Tunic - Quitter

Ei­ne neue Tu­nic Plat­te, ein wei­te­rer Tritt in die Weich­tei­le. Nach­dem zu­letzt die Com­pi­la­ti­on Ex­ha­ling noch mal ih­re bis­he­ri­gen Sin­gles und EPs auf­ge­wärmt hat, nimmt die Band auf ih­rem zwei­ten "rich­ti­gen" Al­bum die Fä­den ein­fach ge­nau da wie­der auf wo sie zu­letzt lie­gen ge­blie­ben sind und er­wei­tern ih­re Klang­pa­let­te nur sehr zag­haft. Auf Al­bum­län­ge kann das schon mal et­was re­pe­ti­tiv wir­ken, so dass man sich ab und an mal wun­dert: "Hab ich die­sen Song nicht ge­ra­de schon mal ge­hört?" Ist aber rei­ne Ko­rin­then­schei­ße­rei. So lan­ge die Ty­pen ihr Lärm­werk­zeug wei­ter­hin mit so ei­ner Über­zeu­gung und über­wäl­ti­gen­den (un-)Wucht zur An­wen­dung brin­gen, bin ich schon mehr als glück­lich.

Al­bum-Stream →

Shove - Shove

Ei­ne Band aus Mel­bourne zeich­net auf ih­rer De­büt-EP für fünf ab­wechs­lungs­rei­che Ein­schlä­ge ir­gend­wo im Spek­trum von Hard-/Post-/Noi­se­co­re ver­ant­wort­lich, die mir mit ih­rer glei­cher­ma­ßen der­ben wie auch aus­ge­klü­gel­ten Wucht so Ka­pel­len wie et­wa Doll­house, Ce­ment Shoes oder Vexx ins Ge­dächt­nis ru­fen.

Al­bum-Stream →

John (timestwo) - Nocturnal Manoeuvres

Das Lon­do­ner Post­co­re-/Noi­se Rock-Duo über­zeugt ein wei­te­res mal mit blan­ker Durch­schlag­kraft ge­kop­pelt mit küh­ler Prä­zi­si­on, wo­bei je­de ein­zel­ne Spreng­la­dung auf ih­rem zwei­ten Al­bum ein mi­ni­ma­les Re­zept für den ma­xi­ma­len Scha­den an­zu­wen­den ver­steht. Es­sen­zi­el­les Pro­gramm für Freun­de et­wa von Tu­nic, USA Nails, Metz oder De­ath Pa­nels.

Al­bum-Stream →

Ein kleiner Hardcore-Sammelpost…

Um hier über­haupt mal ein biss­chen was ge­re­gelt zu krie­gen, ver­bra­te ich jetzt mal gan­ze drei Kra­wall­bands in ei­nem Post. Zu­erst mal wä­ren da fünf durch­aus spa­ßi­ge Ite­ra­tio­nen der un­kon­ven­tio­nel­len Lär­me­rei auf der EP von De­odo­rant aus Chi­ca­go, die be­reits 2018 schon ei­mal mit ei­nem sehr net­ten klei­nen Al­bum auf Not Nor­mal Tapes auf­fie­len. Auf dem neu­es­ten Kurz­spie­ler wird ein recht wei­tes Feld ab­ge­deckt von old­school Hard- und Post­co­re-Weir­dos der Mar­ke Sac­cha­ri­ne Trust, Bee­fea­ter, Re­al­ly Red oder frü­he Mi­nu­temen, zu jün­ge­ren Bands á la Op­tic Ner­ve, Mys­tic In­a­ne ab­ge­run­det mit ein paar sub­ti­len Cow­punk-Vi­bes et­wa in King Sa­mo. Wenn das jetzt al­les et­was zu viel für dein klei­nes Hirn zum ver­ar­bei­ten ist, dann magst du viel­leicht den viel ge­rad­li­ni­ge­ren Lärm aus leicht ga­ra­ge-kon­ta­mi­nier­tem Old­school-Ge­klop­pe den Vor­zug ge­ben, wie es Dye aus Kan­sas auf ei­ner neu­en EP prä­sen­tie­ren. Oder aber das klingt dir nach zu viel Spaß und du be­vor­zugst et­was mehr Tod und Ver­zweif­lung in dei­nem Punk­rock? Dann hät­te ich da was für dich von Urn aus Dal­las, de­ren Sound in et­wa so dun­kel und trüb da­her kommt wie ver­brann­ter, ab­ge­stan­de­ner Kaf­fee… ab­sto­ßend und vi­ta­li­sie­rend zu­gleich.

Al­bum-Stream →

Elephant Rifle - Satryasis

Nach­dem ihr letz­ter Lang­spie­ler für mich nicht so rich­tig zün­den woll­te, trifft die neu­es­te EP der Band aus Re­no, Ne­va­da aber wie­der prä­zi­se ins Schwar­ze oh­ne sich da­bei zu wie­der­ho­len, spannt da­bei ei­nen Bo­gen von old­schoo­li­gem Noi­se Rock der Am­Rep- und Touch & Go-Schu­le über an frü­he Die Kreu­zen er­in­nern­den Hard­co­re­punk hin zu Dri­ve Li­ke Je­hu-mä­ßi­gem Post­co­re­zeug.

