Die schon seit geraumer Zeit um sich greifende Welle düsteren und - mal mehr, mal weniger - kompromisslosen Postpunks scheint sich einfach nicht tot zu laufen. Klar gibt's auch 'ne Menge uninspirierter Drecksveröffentlichungen zu ertragen, aber es ist doch erstaunlich mit welch hoher Frequenz derzeit immer wieder neue Bands auftauchen, die das Genre wieder um eine oft subtile, aber sehr eigene Geschmacksnote bereichern.
Die Mitglieder von Creative Adult aus San Francisco kommen ursprünglich eher aus der Hardcore-Ecke, auf ihrem Debütalbum haben sie sich soundmäßig aber größtenteils davon freigestrampelt. Es ist ohne Frage eine der eigenständigsten Platten aus dem Genre-Umfeld, von einer Band, die - sehr sympathisch - offensichtlich zu keinerlei Kompromissen bereit ist. Die Platte ist schon ein ganz schöner Brocken mit einer für solchen Lärm endlos erscheinenden Spielzeit von über 40 Minuten, aber unter der rauhen Oberfläche verbergen sich tonnenweise kleine Hooks, Melodien und böse kleine Widerhaken, die sich irgendwo zwischen den Synapsen festsetzen und einen dazu veranlassen, dann doch auf repeat zu drücken, um eine weitere Runde musikalischen Sadismus über sich ergehen zu lassen. Außerdem beherschen die Jungs das Spiel von Zuckerbrot und Peitsche (na ja, Peitsche überwiegt hier), streuen auf Song- wie auf Albumebene immer im richtigen Moment die kleinen melodischen Lichtblicke ein, ändern die Marschrichtung ein wenig oder drosseln das Tempo. Es tritt nie die Übersättigung ein, die weniger ausgereifte Genrebeiträge oft auszeichnet.
Fans von Bands wie den Kopenhagener Lower und Iceage, den etablierten Noiserockern Pissed Jeans, The Men in ihrer frühen Phase oder altem AmRep-Krempel werden sich hier schnell zuhause fühlen. Manchmal kingt's auch wie etwas weniger abgespacete Destruction Unit.
Thank you, The Mad Mackerel!