So, das muss­te mal raus. Der Lynch­mob kann sich jetzt for­mie­ren.

Wie auch im­mer, Mons­ter Mo­vie wur­den zum En­de der Nuller­jah­re re­ak­ti­viert und ha­ben seit­dem sechs Al­ben ver­öf­fent­licht. Das neu­es­te da­von ist jetzt nach ei­ner gut sie­ben Jah­re lan­gen Funk­stil­le auf Gra­ve­face Re­cords er­schie­nen. Und das ge­fällt mir aus­ge­spro­chen gut mit sei­nem mal ge­tra­ge­nen bis ver­träumt, mal psy­che­de­lisch-power­pop­pi­gen oder ge­ra­de­aus ro­cken­den Shoe­ga­ze Sound, der dan­kens­wer­ter Wei­se auf deut­lich grif­fi­ge­rem Song­ma­te­ri­al auf­setzt als die­se an­de­re Band (Grrrr…).


Al­bum-Stream (Spo­ti­fy)→

Root Rat - Estranged​/​​Faulty Glamour 7"

Root Rat aus Mel­bourne über­ra­schen auf ih­rer De­büt-7" mit ei­ner äu­ßerst ge­lun­ge­nen Ver­schmel­zung von groo­ve­las­ti­gem Post­punk und sä­gen­dem Noi­se­r­ock-Ge­schred­der.

STNNNG - Veterans Of Pleasure

Das fünf­te Al­bum der Band aus Min­nea­po­lis ist ein un­auf­halt­sam vor­wärts drü­cken­des Noi­se­r­ock-Spek­ta­kel al­ler­ers­ter Gü­te mit ge­le­gent­li­chen Post­co­re/-punk-Ein­spreng­seln. Et­was mehr Touch&Go als Am­Rep im Blut, agie­ren Kopf und (Wut im) Bauch gleich­be­rech­tigt als Trieb­fe­der. Das ist or­dent­lich kan­tig, den­noch un­ver­schämt ein­gän­gig und an­ge­trie­ben von wuch­ti­gen Groo­ves. Dass Ste­ve Al­bi­ni für die Kon­ser­vie­rung ver­ant­wort­lich zeich­net, hat si­cher auch nicht ge­scha­det.



(mehr …)

Love Serum and the Drips - Four Drips

Auf dem De­mo die­ser Band aus Ha­mil­ton, On­ta­rio quillt auf selt­sams­te Wei­se schram­me­li­ger, me­lo­di­scher Post­punk in den Ge­hör­gang. Als wä­ren The Wed­ding Pre­sent in ei­nen bro­deln­den Post­punk-Kes­sel ge­fal­len.


Al­bum-Stream →

Pile - A Hairshirt Of Purpose

Pi­le be­kom­men lang­sam end­lich die Be­ach­tung, die sie ei­gent­lich schon lan­ge ver­dient hät­ten. Kaum ei­ne an­de­re Band der ver­gan­ge­nen Jah­re aus dem mu­si­ka­li­schen Spek­trum, das wir in frü­he­ren Zei­ten mal als "In­die Rock" be­zeich­net hät­ten, hat sich mit der Zeit ei­ne der­art ei­ge­ne Vi­si­on er­ar­bei­tet wie das Quar­tett aus Bos­ton.
Mit ih­rem be­reits sechs­ten Al­bum (dem vier­ten als rich­ti­ge Band, nach­dem Pi­le ur­sprüng­lich als So­lo­pro­jekt von Sänger/​Gitarrist Rick Ma­gui­re ins Le­ben ge­ru­fen wur­de) wird es auch zu­neh­mend schwie­rig, sie in ir­gend­ein be­stehen­des Gen­re-Kon­strukt ein­zu­ord­nen. Konn­te man bis­he­ri­ge Al­ben bei Be­darf noch be­helfs­mä­ßig auf ei­nem wa­cke­li­gen Ge­rüst aus Be­grif­fen wie Post­co­re, Noi­se- und Math­rock ba­lan­cie­ren, zer­fal­len die­se Krü­cken hier schon in den ers­ten Se­kun­den.
Da­bei er­fin­den sich Pi­le kei­nes­wegs neu, viel­mehr kon­zen­trie­ren und per­fek­tio­nie­ren sie all die ex­zen­tri­schen Stil­ele­men­te und Ab­son­der­lich­kei­ten, die sie schon in der Ver­gan­gen­heit zu ei­ner Aus­nah­me­band ge­macht ha­ben.
Un­er­war­tet ru­hig ist die Plat­te über wei­te Stre­cken aus­ge­fal­len. Da­für glän­zen die nach wie vor un­vor­her­seh­ba­ren Song­kon­struk­te mit ei­ner aus­ge­feil­ten Dra­ma­tur­gie und mu­si­ka­li­schen Fi­nes­se, die in letz­ter Zeit zu ei­nem ra­ren Gut ge­wor­den sind.
A Hair­shirt Of Pur­po­se ist nicht we­ni­ger als ein Tri­umph ei­ner Band, die sich nie­man­dem an­bie­dert und in kei­ner­lei Wei­se mit dem ge­gen­wär­ti­gen Zeit­geist kon­form geht. Das macht sie um­so lie­bens­wer­ter und wich­ti­ger, lässt sie auf­fal­len wie ei­ne char­man­te Beu­le in der an­ge­pass­ten kul­tu­rel­len Land­schaft die­ser Ta­ge.



Al­bum-Stream →

Marbled Eye - EP 2

Die neue EP der Post­pun­ker aus Oak­land ist ein be­acht­li­cher Qua­li­täts­sprung nach dem be­reits sehr ap­pe­tit­an­re­gen­den, letzt­jäh­ri­gen De­mo. Des­sen ver­schro­ben-schram­me­li­gen Charme ha­ben die neu­en Songs weit­ge­hend ab­ge­legt und üben sich statt­des­sen in ei­nem Kahl­schlag auf's ab­so­lut we­sent­lichs­te und der kraft­vol­len Bün­de­lung des­sen, was da­nach üb­rig bleibt. Am En­de er­in­nert das an frü­he­re Rank/​Xerox, an­ge­rei­chert mit dem cle­ve­ren Mi­ni­ma­lis­mus der ers­ten bei­den Wire Al­ben.


Al­bum-Stream →

Golden Pelicans - Blue Medusa


"Di­sci­ples Of Blood" er­scheint am 21. April auf Go­ner Re­cords.