Omi Palone
Das ge­schmacks­si­che­re La­bel Faux Di­scx fes­tigt mal wie­der sei­nen Sta­tus als ei­ne der er­fri­schends­ten In­seln im über­wie­gend doch sehr ein­ge­fah­re­nen bri­ti­schen In­die-Sumpf und be­schert uns kur­zer­hand das De­büt­al­bum der Lon­do­ner Omi Pa­lo­ne.
Und ehr­lich ge­sagt, mit so was gei­lem hat­te ich nicht ge­rech­net. Das ist aufs we­sent­li­che re­du­zier­ter, schram­me­li­ger In­die Rock, der durch­aus an die Neu­see­län­di­sche Fly­ing Nun-Con­nec­tion der 80er/​90er er­in­nert, oder auch mal an ganz frü­he REM oder ei­ne straigh­te­re Ver­si­on von Wires hym­ni­sche­ren Mo­men­ten. Aber auch So­nic Youth- oder Wi­pers-las­ti­ge Gi­tar­ren­har­mo­nien oder Krach­at­ta­cken wie von den frü­hen Di­no­saur Jr und leich­te Ge­schmacks­spu­ren von Post­punk sind aus­zu­ma­chen.
Aus­ge­schrie­ben klingt das jetzt zu­ge­ge­be­ner­ma­ßen nicht be­son­ders span­nend, eher wie die ge­fühl­te Hälf­te an­de­rer hier vor­ge­stell­ter Bands. Aber das sind auch al­les nur not­dürf­ti­ge Ver­su­che den Sound ir­gend­wie ein­zu­ord­nen, denn Omi Pa­lo­ne ver­schmel­zen ei­gent­lich ge­konnt ein sehr brei­tes Spek­trum aus den Tie­fen der In­die-/Al­ter­na­ti­ve-His­to­rie zu ei­nem un­an­ge­streng­ten und ge­konn­ten Gan­zen, das weit­aus mehr ist als die Sum­me sei­ner mehr oder we­ni­ger of­fen­sicht­li­chen Ein­flüs­se. Und auch sel­ten ge­wor­den heut­zu­ta­ge: Je­der Song ist ein Voll­tref­fer. Acht Songs, die man den gan­zen Tag auf re­peat hö­ren könn­te, oh­ne dass man ir­gend­wann zu­viel da­von kriegt.