Tideland
Shoe­ga­ze-Bands gibt's der­zeit mal wie­der wie Sand am Meer. Gu­te Schoe­ga­ze-Bands muss man aber noch ge­nau so mit der Lu­pe su­chen wie schon vor so zehn Jah­ren, als das Gen­re noch nicht ins öf­fent­li­che Be­wusst­sein zu­rück­ge­hypt wur­de und als eher tot galt. Zu den durch­aus vor­han­de­nen hö­rens­wer­ten Bands ist seit­dem vor al­lem ei­ne rie­si­ge Men­ge un­aus­ge­reif­ter Müll hin­zu­ge­kom­men.
Ti­de­land aus Ster­ling, Vir­gi­nia sind ei­ne von den gu­ten Shoe­ga­zer Bands. Denn sie schei­nen zu wis­sen, dass ein brav nach Gen­re­kon­ven­tio­nen mo­del­lier­ter Sound nicht reicht, dass man letzt­end­lich je­de Band - egal wel­cher Mu­sik­rich­tung - an der Qua­li­tät des Song­wri­tin­gs, an ih­ren Hooks und Ar­ran­ge­ments und viel­leicht auch ein klei­nes biss­chen an ih­ren spie­le­ri­schen Fä­hig­kei­ten misst. Nicht an ei­nem Image oder ei­ner ach-so-tol­len Pro­duk­ti­on.
Die­ses Al­bum ist ein per­fek­tes Bei­spiel da­für, denn Ti­de­land spie­len ei­nen Sound der klas­si­scher kaum geht. My Bloo­dy Va­len­ti­ne sind na­tür­lich als un­ver­meid­ba­re Re­fe­renz her­an­zu­zie­hen und ein biss­chen Swer­ve­dri­ver klingt durch. Da­zu kom­men wei­te­re An­klän­ge aus dem Punk- und Al­ter­na­ti­ve-Um­feld der spä­ten 80er, be­son­ders Di­no­saur Jr. ha­ben hier noch ein­deu­ti­ge Spu­ren hin­ter­las­sen. Und an­ders als die meis­ten mu­si­ka­lisch ver­wand­ten Bands schaf­fen es Ti­de­land den all­ge­mei­nen Spi­rit und die trei­ben­de En­er­gie die­ser Ära zu trans­por­tie­ren. Das, und gu­te Songs. So ein­fach ist das. Hö­re und ler­ne.

Al­bum Stream:

Thank you, In­som­nia Ra­dio!