The Resonars - No Exit

Ich hat­te mich schon ge­fragt, ob die Ein-Mann- Band von Matt Ren­don aus Tuc­son, Ari­zo­na über­haupt noch exis­tiert. Im­mer­hin sind seid dem letz­ten Le­bens­zei­chen vom un­ge­krön­ten Kö­nig des Bri­tish In­va­si­on-In­fi­zier­ten Ga­ra­ge Rock sa­ge und schrei­be sechs Jah­re ver­gan­gen. Be­ant­wor­tet wird die Fra­ge nun in Form ei­nes neu­en Lang­spie­lers. Und der gu­te hat hier nichts ver­lernt, ganz im Ge­gen­teil: Das mit­rei­ßen­de Power­pop-Song­wri­ting, das die Band seit je­her mei­len­weit aus der Mas­se an ähn­lich ge­la­ger­ten Re­tro­bands her­aus­ste­chen lässt, hat ei­ne spür­ba­re Ver­jün­gungs­kur ver­passt be­kom­men, klingt so frisch und kon­sis­tent wie schon lan­ge nicht mehr.

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Free Machines - 2018 Tour Tape

Ir­gend­wie ver­mis­se ich die Re­so­nars und ih­ren ganz spe­zi­el­len Ga­ra­ge­punk-meets-Bri­tish-In­va­si­on Sound ja sehr. Ab­ge­mil­dert wird der Ent­zug durch ei­ne Band aus der glei­chen Nach­bar­schaft (Re­so­nars Mas­ter­mind Matt Ren­don zeich­net so­gar für die Pro­dunk­ti­on ver­ant­wort­lich) in Tuc­son, Ari­zo­na, die ih­nen manch­mal zum ver­wech­seln ähn­lich klingt und auch song­tech­nisch ei­ni­ges auf dem Kas­ten hat.

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Parsnip - Parsnip 7"

Ei­ne äu­ßerst stim­mi­ge De­büt-EP von ei­ner Band aus Mel­bourne, die rich­tig Spaß macht in ih­rer fluf­fi­gen Mi­schung aus 60s Ga­ra­ge- und Psy­che­de­lic Pop.


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Chain & The Gang - Best Of Crime Rock

Es kommt mir nicht so lan­ge vor, aber die ak­tu­el­le Band um den post­mo­der­nen Dich­ter und Den­ker Ian Sve­non­i­us, in der Ver­gan­gen­heit auch be­kannt auch als Front­mann von so ein­schlä­gi­gen Bands wie Na­ti­on Of Ulys­ses, The Make Up und Weird War, ist jetzt schon ein knap­pes Jahr­zehnt lang ak­tiv und hat in der Zeit vier Al­ben und min­des­tens drei 7"s von ih­rem ga­ra­gi­gen, häu­fig abs­trak­ten Re­tro­rock ver­öf­fent­licht, der im­mer hart an der Gren­ze zur Per­for­mance Art ope­riert. Jetzt kom­men die al­so mit ei­ner Art Best Of-Al­bum da­her, aber glück­li­cher­wei­se ha­ben sie sich dann doch et­was mehr Ar­beit ge­macht und ha­ben die zehn al­ten plus zwei bis­her un­ver­öf­fent­lich­te Songs neu ein­ge­spielt. Be­son­ders beim Ma­te­ri­al aus ih­rem Lo­Fi-las­ti­gen Früh­werk macht das schon ei­nen ganz schö­nen Un­ter­schied.

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David Nance - Calling Christine /​ Berlin


Nach dem aus­ge­zeich­ne­ten zwei­ten "re­gu­lä­ren" Al­bum des Mu­si­kers aus Oma­ha, sind jetzt auch zwei Al­ben vom letz­ten Jahr via Band­camp ver­füg­bar, die bis­her nur als selbst­ver­öf­fent­lich­te CD-Rs zu be­kom­men wa­ren. Die set­zen im Grun­de zwar die Rich­tung des un­ge­schlif­fe­nen Art­rock und Neo-Pro­to­punk fort, ge­ben sich aber durch­ge­hend noch ein gan­zes Stück mi­ni­ma­lis­ti­scher, zer­fah­re­ner und frag­men­ta­ri­scher als auf der be­reits ziem­lich kru­den letz­ten LP.




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The Men - Devil Music

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Okay, The Men ha­ben al­so mal wie­der 'ne neue Plat­te raus. Mal kurz Luft ho­len und zu­rück­bli­cken. Auf ih­ren ers­ten bei­den Al­ben Im­ma­cu­la­da und Lea­ve Home sorg­ten die New Yor­ker noch mit kom­pro­miss­lo­sem Fuzz­punk für Auf­se­hen, wen­de­ten sich dann auf Open Your He­art ek­lek­ti­zis­ti­schem In­die­rock und Post­punk zu, um dann mit den letz­ten bei­den Al­ben New Moon und Tomorrow's Hits ei­ne Trans­for­ma­ti­on zu zu­neh­mend relex­tem Re­tro­rock ab­zu­schlie­ßen.

