Hier kommt gleich der nächste Leckerbissen aus dem Noise-/Postpunk-Umfeld. Die New Yorker bewegen sich klanglich in der Nähe von Bands wie Greys und Wymyns Prysyn, dazu böse Basslinien, die von Big Black geborgt sein könnten, hätten jene sich eine Seele zugelegt. Und etwas vom gradlinig rockenden Postpunk von Teenanger. Überhaupt finde ich es recht erstaunlich, mit was für einer genre-untypischen Leichtfüßigkeit die Platte über weite Strecken vor sich hin groovt.
Ein ausgewachsener Postcore-Böller, das neue Album der Fawn Spots aus dem alten York. Die Band kanalisiert hier so ziemlich das beste aus Postcore und Noiserock, insbesondere aus der Blütezeit beider Genres in den 90ern und reichert das ganze um deutliche Emocore-Einflüsse an, ohne jemals in die vielfältigen Fettnäpfchen des Genres zu treten. Der ungestüme Vorwärtsdrang der Hot Snakes kombiniert mit den blank liegenden Nerven von Rites of Spring, den walzenden Brutalo-Riffs von METZ, ein wenig Kopenhagen-Geboller und der Melodik von Hüsker Dü. Und noch viel mehr. Ich wünsche viel Spaß beim selbst entdecken.
Und wieder mal versucht eine Platte ein Tape den Negativrekord für's unnötig obszönste und politisch unkorrekteste Covermotiv zu unterbieten. Irgendwie schockt mich da aber nicht mehr so viel…
Die Musik der Band aus Petrosawodsk im Nordwesten Russlands ist aber ziemlich geiles Zeug. Recht kruder Noise-Garagen-Surf-Postpunk, der sich nicht zimperlich gibt und in seiner kurzen Spielzeit simple Melodien und Hooks mit einer derartigen Inbrunst abfackelt, dass es jedem ehrlichen Punkafficinado das Herz erweicht.
Wo 12XU draufsteht ist meistens Qualitätskrach drin. Logischerweise haben 12XU Records und die Xetas aus Austin schon wieder eine Qualitätskrachplatte rausgehauen. Die ist eine leichte Abkehr vom einfachen aber gekonnten Garagenpunk der ersten 7". Hier haben sie sich ein etwas derberes Äußeres inklusive einer schön wuchtigen Noise-Kante zugelegt, aber unter der Oberfläche wird die Platte über weite Strecken von sehr eingängigem Punkrock á la Red Dons meets Wipers getragen. Macht Spaß.
Erstklassiger Garagenpunk aus Hamburg. Elf kurze, auf's wesentliche konzentrierte Riffattacken, garantiert frei von Innovation, dafür aber umso treffsicherer. Wird Freunde von so Zeug wie Useless Eaters oder Ausmuteants verzücken.
Sechs Jahre sind vergangen seit dem letzten Album dieser ewigen Underdogs aus Melbourne, aber sie lassen sich einfach nicht totkriegen. In der aktuellen Landschaft wirkt ihr fuzzig warmer Indierock angenehm bodenständig und unaufgeregt. Und kein bisschen angestaubt.
Beech Creeps aus New York entwerfen auf ihrem Debütalbum eine höchst vereinnahmende Fusion aus psychedelisch-verwaschenen Noise-Landschaften, offensivem Fuzzpunk, ein paar Zeppelin-ismen, die hier ausnahmsweise mal richtig gut funktionieren und zwischendurch auch mal ein wenig sonnige Noisepop-/Shogaze-Melodieseligkeit mit Surfbrett unter'm Arm.
Da ist es endlich, das neue Album dieser wundervollen bostoner Truppe und diesmal wird's voraussichtlich ein wenig durch die Decke gehen. Wäre ihnen auch zu wünschen. Im Vergleich mit dem 2012er Album Dripping, das mich ursprünglich anfixte, hat sich hier Soundmäßig nicht so viel gedreht. Stattdessen perfektionieren sie ihre ganz eigene Auffassung von Noise- und Indierock zum bisher wohl definitiven Pile-Album. Die Extreme sind hier extremer, die Stilbrüche und Tempowechsel furchtloser aber auch das Songwriting ist punktuierter. Man hat man den Eindruck, dass hier alles genau da sitzt, wo es hin gehört. Die unkonventionellen Songstrukturen existieren nicht um ihrer selbst willen, diese Songs brennen sich in Kopf und Herz ein und dürften eigentlich niemanden kalt lassen, der beide Dinge besitzt.
Und gleich das nächste schöne Ding aus Dänemark. Die Kopenhagener Less Win verbrechen auf dieser schon etwas älteren EP einen vorzüglichen Krawall irgendwo zwischen Garagenpunk und Noiserock. Neben offensichtlicheren Referenzen wie Mittachziger-Sonic Youth und The Fall, muss ich hier irgendwie auch an die derzeit wieder aktiven Blues-/Noisepunker Feedtime oder an Eddie Current Suppression Ring denken.
Eine tolle junge Band aus dem dänischen Aarhus hat gerade ihre erste EP auf Tough Love veröffentlicht. Mit ihrer Mischung aus melancholischen Pophooks und brachialem Punkrock erinnern sie an Bands wie Wavves, Male Bonding, frühe Cloud Nothings oder Milk Music, ein kleines bisschen Hüsker Dü ist aber auch mit drinne.