Optic Nerve - In A Fast Car Waving Goodbye

Die neu­es­te EP der Band aus Syd­ney knüpft naht­los an die Groß­ar­tig­keit ih­res De­büts von 2019 an und lässt er­neut ei­nen dich­ten Wir­bel aus Post Punk und -co­re vom Sta­pel, der glei­cher­ma­ßen In­spi­ra­ti­on aus den ei­gen­wil­li­ge­ren Ecken der 80er Sze­ne á la Sac­cha­ri­ne Trust, Re­al­ly Red oder Man Si­zed Ac­tion zu schöp­fen scheint wie aus dem Folk- und Cow­punk von Angst, aber auch ein deut­li­cher Hot Sna­kes-Fahrt­wind kommt ei­nem da ent­ge­gen.

Al­bum-Stream →

Big Bopper - Introducing Big Bopper

Puh.. wer auch im­mer die­ses Al­bum ge­mischt und/​oder ge­mas­tert hat muss ge­ra­de­zu taub sein. Ich bin ja ei­ni­ges an klang­li­chen Ex­tre­men ge­wohnt und las­se nor­mal im­mer die Fin­ger von den Klang­reg­lern, aber hier pas­siert es mir zum ers­ten mal, dass ich ei­ne Ver­öf­fent­li­chung nicht er­tra­ge oh­ne bru­tal die Hö­hen run­ter zu dre­hen. Un­ter Um­stän­den mag das phy­si­sche Tape dies­be­züg­lich we­ni­ger schmerz­haft sein als die di­gi­ta­le Ver­öf­fent­li­chung.

Da­von ab­ge­se­hen tritt das hier aber or­dent­lich Arsch. Kei­ne Ah­nung war­um das bei mir so lan­ge ge­dau­ert hat - ich bin mir si­cher, über die­ses Ding schon mal ge­stol­pert zu sein, aber ir­gend­wie brauch­te mein ka­put­tes Ge­hirn noch­mal ei­ne Er­in­ne­rung in Form ei­ner er­neu­ten (nur di­gi­ta­len?) Ver­öf­fent­li­chung bei Good­bye Boo­zy um die Qua­li­tä­ten der Te­xa­ner zu re­gis­trie­ren. Die spie­len je­den­fal­le ei­nen ziem­lich wil­den, schwer vor­her­seh­ba­ren Misch­ling mit Ele­men­ten aus Ga­ra­ge Punk, Noi­se Rock, Post Punk und Post­co­re, den man je nach Lau­ne mal mit Pat­ti, Ro­lex, Cu­tie, Mys­tic In­a­ne or Bran­dy ver­glei­chen mag.

Al­bum-Stream →

Tarred Cell - Tarred Cell

Schön def­ti­ger Noi­se­co­re rei­nigt die Ge­hör­gän­ge auf der De­büt-EP die­ser Band, de­ren Mit­glie­der sich quer über Ber­lin, Leip­zig und Bonn ver­streu­en. Das had si­cher ein biss­chen was von Acrylics, Vul­tu­re Shit, Soup­cans und Stink­ho­le… oder al­ter­na­tiv auch von No Trend, Flip­per und Bro­ken Ta­lent mit je­weils drei­fa­cher Ge­schwin­dig­keit.

Al­bum-Stream →

Off Peak Arson - Off Peak Arson

Whoa, was für ei­ne ex­zel­len­te De­büt-EP hat da ei­ne Band aus Mem­phis, Ten­nes­see ab­ge­lie­fert! Der Ope­ner hat was von Dri­ve Li­ke Je­hu und Hot Sna­kes im krea­ti­ven Over­dri­ve-Mo­dus, au­ßer­dem auch et­was Me­at Wa­ve, Mys­tic In­a­ne, Tu­nic und Wy­myns Pry­syn an Bord. Als nächs­tes wird dann mal di­rekt zwei Gän­ge run­ter ge­schal­tet mit ei­ner Post­punk-Num­mer, in der ein pul­sie­ren­der Beat mit ei­ner or­dent­li­chen La­dung Fly­ing Nun-Psy­che­de­lia kol­li­diert so­wie ei­nem ge­wis­sen Sau­na Youth Vi­be. Letz­te­rer durch­dringt auch die zwei dar­auf fol­gen­den Ga­ra­ge Punk-Knal­ler mit An­flü­gen von Ex-Cult, frü­hen Teen­an­ger oder Dumb Punts, wo­bei der Sound gra­du­ell in ei­nen an Go­to­beds, Slee­pies oder B-Boys er­in­nern­den Post Punk und In­die Rock-Sound mor­pht… nur um mit­ten im Raus­schmei­ßer Warm Sa­tel­li­te er­neut sei­ne Ge­stalt zu ver­wan­deln und die Plat­te mit ei­nem Swer­ve­dri­ver-ar­ti­gen Slow Jam zu be­schlie­ßen. Oh­ne Scheiß, die­se Plat­te leis­tet sich ein­fach kei­ne ein­zi­ge Schwä­che!

Al­bum-Stream →

Full Toilet - Why

Als Ge­gen­ge­wicht zum letz­ten Bei­trag ist hier mal ein mu­sik­ge­wor­de­ner Shit­post von ei­nem Ty­pen aus Se­at­tle, der zu­fäl­lig auch in der ei­nen oder an­de­ren lo­ka­len Sze­ne-Le­gen­de sei­ne Fin­ger mit drin hat­te. Ei­ne Rock­oper in vier­zehn Ak­ten, die auf ein hand­li­ches 7"-Format ein­ge­schrumpft wur­de und sich et­was an­fühlt wie ei­ne Ver­schmel­zung aus 80er No­me­ans­no, frü­hen Mi­nu­temen und Sac­cha­ri­ne Trust… aber ver­mut­lich hab ich jetzt schon zu viel drü­ber nach­ge­dacht.

Al­bum-Stream →