Schwer einzuordnendes Zeug, diese Platte. Deep Heat kommen jedenfalls aus Melbourne und das hört man auch. Das hat diesen garagig-bluesigen Unterton, den australische Bands so besonders gut drauf haben. In den rockenderen Momenten kann man sich durchaus an The New Christs erinnert fühlen, auch etwas Wipers-Melancholie ist nicht zu übersehen und gelegentlich könnte man Vergleiche zu den späteren, rootsrockigen The Men ziehen. Manche Songs erinnern etwas an den ernsten und doch verspielten Indierock, wie man ihn seit den späten Neunzigern öfter mal aus dem Dischord-Umfeld zu hören bekommt. In ruhigeren Momenten meine ich ein paar Fetzen trauriger Swervedriver-Melodik zu erkennen. Wie auch immer, die Platte begeistert durchgehend mit starkem Songwriting und großem Ohrwurmpotenzial.
Wenn ich die Sachlage richtig interpretiere, ist das hier die Abschiedsplatte der Punks aus Santa Ana, Kalifornien. Wer mit der Band schon vertraut ist, weiß ja was ihn hier erwarten wird. Nämlich ungemütlicher Hardcorepunk ohne neumodischen Scheiß, kann Spuren von Noise und Garagepunk enthalten.
Homeless Vinyl, der Spezialist für australischen Krach der ungewaschenen und räudigen Sorte hat mal wieder einen hübsch dicken Fisch aus dem dunkelbraunen Untergrundsumpf in down under rausgezogen. Clever kommen (natürlich mal wieder) aus Brisbane und spielen stacheligen Noiserock mit Punknachbrenner und Sludgerückständen, dem man so nicht ohne Handschuhe und Atemschutzmaske begegnen will.
Wunderbares Postpunkzeug aus Moskau. Черная Речка (oder in für uns lesbarer Form: Chernaya Rechka) spielen solches in tendenziell eher traditioneller, dafür ultra-eingängiger und melodischer Machart.
Schön relaxten Indierock/JanglePop mit einem ausgeprägten Garagepop-Vibe gibt's auf dem aktuellen Album dieser londoner Band zu hören.
Die stuttgarter Buzz Rodeo haben gleich zwei neue Veröffentlichungen auf dem polnischen Label Antena Krzyku draußen. Darauf gibt's einen Nachschlag vom kompakten und ausgefeilten Noiserock, wie wir ihn ja schon vom ausgezeichneten Debütalbum gewohnt sind. Aber auch die etwas stürmischeren Songs von Peru aus Lublin, Polen müssen sich dahinter keineswegs verstecken, setzen einen schönen Kontrapunkt zu Buzz Rodeo's kalkulierten Grooves und haben eine deutliche Postcore-Tendenz mit an Bord.
Der neue Langspieler der Trios aus New York entpuppt sich als ganz gewaltiger Leckerbissen. Ein atmosphärisch dichter Nebel aus Noise trifft auf ausgefeiltes Songwriting und düstere Epen, die an The Birthday Party erinnern und an frühe wie auch aktuelle Iceage oder Hand Of Dust.