Okay, The Men haben also mal wieder 'ne neue Platte raus. Mal kurz Luft holen und zurückblicken. Auf ihren ersten beiden Alben Immaculada und Leave Home sorgten die New Yorker noch mit kompromisslosem Fuzzpunk für Aufsehen, wendeten sich dann auf Open Your Heart eklektizistischem Indierock und Postpunk zu, um dann mit den letzten beiden Alben New Moon und Tomorrow's Hits eine Transformation zu zunehmend relextem Retrorock abzuschließen.
Der neuen Platte blickte ich mit etwas gemischten Gefühlen entgegen, befürchtete ich doch, dass nach dem Ausscheiden von Bassist Ben Greenberg (der inzwischen bei Uniform wieder brachialen Lärm fabriziert) die Band komplett ihre Beißkraft verliert.
Aber es kommt ganz anders, auf Devil Music hauen uns The Men neun derbe, roh Produzierte Rocker um die Ohren, die in ihrer Intensität am ehesten an das zweite Album Leave Home erinnern. Nur, dass den frühen Alben der Band ein eher (post-)modernes Verständnis von Punk zugrunde lag. Im Gegensatz dazu gehen sie hier noch ein paar Jahre weiter zurück in der Zeit und erinnern weitgehend an Bands der frühen 70er Jahre zwischen Garagerock, Protopunk und Space Rock. Insbesondere MC5, The Stooges und frühe Hawkwind werden ins Gedächtnis gerufen.
Das lärmt wieder ganz formidabel, ohne dabei die Retro-Tendenzen der letzten Alben über Bord zu werfen. Bleibt nur zu hoffen, das sie in geraumer Zeit auch wieder den Weg zurück in die musikalische Gegenwart finden und nicht in einer ausgetretenen Retro-Sackgasse steckenbleiben.