Wer noch etwas musikalische Reizüberflutung sucht, mag sich vielleicht ja mal @einszwoXU abonnieren. Da werde ich in unregelmäßigen Zeitabständen alles mögliche an guten Musiklinks abladen was hier keinen Platz mehr findet, noch auf Veröffentlichung wartet oder sonstwie interessant sein könnte.
Weekends Time ist nach dem im Frühjahr erschienenen Musical Garden bereits das zweite Album, das Peoples Temple aus Lansing, Michigan dieses Jahr raushauen. Dabei haben sie scheinbar auch noch ein "The" und ein Apostroph im Bandnamen hinter sich gelassen. Das neue Teil mag mich aber ein ganzes Stück mehr begeistern als sein Vorgänger, der sich etwas zu sehr auf bewährte Psych-Grooves verließ. Hier haben sie deutlich an einem vielseitigeren Songwriting gefeilt und in der Darbietung hat's mehr punkiges Feuer unter'm Arsch. Sauber.
Gleichermaßen ausgezeichneter als auch chaotisch zerfahrener LoFi-Indierock/Powerpop aus New Haven, Connecticut, der immer wieder an The Clean, frühe Sebadoh oder Guided by Voices erinnert. Mit letzteren haben sie dann auch den überwiegend fragmentarischen Charakter der Songs und diverse Schrägheiten gemein. Da wird auch schon mal ein Song ausgeblendet, wenn er gerade erst fahrt aufzunehmen verspricht. Die Platte ist eine einzige, auf charmante Art unaufgeräumte Baustelle.
Das Garagentrio aus Memphis war in den letzten Jahren ja schon mehr als umtriebig und machte diesen Sommer z.B. mit einer 7" auf Slovenly auf sich aufmerksam. Mit dem neuen, auf Castle Face erschienenen Langspieler treffen sie den Nagel aber so dermaßen auf den Kopf, dass sie sich damit problemlos in die erste Garagenpunk-Liga manövrieren. Einen wahnsinnigen Spaßfaktor versprühen diese zwölf Songs irgendwo zwischen dem entspannten Geriffe jüngerer Thee Oh Sees-Platten, dem stoischen Vorwärtsdrang von Parquet Courts und Ex Cult's Postpunk-infiziertem Geschredder.
Das New Yorker Trio fiel letztes Jahr zum ersten mal im größeren Stil mit ihrem zweiten Album Rapid Reality auf. Die vier Songs vom neuen Gehirn Tape zeigen aber noch mal einen deutlichen Qualitätssprung. Mit dem durchweg getragenen Tempo, den entschlackten Arrangements und sehr souveränem Songwriting positionieren sie sich derzeit irgendwo zwischen z.b. Cayetana und Posse, zwei weiteren Bands denen man in Sachen melodischem Indierock gerade nicht so viel vormacht.
Das beschissene Handykamera-Artwork dieses Ultrakurzspielers will erst mal verdaut werden. Sorry, da müssen wir durch, geteilter Schmerz ist doppelter Schmerz. Und ich teile doch gerne. Wird aber wieder gut gemacht durch den straighten und arschtretenden Garagen-/Postpunk der Band aus San Diego, der mich vor allem beim zweiten Song Don't Die an eine Kreuzung aus X (die Amis) und Modern Lovers erinnert, nicht zuletzt weil der Sänger hier auch einen ausgezeichneten Jonathan Richman channelt.
Wer von euch in den letzten Wochen immer noch nicht den Hals voll gekriegt hat, kann sich ja schon mal an diesen hörenswerten Überbleibseln die Zähne ausbeißen. Wird morgen fortgesetzt. (mehr …)
Dieses Psych-Trio aus Toronto fiel bereits durch eine sehr vielversprechende EP im letzten Jahr und diverse Splitveröffentlichungen auf. Jetzt haben sie auf Pleasence Records ihre erste LP veröffentlicht. Und die kommt gleich wahnsinnig ausgereift und selbstbewust daher, ein gewaltig vorwärts rollender Brocken von einem Album, das dich gleichermaßen high macht und runterzieht, aufpumpt, benebelt und dir hinterrücks in die Eier tritt. Musikalisch eine wilde Mischung aus dreckigem Noise- und Garagenpunk, düsteren Sludge- und Doomriffs, flächigem Space Rock und langsam vor sich hin brodelndem Stoner-Gedöns. Hammer. Nee, Vorschlaghammer… mindestens.
Yes I'm Leaving, ein Trio aus Sydney, spielt recht rifflastigen, repetitiven Noiserock alter Schule mit leichtem Grunge-Einschlag und gelegentlich auch ein paar Garageneinflüssen. Slow Release markiert einen deutlichen Qualitätssprung im Vergleich zu ihrer letzten Platte, auf der sie noch etwas einseitig und monoton die Peitsche auspackten, das Zuckerbrot aber zu hause vergaßen. Hier haben sie sich deutlich weiterentwickelt, verpassen ihren Songs etwas abwechslungsreichere Strukturen und setzen an strategisch wichtigen Punkten eingängige, melodische Kontraste zu dem ganzen Geschredder.