Zweites Album der Band aus Kalamazoo, Michigan, auf Dirtnap erschienen. Das ist supereingängiger Rock'n'Roll der bei ursprünglichem Poppunk und Powerpop ebenso aneckt als auch im 80er Jangle Pop. Es sind besonders die melancholischen midtempo-Nummern die hier herausstechen und das gekonnte Songwriting in seiner vollen Pracht erstrahlen lassen.
Ausgezeichneter, waviger Indiepop/Postpunk aus Los Angeles einer subtil psychedelischen Note. Etwa so als hätte man Beach Boys mit New Order und einer Prise Spacemen 3 verwquirlt.
Narrow Lands aus Sydney fabrizieren leicht metallischen und sludgigen Noiserock, der sich abwechselnd ziemlich stachelig oder aber erstaunlich eingängig geziert, immer aber schön rummst und gelegentlich auch leicht Prog- und Postrock-lastige Momente hat. Das schon etwas ältere letzte Album ist für sich schon eine ziemliche Wucht, aber verpasst auch auf keinen Fall den energiegeladenen Livemitschnitt ihres Auftritts auf dem diesjährigen Sonic Masala Festival, den es bei Bandcamp sogar für umme gibt.
Die Songs auf dem zweiten Soloalbum des Warm Soda- und Ex-Bare Wires-Frontmannes sind Überbleibsel aus den vergangenen Acht Jahren, das klingt auf den ersten Blick schon etwas nach Resteverwertung. Aber ehrlich gesagt finde ich diese Songs um einiges Stärker als die im letzten Jahr sehr abgefeierte Warm Soda Platte. Geblieben ist der dünne LoFi-Sound (die Drums offensichtlich mit Zahnstochern gespielt) und ein starkes Händchen für unwiderstehliche Pophooks. Aber hier kommt der eingängige Garagen-Powerpop dann doch etwas vielseitiger und weniger überzuckert daher, mit einer tendenziell eher melancholischen Grundstimmung.
Hm… wie wär's mit etwas melodischem Punkrock? Vielleicht mit Popzusatz? Etwas von dem bösen E-Wort? Hey, nicht gleich wegrennen. Das hier ist nämlich viel zu gut um mit dem ganzen generischen Schlock in Verbindung gebracht zu werden, der den meisten von uns jene abgenutzten Genres im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte madig gemacht hat. Die New Yorker Chumped haben ihre Superchunk- und Jawbreaker-Platten offensichtlich verinnerlicht, aktuell kann man sie in in der Nähe von Bands wie Swearin', Cayetana oder All Dogs verorten. Von exzellentem Songwriting und der charismatischen Stimme von Sängerin Anika Pyle getragen, kommt diese uralte Masche so frisch daher, als wäre 1995 erst gestern gewesen.
Explosives Zeug von einer Band die vermutlich aus Norfolk, Virginia daherkommt. Stilistisch irgendwo zwischen den Stühlen Postpunk/-core, Noiserock, Mathzeug und etwas Sludge angesiedelt, gehen die ideenreichen zwanzig Minuten um wie im Flug. Besonders die erste Hälfte mit ihren im Schnitt einminütigen Attacken wirkt wie aus einem Guss, man merkt kaum dass da ganze acht Songs mal eben so an einem vorbeigerauscht sind. Im zweiten Teil wird das Tempo dann etwas gemächlicher, die Stimmung mieser und die Songs montotoner. Auch das steht ihnen gut
Kaum zu glauben, aber heute vor einen Jahr hab ich hier den ersten stümperhaften Beitrag ins Web erbrochen. Dran glauben mussten die Italiener Tiger! Shit! Tiger! Tiger!. Zwölf Monate. Das sind zwölf Internetjahre. Hatte eigentlich fest damit gerechnet, dass ich nach den ersten paar Wochen das Handtuch werfen würde, aber das Bloggen ist so sehr zur Gewohnheit geworden, dass ich gar nicht mehr wüsste, womit ich sonst meine Zeit verschwenden sollte. Und Überraschung: Ein paar Leute tun sich das Zeug hier sogar freiwillig rein und die monatlichen Zugriffszahlen bewegen sich inzwischen ganz komfortabel im vierstelligen Bereich. Keine weltbewegenden Zahlen, klar. Aber für so 'n Nischending und dafür, dass ich komplett auf aggressiven SEO- und Promo-Scheiß, etc. verzichte und hier wirklich tun und lassen kann worauf ich gerade Bock habe, bin ich damit für's erste schon ganz zufrieden. Außerdem war Oktober der besucherstärkste Monat bisher, der November ist schon auf der Überholspur.
Ansonsten verzichte ich hier mal auf alberne Festivitäten und mach einfach genau so weiter wie bisher. Es kündigt sich gerade schon das alljährliche Weihnachts-/Winterloch an und erfahrungsgemäß werden die nächsten 1-2 Monate etwas ärmer an interessanten Veröffentlichungen. Daher nicht wundern, wenn ich in nächster Zeit mal einen Gang runter schalte.
Werdet stattdessen doch mal selbst aktiv, ihr passiven, schreibfaulen Drecksäue. Füttert mal etwas das Ego des kleinen Scheißers 12XU z.B. indem ihr Kommentare ins Kommentarfeld reintut. Dafür wurde so was früher nämlich mal benutzt bei Blogs und so 'ner alten Klöte wie mir wird bei sowas voll warm ums Herz und ausgesprochen nostalgisch zumute. Oder schwört mir auf Facebook ewige Treue oder wie auch immer man den ganzen neumodischen Scheiß gerade nennt. Folgt mir auf Twitter. Verlinkt mich auf euren Blogs. Und wenn ihr keins habt: Warum verdammt noch mal nicht? Ich kann doch nicht immer nur mich selbst lesen. Die Welt braucht mehr unprofessionelle Krachblogs. Also los los, besorgt euch ein halbes Pfund Webspace oder registriert euch bei den einschlägigen Blogplattformen. Dann scheißen wir das Web gemeinsam voll.
Zwei volkstümliche Gassenhauer für die Skihütte mit leichten Spuren von Kraut- und Spacerock von den australischen Flippers. Ich hoffe doch schwer dass es ihnen zügig gelingt, den Schlagersumpf per telepatischem Eurovisions-Satellit mit ihren hypnotischen Grooves zu unterwandern und mit ihrer warmen Herzlieberomantik zu neutralisieren.
Klangästhetisch ist das meiste beim alten geblieben auf dem zweiten Album der New Yorker Noise-Sludge-Fuzz-Midtempo-Black-Post-Hardcore-Punk-Band. Aber qualitativ haben sie gewaltig zugelegt und eine Platte ohne Füllmaterial eingespielt. Auch wenn die vielen Interludes die ansonsten nur acht Songs lange Platte etwas wie eine Mogelpackung erscheinen lassen. Veredelt wird's durch eine angemessen räudige aber doch druckvolle Produktion.
Outrageous Cherry machen schon ziemlich lange die Konzertkeller von Detroit unsicher. Seit 1992 gibt's die Band schon und das hier ist bereits ihr zwölftes Album. Nicht dass ich davon irgendwas mitbekommen hätte…
Auf der Platte fabriziert das Quartett jedenfalls leicht LoFi-mäßig produzierten Retro-Powerpop mit einem gewissen British Invasion- und R'n'B-Einschlag. Wenn man Bands wie Resonars, Guided By Voices, Kinks und Apache Dropout zusammen verrührt, könnte so ein ähnlicher Sound bei rauskommen. Sowas steht und fällt natürlich mit der Qualität der Songs. Die ist hier durchgehend sehr hoch.