Wristwatch - II

Die zwei­te LP des Du­os aus Madi­son, Wis­con­sin lie­fert Nach­schub von ih­rer spe­zi­el­len Mach­art der leicht De­vo-fi­zier­ten, ein­gän­gi­gen klei­nen Ga­ra­ge-/Post Punk und Power Pop-Kon­struk­te mit ein paar Wire-Mo­men­ten oben­drein. Was auf der ers­ten Plat­te noch et­was gleich­för­mig und er­mü­dend rü­ber­kam, hat auf der neu­en ei­ni­ges an Klas­se, Rei­fe und Viel­falt da­zu­ge­won­nen und er­in­nert mich an so un­ter­schied­li­che Bands wie Power­plant, An­dy Hu­man & The Rep­to­ids, Nick Nor­mal, Smirk, De­le­ti­ons, Why Bo­ther?, Iso­to­pe Soap und Erik Ner­vous.

Al­bum-Stream →

Pogy & Les Kefars - Dans Ton Retro

Die De­büt-LP die­ser Band aus Mar­seil­le - ur­sprüng­lich schon 2021 er­schie­nen und kürz­lich auf dem Lyo­ner La­bel Echo Can­yon wie­der­ver­öf­fent­licht - ist ein bo­den­lo­ser Quell der un­ver­schämt Ohr­wurm-las­ti­gen Power Pop-Song­per­len, auf das nächs­te Le­vel ge­ho­ben von su­per ro­bus­tem Song­wri­ting. Mich lässt das an ei­ne gan­ze Fül­le von ein­schlä­gi­gen Haus­num­mern den­ken wie Tom­my and the Com­mies, Warm So­da, Ra­dio­ac­ti­vi­ty, Mr. Teenage, Cor­ner Boys, Bad Sports oder Patsy's Rats.

Al­bum-Stream →

Metal Guru - Metal Guru

Das Split-Tape mit Dad­gad war schon ein gro­ßes Ver­gnü­gen und auf ih­rer neu­es­ten EP, wel­che auch ihr auch ih­re ers­te Ver­öf­fent­li­chung im vol­len Band-Lin­e­up mar­kiert, ver­frach­tet die Band aus Rom (zu­vor als die Ein-Mann-Band Mus­tard agie­rend) den Ge­nuss in hö­he­re Sphä­ren mit ei­nem all­ge­mei­nen Vi­be, der die bes­ten Mo­men­te re­la­tiv me­lo­di­scher Ga­ra­ge Punk-Phä­no­me­ne á la Li­quids, Boo­ji Boys oder Erik Ner­vous ins Ge­dächt­nis ruft, er­wei­tert um ei­ne Spur von Psy­che­de­lic und Bri­tish In­va­si­on ähn­lich zu, sa­gen wir mal, Re­so­nars im ab­schlie­ßen­den Song Sa­mu­rai.

Motorbike - Motorbike

Auf die­ser Plat­te er­in­nert mich ir­gend­wie fast je­der Song an ei­ne an­de­re Band, was ja schon mal nicht falsch sein kann. Auch dass vie­le da­von Aus­tra­li­er sind, ist si­cher kein schlech­tes Zei­chen! Der Ope­ner zum Bei­spiel hat Echos von The Es­tran­ged, Red Dons, Xe­tas, Ci­vic, ei­nen Schim­mer von Saints und Bird­man. True Me­thod hat die schmie­ri­gen Ga­ra­ge Rock-Qua­li­tä­ten der Gol­den Pe­li­cans und noch ir­gend­was an­de­res was ich ge­ra­de nicht so fest­na­geln kann. In Thrott­le prä­sen­tiert sich ei­ne pri­mi­ti­ve Feed­ti­me-En­er­gie und in den dar­auf fol­gen­den drei Songs geht der en­er­gi­sche Ga­ra­ge Punk et­wa von Ex Cult oder Sau­na Youth in ei­ne me­lo­di­sche­re, power­pop­pi­ge Rich­tung á la Ra­dio­ac­ti­ci­ty, Bad Sports, Mind Spi­ders oder Bed Wet­tin' Bad Boys über. Po­ten­ti­al To Ri­de äh­nelt dem psy­che­de­li­schen Post Punk-Vi­be von Pu­blic Eye, Was­te Man oder Marb­led Eye und zum Ab­schluss gibt es zwei Songs mit der un­ver­dünn­ten Wucht der aus­tra­li­schen Über­flie­ger Split Sys­tem, Po­lu­te, Jack­son Reid Briggs and the Hea­ters. Das al­les sitzt fel­sen­fest auf aus­ge­zeich­ne­tem Son­ghand­werk und wird von ei­ner an­ge­mes­sen tigh­ten Per­for­mance zu ei­nem aus­nahms­los arsch­tre­ten­den Ding von ei­nem Al­bum ver­presst.

Al­bum-Stream →

Smirk - Smirk

Nach sei­ner bis­lang am­bi­tio­nier­tes­ten LP Ma­te­ri­al im letz­ten Jahr, auf wel­cher Smirk aka Nick Vica­rio (auch be­kannt von Bands wie Pu­blic Eye, Cri­sis Man und Ce­men­to) sei­ne Klang­pa­let­te stark in Rich­tung von leicht De­spe­ra­te By­ci­c­les-mä­ßi­gem Art Punk aus­streck­te und gleich­zei­tig noch ei­ni­ge der in­fek­tiö­ses­ten Per­len des me­lan­cho­li­schen Power­pop-Song­wri­tin­gs ab­lie­fer­te, kommt sei­ne neu­es­te 7" wie­der et­was ge­rad­li­ni­ger und ein­fa­cher ge­strickt da­her, trifft aber nach wie vor im­mer ins Schwar­ze mit sei­nen stark Sam­ple-ge­stütz­ten Songs und Ar­ran­ge­ments.

