Tom Lyngcoln - Raging Head

Saustar­kes Ding, das zwei­te So­lo­al­bum von ei­nem Ty­pen, der ein­fach weiß was er tut. Tom Lyng­coln hat bis­her un­ter an­de­rem in den Noi­se­r­ock- und Post­co­re-Bands Pa­le Heads und The Na­ti­on Blue, so­wie in den eher Folk-las­ti­gen Lee Me­mo­ri­al und Harm­o­ny ge­spielt. Die­ses Al­bum schaut klar in Rich­tung der lau­te­ren Be­stand­tei­le sei­ner Dis­ko­gra­fie, setzt dem gan­zen aber auch noch ei­ne Rei­he bis­lang frem­der Ele­men­te zu. Sti­lis­tisch deckt das ein re­spek­ta­bles Spek­trum ab, das un­ter an­de­rem an Wi­pers-be­ein­fluss­tem, me­lan­cho­li­schen Post Punk á la Red Dons oder Ner­vo­sas an­eckt, an Post­co­re der ten­den­zi­ell sehr me­lo­di­schen Mach­art, so et­wa im Sin­ne von Me­at Wa­ve, Bloo­dy Ge­ars und ei­nem biss­chen Hot Sna­kes… und oben­drein gibt es auch noch ei­ne ru­he­lo­se Ga­ra­ge­n­ener­gie wie man sie viel­leicht von Jack­son Reid Briggs & The Hea­ters er­war­ten wür­de. Un­men­gen an über­le­bens­gro­ßem Dra­ma wer­den hier in an­ge­mes­sen star­ke Song­sub­stanz ge­mischt, ver­packt in ei­ne mas­siv drü­cken­de Per­for­mance, der man be­reit­wil­lig je­de No­te ab­kauft.

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Taulard - Dans La Plaine

Sa­ge und schrei­be sechs Jah­re ist es nun schon her, seit die Band aus Gre­no­ble mit ei­nem De­büt­al­bum wie aus ei­ner an­de­ren Welt ver­zau­ber­te. Auch nach so lan­ger Zeit gibt es kei­ne an­de­re Band, sie so klingt wie Tau­lard und ihr gi­tar­ren­lo­ser, or­gel­ba­sier­ter, tief­trau­ri­ger und aus­ge­spro­chen ex­zen­tri­scher (Post-)Punk, der so ei­gent­lich nicht funk­tio­nie­ren dürf­te aber den­noch im­mer wie­der ins Schwar­ze trifft.

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CB Radio Gorgeous - CB Radio Gorgeous 7"

Ir­gend­wie muss ich die ers­te EP die­ses Quar­tetts aus Chi­ca­go vor zwei Jah­ren über­se­hen ha­ben… des­sen Be­gut­ach­tung ich jetzt mal drin­gend nach­ho­len muss, denn ih­re neue 7" ge­winnt so­fort mei­ne Sym­pa­thie mit ei­ner ge­konn­ten Mix­tur aus ge­ring­fü­gig ga­ra­gen- und hard­core-in­fi­zier­tem Punk­rock der eher schnör­kel­lo­sen Mach­art, nicht un­ähn­lich zu Ne­ga­ti­ve Scan­ner (de­ren Gi­tar­ren­be­nut­zer Matt Re­vers sich hier un­ter den Tä­tern be­fin­det), Vexx und ab­ge­run­det durch ein klein we­nig 77er Rif­fing á la Amyl & The Snif­fers.

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Xetas - The Cypher

Ih­re drit­te LP - er­neut auf dem ge­schmack­voll be­nann­ten La­bel 12XU Re­cords er­schie­nen (ich bin da nicht in­vol­viert, Eh­ren­wort) - prä­sen­tiert die Xe­tas aus Aus­tin und ih­ren Sound in sei­ner ih­rer bis­lang reifs­ten In­kar­na­ti­on, was sich vor al­lem in ei­nem selbst­be­wuss­te­ren, ab­wechs­lungs­rei­chen und im­mer grund­so­li­den Song­wri­ting be­merk­bar macht. Im­mer noch ist das auf der Schwel­le zwi­schen straigh­tem Punk­rock und en­er­gi­schem Post Pun­k/-co­re zu ver­or­ten, wenn auch der Kom­pass dies­mal ver­stärkt in letzt­ge­nann­te Rich­tung aus­schlägt. Kann man et­wa als ei­ne Mi­schung aus Red Dons, Vi­deo, Me­at Wa­ve und Day­light Rob­be­ry be­zeich­nen. Oder an­ders aus­ge­drückt: Qua­li­täts­lärm!

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Shrinkwrap Killers - Stolen Electronics To Shove Up Your Ass 7"

Net­te 7" mal wie­der via Iron Lung Re­cords von den Shrink­wrap Kil­lers aus Oak­land. Die sprengt ein ganz re­spek­ta­bles Loch in eu­re Laut­spre­cher mit zwei ta­del­lo­sen KO-Schlä­gen aus fuz­zlas­ti­gem, me­lo­di­schem Ga­ra­ge Punk mit ge­wis­sen Ähn­lich­kei­ten zu den Sta­lins Of Sound, S.B.F. oder Kid Chro­me.