Der neu­en Plat­te blick­te ich mit et­was ge­misch­ten Ge­füh­len ent­ge­gen, be­fürch­te­te ich doch, dass nach dem Aus­schei­den von Bas­sist Ben Green­berg (der in­zwi­schen bei Uni­form wie­der bra­chia­len Lärm fa­bri­ziert) die Band kom­plett ih­re Beiß­kraft ver­liert.
Aber es kommt ganz an­ders, auf De­vil Mu­sic hau­en uns The Men neun der­be, roh Pro­du­zier­te Ro­cker um die Oh­ren, die in ih­rer In­ten­si­tät am ehes­ten an das zwei­te Al­bum Lea­ve Home er­in­nern. Nur, dass den frü­hen Al­ben der Band ein eher (post-)modernes Ver­ständ­nis von Punk zu­grun­de lag. Im Ge­gen­satz da­zu ge­hen sie hier noch ein paar Jah­re wei­ter zu­rück in der Zeit und er­in­nern weit­ge­hend an Bands der frü­hen 70er Jah­re zwi­schen Ga­ra­ge­rock, Pro­to­punk und Space Rock. Ins­be­son­de­re MC5, The Stoo­ges und frü­he Hawk­wind wer­den ins Ge­dächt­nis ge­ru­fen.

Das lärmt wie­der ganz for­mi­da­bel, oh­ne da­bei die Re­tro-Ten­den­zen der letz­ten Al­ben über Bord zu wer­fen. Bleibt nur zu hof­fen, das sie in ge­rau­mer Zeit auch wie­der den Weg zu­rück in die mu­si­ka­li­sche Ge­gen­wart fin­den und nicht in ei­ner aus­ge­tre­te­nen Re­tro-Sack­gas­se ste­cken­blei­ben.



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Purling Hiss - High Bias

purling-hiss

Das neue Al­bum der Ga­ra­ge-/Re­tro­ro­cker aus Phil­adel­phia ist wohl ihr kon­sis­ten­tes­tes bis­her. Wa­ren frü­he­re Plat­ten oft eher zer­fah­ren mit stark schwan­ken­der Qua­li­tät, über­zeugt mich die­se Plat­te von An­fang bis En­de. Ob sie jetzt schram­me­li­gen 60s-Power­pop von sich ge­ben, ga­ra­gi­gen Punk­rock bret­tern oder über­le­bens­gro­ße Riffs aus­wal­zen, al­les geht ih­nen wie selbst­ver­ständ­lich von der Hand.


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Ace Romeo - Hyperdrive

ace romeo

Ei­ne recht selt­sa­me Plat­te ha­ben Ace Ro­meo aus Syd­ney da raus­ge­hau­en. Ei­ne, die sich par­tout auf kein Gen­re fest­na­geln las­sen will. Nach ei­nem et­was Ir­re­füh­ren­den Chip­tu­ne-In­tro pen­delt das so et­wa zwi­schen Psych­dedlic Rock der mal Kraft­voll wal­zen­den, mal der ent­spannt groo­ven­den Sor­te, re­lax­tem In­die­rock, kä­si­gem Dad-Rock und Power­pop der Mar­ke Cheap Trick. Über­haupt er­scheint mir al­les auf die­sem Al­bum aus Papa's Plat­ten­samm­lung sti­bitzt. Voll­kom­men am Zeit­geist vor­bei und ge­nau des­halb so sym­pa­thisch.


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Dave Cloud & The Gospel Of Power - Today Is The Day That They Take Me Away

dave cloud

Ei­ne schö­ne Com­pi­la­ti­on des im Fe­bru­ar die­ses Jah­res ver­stor­be­nen Ga­ra­ge-Bar­den aus Nash­ville. Ehr­lich ge­sagt hö­re ich an­läss­lich die­ser Ver­öf­fent­li­chung zum ers­ten mal von dem Ty­pen. Und bin ganz an­ge­tan da­von. Ul­tra­re­lax­ter Re­tro- und Ga­ra­gen­rock mit Psych- und Coun­try-Ver­satz­stü­cken und dar­über nölt und growlt Da­ve Cloud mit ei­ner an Cap­tain Beef­he­art er­in­nern­den Ve­he­menz.



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The Cairo Gang - Goes Missing

the cairo gang

Ei­nen tol­len Fang hat Re­tro­rock-Kö­nig Ty Segall mal wie­der ge­macht mit die­ser Band aus Chi­ca­go, de­ren neu­es Al­bum ge­ra­de auf sei­nem Drag Ci­ty-Sub­la­bel God? Re­cords er­schie­nen ist. Ver­träum­ter Re­tro-Dream-/Power­pop in Voll­endung, der kla­re Be­zü­ge zum Pais­ley Un­der­ground der 80er wach­ruft, aber auch Ele­men­te aus an­de­ren Va­ri­an­ten ver­träum­ten In­diepops der glei­chen Ära in den Ge­nen trägt.


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Drag Ci­ty
iTu­nes
Ama­zon