Vacation - Existential Risks and Returns

Dum­mes ich war mal wie­der viel zu ver­peilt um recht­zei­tig zur Kennt­nis zu neh­men, dass per Sa­li­nas Re­cords ei­ne neue Plat­te der Pop-Ma­gi­er Va­ca­ti­on aus Cin­cin­na­ti, Ohio zu be­kom­men ist und wie­der­holt ihr Ge­schick im er­schaf­fen wohl­ge­form­ter Song­per­len im Span­nungs­feld von old­school lär­men­dem 90er In­die Rock, Noi­se- und Power Pop un­ter Be­weis stellt - un­ver­schämt cat­chy oh­ne je­mals ab­ge­dro­schen oder vor­her­seh­bar zu klin­gen. Ist echt rar ge­wor­den, so­was. Noch sel­te­ner be­kommt man es in so ei­ner kraft­vol­len Dar­bie­tung auf die Oh­ren. Zwölf Songs = zwölf Hits, denn im Hau­se Va­ca­ti­on ist "ziem­lich gut" nicht gut ge­nug.

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The Wind-Ups - Try Not To Think

Kein Wun­der, dass der Scheiß sich so ver­traut an­fühlt. Bei The Wind Ups han­delt es um ein neu­es So­lo­pro­jekt von Ja­ke Spre­cher, der Freun­den von Krach und Me­lo­die un­ter an­de­rem als Teil von Ter­ry Malts und Smo­ke­screens be­kannt sein dürf­te. Deut­lich lau­ter und ro­her als sei­ne an­de­ren Bands in jün­ge­rer Zeit ge­klun­gen ha­ben (je­doch noch ein gu­tes Stück ent­fernt vom Tem­po und Fuzz-Fak­tor der frü­hen Ter­ry Malts) klingt das häu­fig nach ei­ner Fu­si­on zwi­schen eben je­nen Ter­ry Malts und so leicht in Rich­tung Post Punk schie­len­den Ga­ra­gen­bands á la Ty­vek und Par­quet Courts. An­de­re Songs ha­ben ein biss­chen was von The Spits, Ri­cky Hell oder ir­gend­was aus dem Reatard(s)-Dunstkreis. Wenn er aber hin­ge­gen vol­le Pul­le ei­nen auf Power­pop macht, ver­sprüht das zwei­fel­los ei­nen ge­wis­sen Bri­tish In­va­si­on Vi­be.

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Tee-Vee Repairman - Patterns

Wenn man ge­ra­de vom Teu­fel spricht… kommt auch gleich schon das neu­es­te Un­ter­fan­gen des Wart­tman-Im­pe­ri­ums um die Ecke ge­bo­gen, ent­zü­ckend wie eh und je. Vier un­ge­schlif­fe­ne Ohr­wür­mer aus Ga­ra­ge Punk und Power Pop, die mich von al­len Wart­tman-Bands und -pro­jek­ten am ehes­ten an R.M.F.C. und Sa­ta­nic To­gas er­in­nern, aber mit ei­nem ge­wis­sen Sou­thern Rock-Schlen­ker (in die­sem Fall… der Sü­den wo­von ei­gent­lich?) nicht ganz un­ähn­lich zu frü­hen Sheer Mag EPs.

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The Smog - First Time, Last Chance

Nur um das mal klar­zu­stel­len: Wenn ihr mich über­zeu­gen wollt, dass ich um­ge­rech­net ~4,60€ da­für be­zah­le um gan­ze zwei Songs run­ter­zu­la­den, dann soll­ten die­se zwei Songs bes­ser mal ver­dammt bril­li­an­te, über je­den Zwei­fel er­ha­ben­de Ka­no­nen sein. Aber ver­dammt bril­li­an­te, über je­den zwei­fel er­ha­be­ne Ka­no­nen… ja das sind die­se Songs ei­ner Band aus To­kyo frag­los. Die Kas­se darf al­so mal klin­geln.

