karies

OK, hier bin ich mal wie­der et­was spät dran. Da muss­te mir erst mal der gu­te RR­Run­zel­hund wie­der­holt mit der Plat­te vor der (vir­tu­el­len) Na­se rum­fuch­teln, bis ich den Arsch hoch be­kam ihr et­was Auf­merk­sam­keit zu schen­ken. Und gut so, ich hät­te sonst ei­ne ab­so­lut her­aus­ra­gen­de Band sträf­lich igno­riert.
Da­bei las­sen gleich meh­re­re Fak­to­ren Ka­ri­es aus dem deut­schen Post­punk-Sumpf her­aus­ra­gen. Da wä­ren z.b. die aufs we­sent­li­che re­du­zier­ten Ly­rics. Die um­schif­fen ge­konnt die ty­pisch deut­sche, neun­mal­klu­ge Text­las­tig­keit und ver­su­chen erst gar nicht, su­per smart rü­ber zu kom­men. Trotz­dem kom­men spre­chen sie deut­lich aus der See­le und tref­fen im­mer wie­der voll ins Schwar­ze.
Das bes­te ist aber klar die Mu­sik die - eben­so sel­ten im deutsch­spra­chi­gen Raum - auch voll­kom­men oh­ne ly­ri­sche Un­ter­stüt­zung für sich spre­chen könn­te. Das ist Post­punk, in dem "-punk" noch ei­ne Be­deu­tung hat, ge­er­det in Jahr­zehn­ten so­wohl deut­scher als auch in­ter­na­tio­na­ler Gen­re-Ver­gan­gen­heit, oh­ne je­mals in das Sche­ma "Klingt nach XY" rein­zu­pas­sen. Mo­no­ton vor­wärts dre­schen­de Rhyt­men bil­den die Büh­ne für viel­sei­ti­ge und at­mo­sphä­risch dich­te Gi­tar­ren­tex­tu­ren, die zu kei­nem Zeit­punkt red­un­dant wir­ken.

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