Zwei Livetracks der New Yorker. Die A-Seite ist eine Indierock-Hymne wie man sie leider nur noch selten zu hören bekommt. Der Sänger nölt desinteressiert über einen höchst infektiösen funky Groove, bevor in alter Sonic Youth-Manier die Noise-Hölle losbricht. Der flotte Punkklopper auf der B-Seite kann da Qualitativ nicht mithalten, ich bin trotzdem gespannt auf das lange angekündigte Album, das vielleicht irgendwann auch mal wirklich erscheint.
Schöner Siebenzollbierdeckel aus Athens, Georgia. Shoegazepop, der sehr effektvoll die Dynamik aus LoFi-Elektrobeats, zuckersüßen Melodien und derbem Geschredder zelebriet, kombiniert mit einer ausgesprochen fluffig-poppigen Produktion. Die A-Seite erinnert mich an älteres Zeugs von Ceremony (die aus Fredericksburg, nicht die New Yorker). Die B-Seite treibt es noch etwas weiter, erdreistet sich, da auch noch Autotune-Vocals draufzulegen. Kann eigentlich nur Scheiße sein, ist es aber nicht.
Diese New Yorker Band schleudert einen metallverstärkten Bastard aus Hardcorepunk, Noiserock und Postcore. Könnte man als eine todernste, Metal-infizierte Variante von Dawn Of Humans beschreiben.
Passend zum Sommer:(Post-)Punk aus Helsinki über dem immer ein schummriger Goth-Nebel liegt. Der hat wohl schon lange kein Tageslicht mehr abbekommen.
Trementina aus Valdivia in Chile spielen Shoegaze-Gedöns der erzkonservativen Sorte, aber das sehr gekonnt von Valium bis Schlumpfpillencocktail.
New Alaska aus Stourbridge in den englischen Midlands ließen mich schon vor knapp zwei Jahren anlässlich ihrer EP The Memoir Sings aufhorchen. Auf ihrem ersten Langspieler verfeinern sie ihre Rezeptur zu einem etwas reiferen, eigenständigeren Sound. Immernoch fühlt man sich in vielen Momenten an Rites Of Spring, Dag Nasty, Hot Snakes oder Jawbox erinnert, aber zunehmend kommen auch noiserockige Gitarrentexturen und Math-Rhythmen zum Vorschein und sorgen für eine neu gewonnene Vielschichtigkeit.