Al­bum-Stream →

Shop Talk - The Offering

Das hier scheint die glei­che New Yor­ker Band zu sein, zu der ich vor hun­dert In­ter­net-Jah­ren schon mal was ge­bellt hab, aber es scheint so als wä­re ih­re 2016er EP kom­plett in der Zwi­schen­zeit kom­plett vom Erd­bo­den ver­schluckt wor­den. Ei­ne Schan­de, denn das war schon aus­ge­spro­chen gu­ter Kremp­lel, wenn auch die fünf neu­en Songs hier noch mal ein ganz an­de­res Le­vel er­klim­men. Me­lo­di­sche Punk- und Ga­ra­gen-Vi­bes re­geln hier die Schei­ße, mit mehr als nur ei­nem klei­nen Hauch von Di­ckies und über­haupt ei­ner kla­ren '77er Punk und Power­pop-Kan­te. Das wä­re ja für sich ge­nom­men schon für ei­ne aus­ge­spro­chen so­li­de EP gut, aber was hier al­le Ska­len sprengt und die Plat­te von sehr gut zu ab­so­lut spek­ta­ku­lär an­hebt sind die durch­weg fort­ge­schrit­te­nen Song­wri­ting-Skills, die hier zur Schau ge­tra­gen wer­den und oh­ne Mü­he 99% al­ler ge­gen­wär­tig rum­schram­meln­den Power­pop­per mal so was von in die Ta­sche ste­cken!

Al­bum-Stream →

Faulty Cognitions - Demo

Die­se Band aus San An­to­nio, Te­xas be­geis­tert mit ei­nem Zeit­sprung zu den me­lo­di­sche­ren Be­rei­chen des 80er Punk, In­die- und Col­lege Rock, der auf der me­lo­disch-ver­schram­mel­ten Sei­te klar von so ein­schlä­gi­gen Haus­num­mern á la Hüs­ker Dü, Re­pla­ce­ments, Mo­ving Tar­gets, Gui­ded By Voices und auch et­was Di­no­saur Jr. in­spi­ra­ti­on be­zo­gen hat, aber auch ei­ner Spur von frü­hen Na­ked Ray­gun in den simp­ler vor­wärts ro­cken­den Num­mern ist zu er­ken­nen. Zu­sam­men­ge­hal­ten wird das al­les von rei­bungs­frei­em Son­ghand­werk, das auch bei jün­ge­ren Bands wie et­wa Boo­ji Boys, Bad Sports, TV Crime oder Bed Wet­tin' Bad Boys nicht fehl am Platz wä­re.

Al­bum-Stream →

Sex Mex - We're A Happy Family

Im Lau­fe der ver­gan­ge­nen zwei Jah­re ha­ben sich Sex Mex aus San An­to­nio, Te­xas wie­der­holt als ver­läss­li­che Lie­fe­ran­ten mit ei­nem gol­de­nen Händ­chen für kna­cki­ge Ga­ra­ge Pop-, Syn­th Punk- und Fuzz Pop-Me­lo­dien un­ter Be­weis ge­stellt. Auch die neu­es­te EP ent­täuscht dies­be­züg­lich nicht, lie­fert wie­der­holt ab­ge­fuzzte Pop­ju­we­len ers­ter Gü­te ab die ne­ben viel an­de­rem Zeug wohl tief in der Schuld di­ver­ser Rea­tard-as­so­zi­ier­ter Pro­jek­te auf der pop­pi­ge­ren Sei­te steht. Da­von drän­gen sich vor al­lem Lost Sounds als ver­gleich auf, aber auch ak­tu­el­le­res Zeug á la The Gobs, Witch Piss oder Ghoulies wä­ren als Re­fe­ren­zen nicht kom­plett da­ne­ben ge­grif­fen.

Al­bum-Stream →

Gee Tee - Goodnight Neanderthal

Neu­es Zeug von Gee Tee oder Vee oder was auch im­mer, der Typ hat noch nichts schlech­tes ab­ge­lie­fert! Auf sei­ner neu­es­ten LP hält er ei­ne aus­ge­wo­ge­ne Ba­lan­ce zwi­schen den power­pop­pi­gen Ten­den­zen der jüngs­ten Tee Vee Re­pair­man-Plat­ten und den stär­ker Ga­ra­ge-be­ton­ten Pro­jek­ten wie Sa­ta­nic To­gas, Re­se­arch Re­ac­tor Corp. and Set-Top Box, was zu­sam­men mal wie­der ei­nen erst­klas­si­gen Sta­pel an fuzz-freu­di­gen Ga­ra­ge Pop-Ohr­wür­mern er­gibt.

Al­bum-Stream →

Scam Likely - Scam Likely

Ein Duo be­stehend aus Ki­mi Re­cor und Vin­ny "Va­guess" Ear­ley, des­sen Par­al­le­len zum bis­he­ri­gen Out­put be­son­ders des letzt­ge­nann­ten sich kaum über­se­hen las­sen, aber da pas­siert auch noch mehr un­ter der Hau­be. Aus­ge­hend von ei­nem ver­trau­ten Mix aus Ga­ra­ge- und Post Punk hat das manch­mal ei­ne kla­re Li­thics-En­er­gie oder auch Welt Star - ein wei­te­res Pro­jekt mit Con­nec­tions zum Va­guess-Or­bit - kom­men mir in den Sinn wäh­rend Songs wie Sta­ring at the Sun and Plea­se 3 nach ver­lo­re­nen Woo­len Men-Per­len klin­gen und Cha­me­l­ion et­was von ei­nem Di­gi­tal Lea­ther deep cut aus ei­ner al­ter­na­ti­ven Cold­wave-Rea­li­tät hat.

Al­bum-Stream →