Teilelektronischer Experimentalnoise aus Austin. Der Mann hinter dem Soloprojekt Quttinirpaaq heißt Matthew Turner und sein aktuelles Album beginnt für die eigenen Verhältnisse noch relativ zugänglich wie eine von Melodien befreite Variante der frühen Jesus And Mary Chain, zerrt dann im weiteren Verlauf immer derber am Nervenkostüm. Manche Momente klingen etwas nach Chrome auf einem ganz üblen Trip.
Auf der EP der Dump Punts aus Melbourne findet sich eine launige Mischung aus relaxten, an die Bed Wettin' Bad Boys erinnernde Slacker-Hymnen mit deutlichem Southern-Einfluss und ein paar ebenso ausgezeichneten Punk- und Garagen-Perlen.
Absolut oldschooliger Garagenpunk aus Finnland ohne unnötige Schnörkel, der dafür durch konstant hohes Tempo und seine kompromisslose Rotzigkeit punktet und sich nach gerade mal einer Viertelstunde schon wieder ausgelärmt hat.
Hochenergetischer Rock'n'Roll aus New York, den man gleichermaßen im Garagenpunk, Noiserock und Postcore verorten könnte. Bands wie Hot Snakes, Night Marchers oder Feedtime biete ich hier mal als ganz unverbindlichen, weil wie immer hinkenden Vergleich an.
Diese Truppe aus Shanghai macht sich mit gleich drei Saxophonen bewaffnet an die Arbeit, alles in Schutt und Asche zu legen und die Hörer in einen verzückten Taumel zu versetzen. Die musikalische Bandbreite kann man dabei guten Gewissens als höchst eklektizistisch bezeichnen. Ob wuchtige Noiserocker, sedierte Blues-Meditationen, Sludgerock-Ausflüge, Freejazz-Genudel, druckvoller Rock'n'Roll, kurze Hardcorepunk-Attacken, krautige Momente oder verträumte Doo Wop-Unfälle, nichts ist den Typen heilig und alles wird hier mal ordentlich gegen den Strich gebürstet und auf links gedreht. Oder mit ihren eigenen Worten: "We seek to help audiences across the globe ascend into a nirvana of noise, weirdness and sax-powered mayhem." Mission accomplished, sach ich mal.
Huch, das hatte ich ja gar nicht auf dem Schirm, daß die Garagenpunker aus London gleich nach der Split 7" mit Monotony schon ein neues Album rausgehauen haben. Rockt ganz pervers und klingt etwa so als wenn man Bands wie Useless Eaters, Teenanger, Ausmuteants ohne Synths und etwas Ex-Cult in einen Topf geworfen hätte. Oder die bereits erwähnten Monotony, deren "Monotony" von ihrer ersten EP sie hier auch gleich mal Covern.
Das tolle Texanische Label 12XU Records veröffentlichte diese Woche das Album des Punk/Industrial-Duos (nicht verwechseln mit der gleichnamigen, ebenfalls ausgezeichneten Band aus Atlanta) bestehend aus Ex-The Men Bassist Ben Greenberg und Ex-Drunkdriver Sänger Michael Berdan. Darauf gibt es pechschwarzen, atmosphärisch dichten Industrialpunk, schön monoton und vorangetrieben von stoisch vor sich hin stampfenden elektrischen Beats.
An der letzten EP der Postpunker aus Austin hatte ich durchaus Gefallen gefunden, auch wenn ich das kleine Presse- und Hype-Feuerwerk um sie zu dem Zeitpunkt noch nicht so ganz nachvollziehen konnte. Nun ja, das renommierte Kultlabel Sacred Bones weiß halt, wie man Zeug vermarktet. Das Album ist jedenfalls ganz ausgezeichnet geworden und ein ganzes Stück runder als die bisherigen Veröffentlichungen. Man könnte sie durchaus in der Nähe der allseits beliebten Protomartyr verorten, allerdings etwas Kantiger, mit einem ganz offensichtlichem Garageneinschlag und gelegentlich sogar einem subtilen 77er-Vibe.
Das Plattenlabel meines australischen Lieblingsblogs Sonic Masala hat mal wieder eine saustarke Veröffentlichung am Start. Eine Splitscheibe ist es diesmal geworden von zwei recht unterschiedlichen aber ebenbürtig lauten Krachduos.
Danyl Jesu kommen aus Toowoomba und machen stark perkussiv geprägten Experimentalnoise von hoher Musikalität, der mit seinem abgrundtiefen Bassgewummer in die Magengrube geht und im restlichen Frequenzspektrum fleißig am Trommelfell rumsägt.
Barge With An Antenna On It aus Brisbane gehen mit einer etwas traditionelleren Drums-und-Gitarre-Besetzung zu Werke und erzeugen damit sehr ausgebufften, über weite Strecken instrumentalen Math- und Noiserock mit leicht postrockiger Note und ausgeprägter Dynamik. Beide Bands spielen meines Erachtens in der ersten Liga ihres jeweiligen Subgenres.
Ich hab mal die Beiträge meines alten Blogs über Japanische Filme, samuraisundso.de, hier eingebunden, weil das Teil eh seit Jahren vor sich hingammelt und ich den Webspace auf dem es liegt bei nächster Gelegenheit kündigen will. Fall's es noch irgendwen interessiert, einfach mal ganz runterscrollen zur Kategorieauswahl. Die alten Posts sind in der Kategorie Film zu finden. Oder hier klicken.
Vielleicht werde ich auch ab und zu mal wieder was zum Thema schreiben, garantiere aber für nix.