Constant Insult - History In Shorthand

Hui, mit die­ser Band aus Min­nea­po­lis hab ich ei­gent­lich nicht mehr ge­rech­net, ist ih­re star­ke De­büt-EP doch be­reits fünf Jah­re her. Auf ih­rem ers­ten Lang­spie­ler be­kom­men wir nun mehr vom glei­chen in noch bes­ser vor­ge­setzt, nicht zu­letzt we­gen deut­lich ver­fei­ner­tem Son­ghand­werk und kraft­vol­len Dar­bie­tun­gen. Das ist ein­fach nur gu­ter al­ter me­lo­di­scher und un­ein­ge­bil­de­ter Punk­rock mit kla­rer 90er Kan­te, von sei­ner bes­ten Sei­te. Ein biss­chen wie 'ne Mi­schung aus Day­light Rob­be­ry und Su­perch­unk, aber auch Echos von Jaw­brea­k­er, Sa­mi­am sind zu ver­neh­men, ab und an gar ein leich­ter Lea­ther­face-Un­ter­ton.

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Chubby & The Gang - Speed Kills

Das ist kei­ne Ra­ke­ten­wis­sen­schaft, was Chub­by & The Gang auf ih­rem Lang­spiel­de­büt ab­zie­hen, son­dern die gu­te al­te Ma­sche mit dem me­lo­di­schen Punk­rock, aber das in rich­tig, rich­tig gut. 77er Me­lo­dien tref­fen auf Hard­core-En­er­gie und ei­ne krat­zi­ge Ga­ra­gen­ober­flä­che. So ein biss­chen Boo­ji Boys im Hi­Fi-Sound.

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Moist Boy - Deep Rest

Moist Boy aus New Bedford, Mas­sa­chu­setts sind ei­ner der sel­te­nen Fäl­le in de­nen sich ei­ne Band dem Pop Punk-Ge­he­ge an­nä­hert, oh­ne mich so­fort in die Flucht zu trei­ben. Aber ehr­lich ge­sagt liegt das eher dar­an, dass die meis­ten Pop Punk Bands ein­fach mas­siv sau­gen und die fun­da­men­tals­ten Bau­stei­ne von ge­nieß­ba­rem Punk­rock nicht ge­re­gelt krie­gen in ei­nem Sub­gen­re, das schein­bar eh kei­ne Qua­li­täts­stan­dards kennt.
Moist Boy hin­ge­gen sau­gen ganz und gar nicht, son­dern rei­ßen vom ers­ten Mo­ment an mit. 1A Song­ma­te­ri­al, je­de reich­lich Spreng­kraft in ei­ner tigh­ten Dar­bie­tung, ei­ne deut­li­che Ga­ra­gen­kan­te und durch­aus fins­te­re Ly­rik sind ih­re Mit­tel da­zu. Hat un­ter an­de­rem was von Cheap Wi­ne, Dark Thoughts, Ste­ve Ada­myk Band und gar ein biss­chen Mark­ed Men. Erst­klas­si­ger Scheiß und Pflicht­pro­gramm für den­je­ni­gen, der ge­nann­ten Bands et­was ab­ge­win­nen kann.

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Various Artists - ATRLB Omnibus Vol. 1

Wäh­rend ein neu­er Lang­spie­ler der Neo Ne­os - oder un­ter was auch im­mer für ei­nem Pseud­onym Herr Vol­taire dies­mal ver­keh­ren wird - noch auf sich war­ten lässt, kann man sich zu­min­dest schon mal an die­ser schö­nen Com­pi­la­ti­on ab­ar­bei­ten, voll­ge­stopft mit ex­klu­si­ven Tracks di­ver­ser Bands aus der er­wei­ter­ten Nach­bar­schaft mit und oh­ne C.V. an Bord. Die meis­ten da­von wer­den euch si­cher schon ein Be­griff sein.

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Warp Lines - Human Fresh

Me­lo­di­schen Punk-Krem­pel der Lu­xus­klas­se setzt es auf auf dem neu­lich via Dirt Cult er­schie­ne­nen De­büt­al­bum der Warp Li­nes aus Ot­ta­wa. Was in der ers­ten Hälf­te vor al­lem an Bands wie The Es­tran­ged, Red Dons und 90er Klas­si­ker á la Lea­ther­face, Sa­mi­am, Su­gar er­in­nert, zeigt an­de­rer­seits aber auch mit fort­schrei­ten­der Lauf­zeit zu­neh­men­de Ten­den­zen in Rich­tung Noi­se Rock und Post­co­re, ir­gend­wo zwi­schen Me­at Wa­ve, Pol­vo und ex­tra-me­lo­di­schen Jaw­box.

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