T.L.B.M. & The Joy Toys - T.L.B.M. & The Joy Toys

Für je­den Käu­fer die­ser net­ten klei­nen Kas­set­te - er­schie­nen bei den all­seits be­lieb­ten Ver­ti­ckern in­kor­po­rier­ter, in­no­va­ti­ver Dis­kon­ti­nui­tät - gibt's ei­ne gra­tis fake Back­story da­zu. Nee klar, 1982… das ist na­tür­lich im­mer noch der glei­che Typ, der vor ge­rau­mer Zeit das Ding hier ver­bro­chen hat­te. Sein neu­es­ter Out­put hat ein bi­schen wei­ni­ger ka­put­tes Rum­ge­schwur­bel im Tee, was er aber mit mehr Fuzz, mehr Me­lo­dien und durch Ab­we­sen­heit glän­zen­den Pro­duk­ti­ons­wer­ten aus­zu­glei­chen ver­steht. Für mei­ne Oh­ren klingt's ge­nau rich­tig.

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Ope - Tapes 1-3

Hier ist noch ein Über­bleib­sel von letz­ter Wo­che das ich hier ei­gent­lich aus­las­sen woll­te, sich bei ge­naue­rem hin­hö­ren aber als stär­ker er­wies als ich zu­nächst dach­te. Ein me­lo­di­scher Mix aus ver­träumt-me­lan­cho­li­schem Noi­se Pop, Or­gel-und-Syn­th Punk ent­fal­tet sich auf die­sen Tapes und ver­sprüht au­ßer­dem ei­ne gu­te Men­ge Psy­che­de­lia der al­ten Fly­ing Nun-Schu­le.

Nice Surprise - Nice Surprise

In der Tat ei­ne net­te Über­ra­schung, die als La­the Cut er­schie­ne­ne De­büt-7" ei­nes Du­os aus Aus­tin, die me­lo­di­schen Lärm ir­gend­wo zwi­schen Power- und Ga­ra­ge Pop er­zeugt. Be­son­ders die Kil­ler A-Sei­te I'm Old ist si­cher ein ge­fun­de­nes Fres­sen für Freun­de von Zeug wie Tom­my & The Com­mies, Bad Sports, Ra­dio­ac­ti­vi­ty, Cheap Whine oder So­nic Ave­nues.

Eugh - Cassingle #1

Neu­er Scheiß von dem Ga­ra­gen­pro­jekt aus Mel­bourne im Dunst­kreis der Kit­chen Peo­p­le. Die A-Sei­te prä­sen­tiert ein glit­zern­des, et­wa an Li­quids, Sa­ta­nic To­gas oder Da­ten­ight er­in­nern­des Power­pop-Ju­wel. Die B-Sei­te wie­der­um setzt dann die gro­be Rich­tung der ers­ten EP fort mit schnu­cke­li­gem aber schwung­vol­lem Ga­ra­ge Punk, den man auch Bands wie R.M.F.C., Set-Top Box oder Re­se­arch Re­ac­tor Corp. in die Schu­he schie­ben könn­te.

Liquids - Life Is Pain Idiot

Li­quids, das So­lo­pro­jekt von Mat Wil­liams treibt jetzt schon ei­ne gan­ze wei­le sein Un­we­sen und je­der neue Ein­trag in sei­ner in­zwi­schen halb­wegs mas­si­ven Dis­ko­gra­fie war ei­ne er­freu­li­che, wenn auch et­was in­kon­sis­ten­te Über­rschung, weil vie­le sei­ner Ver­öf­fent­li­chun­gen eher ei­ner lo­sen An­samm­lung von Songs sehr wech­sel­haf­ter Qua­li­tät gli­chen. Das ist aber kei­nes­wegs mehr der Fall auf Life Is Pain Idi­ot, sei­nem neu­es­ten Lang­spie­ler. Er­neut un­ter der Pro­du­zen­ten­ma­gie von Erik Ner­vous auf­ge­nom­men, mischt sich hier neu­er Krem­pel naht­los zwi­schen ei­ne gu­te Aus­wahl be­reits ge­läu­fi­ger, neu auf­ge­nom­me­ner Songs, die hier klar in ih­rer de­fi­ni­ti­ven Fas­sung vor­lie­gen.

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Mr. Teenage - Automatic Love

Die­se De­büt-7" ei­ner Band aus Mel­bourne trifft gleich beim ers­ten Ver­such mit­ten ins Schwar­ze und lässt ein über al­le Zwei­fel er­ha­be­nes Power­pop-Spek­ta­kel mit Ga­ra­gen­an­trieb von der Lei­ne. Kla­res Pflicht­pro­gramm z.B. für Be­wun­de­rer von Bad Sports oder Tom­my And The Com­mies.

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