Was geht eigentlich heute mit Dischord? Vol.2
Bereits im Februar erschien die erste Platte der aktuellen Band von Fugazi-Drummer Brendan Canty, mit an Bord sind auch Mitglieder von Faraquet und Medications. Und ich bin sehr überrascht von dem was ich da höre, das ist mal locker die untypischste Dischord-Platte die ich je zu Gehör bekam. Nix mit Post-irgendwas hier, stattdessen wühlt sich die Band mal quer durch alles was Power Pop, Glam- und Artrock der frühen bis mittleren Siebziger so hergeben. Und das ganze funktioniert, weil hervorragende Songs das Fundament für den zeitweise doch recht wilden Stilmix bilden. (mehr …)
Pink Mexico ist das jetzt-nicht-mehr-Soloprojekt von Robert Preston Collum aus Los Angeles. Das Debütalbum der nun zum Trio angewachsenen Band ist eine mitreißende halbe Stunde rifflastiger midtempo-Garagenrock mit leichten Psychedelic-Sprengseln und grungigen Untertönen. (mehr …)
Diese kleine *hust* Supergroup bringt einige der potentesten Krachmacher der Gegenwart an einen Tisch, Mitglieder von White Lung, Peace und Nü Sensae zeichnen verantwortlich für den leicht grungig angehauchten frühneunziger-Punkrock auf dieser EP. Die drei Songs sind bereits im letzten Jahr auf einem Tape bei Burger Records erschienen, wenn ich mich nicht irre aber jetzt zum ersten mal digital (oder auf Vinyl *duh*) erhältlich. Macht Bock auf mehr. (mehr …)
Was geht eigentlich heute mit Dischord? Vol.1
Ich muss sagen, es war nicht besonders schwer das Washingtoner Traditionslabel aus den Augen zu verliern, nachdem Dischord zum Ende des letzten Jahrzehnts fast in der Versenkung verschwand und außer ein paar Reissues alter Klassiker nicht mehr viel von sich hören ließ. Auch ein etabliertes, bedeutendes Indie Label muss wohl erst mal den Niedergang des "alten" Musikbusiness verdauen.
Die Veröffentlichungen des Labels haben aber einen besonderen Platz in meinem kleinen Musiknerd-Herzen, hat sich doch der sehr spezielle und einzigartige Dischord-Sound um die Jahrtausendwende wie ein roter Faden durch mein junges Erwachsenendasein gezogen. Seltsam daher, dass ich bisher nicht dazu kam mich genauer mit den aktuellen Veröffentlichungen der Washingtoner Plattenpresse zu befassen, die langsam wieder fahrt aufzunehmen scheint. Hol ich jetzt nach.
Die jüngste Veröffentlichung ist ein Split-Release mit Lovitt Records. Alarms & Controls sind ein Haufen alter Bekannter in der heimischen Szene. Bandmitglieder haben unter anderem schon bei Circus Lupus und Crownhate Ruin mitgemischt und ihre aktuelle Band erinnert soundmäßig sehr stark an einige meiner absuluten Favoriten in der Dischordgrafie: Faraquet, Q and not U, Medications. Also die etwas vertracktere, jazzig-progressiv angehauchte und trotzdem immer locker groovende Variante des klassischen D.C.-Postcore. Wer etwas Geld sparen will, kauft (den Download) am besten im Label-eigenen Shop ein. (mehr …)
Adam Widener dürfte vor allem als Bassist der inzwischen aufgelösten Garagenrocker Bare Wires bekannt sein. Aus deren langem Schatten tritt er jetzt aber heraus mit einer hervorragenden Soloplatte, voll mit Retro-Poppigen Hooks und treibendem Rock'n Roll irgendwo im Grenzgebiet zwischen 77er Punk, Powerpop und Garagenrock. (mehr …)
Hübsche Sauerei, was die Bostoner Guerilla Toss da auf ihrer neuen EP veranstalten. Auch wenn gerade kein wirklicher Mangel an Bands herrscht, die mit Postunk-, New- und No Wave-Versatzstücken arbeiten, das meiste davon klingt doch eher nach einer ausgelutschten The Pop Group- oder Gang Of Four-Gedenkveranstaltung. Guerilla Toss bringen nun einen ungeahnten Spaßfaktor zurück in das sonst so bierernste Genre. Und sie Rocken. Und Grooven. Der ganze Wahnsinn, der Noise und die Schrill- und Schrägheiten dienen dazu den Groove zu kontern, nicht ihn zu zerstören. Und anders als viele ähnliche Bands klingt das überhaupt nicht nach Retro-Mucke sondern wirkt durch und durch in der Gegenwart verankert. Kurz gesagt: Die erste Postpunk-Veröffentlichung seit langem, die nicht irgendwie ein bisschen überflüssig wirkt, und die dem etwas totgespielten Genre wieder etwas Leben einzuhauchen vermag. Überhaut nicht schwul, das. (mehr …)
Schon wieder so eine geile Band aus Neuseeland, schon wieder auf Flying Nun Records. Was tun sich die Neuseeländer eigentlich morgens in den Tee, dass dort scheinbar jeder unter sechzig in so drei bis fünf Bands spielt von denen die meisten auch noch richtig gut sind? Wieder einmal warmer, melodischer Indie Rock, der mal treibend und laut, mal entspannt-verträumt daherkommt. (mehr …)
Das Trio aus Washington bezeichnet sein Schaffen selbst als Post-Punk-Pop. Das ist aber eher irreführend, denn weder mit Punk noch mit der ollen Post hat das viel zu tun. Stattdessen begeistern sie auf Half-Remembered Dream mit schrammeligem, C86-beeinflusstem Powerpop, dessen Wurzeln klar in den späten 80ern/frühen 90ern zu verorten sind. Teenage Fanclub könnte ich da als Vergleich anbieten oder The Wedding Present. Oder aktuell eine weniger laute Version von The Pains Of Being Pure At Heart. (mehr …)
Sonniger Surfpunk à la Wavves aus Dallas, Texas. Manchmal scheint eine Crystal Stilts-artige Melancholie durch und einen leichten Pixies-Einschlag meine ich auch wahrzunehmen. Schön, das. (mehr …)
Ihr letztjähriges Album Good Feelings war eine der besten erbarmungslosen Noise-Attacken in einem an erbarmungslosen Noiseattacken nicht allzu armen Jahr. Jetzt legt die Band aus Toronto nochmal eine EP nach. Die Marschrichtung bleibt die gleiche, garagiger Noisepunk für Menschen mit erlesenem Geschmack. (mehr …)