Bad/​/​Dreems - Hoo Ha!

Die­se Band aus Ade­lai­de gibt es jetzt schon über ein Jahr­zehnt und es macht den Ein­druck als hät­ten sie erst jetzt mit ih­rer vier­ten LP ih­ren ei­ge­nen Groo­ve ge­fun­den… oder zu­min­dest muss ich, nach ober­fläch­li­cher Be­trach­tung des bis­he­ri­gen Ma­te­ri­als, der neu­en Plat­te be­schei­ni­gen in ei­ner ganz an­de­ren Li­ga zu spie­len - Song­wri­ting, Ar­ran­ge­ments und Pro­duk­ti­on kom­men hier naht­los zu ei­ner weit­aus rei­fe­ren Vi­si­on zu­sam­men und gleich­zei­tig bleibt das gan­ze aus­ge­spro­chen ab­wechs­lungs­reich und span­nend. Ich füh­le mich an ei­ne gan­ze Rei­he aus­tra­li­scher Haus­num­mern er­in­nert wie et­wa Pub-/Ga­ra­ge Rock Bands á la Mi­ni Skirt, Hi­deous Sun De­mon oder Pist Idi­ots, Post Pun­k/-co­re Bands wie Bat­piss, Bench Press, Rip Room oder auch ei­ne Spur al­ter Klas­si­ker von (80er) Sci­en­tists und The New Christs.

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Fantasma - Demo

Mit ei­ner schlau­en, fi­li­gran kon­stru­ier­ten Mi­schung aus Post Punk, Noi­se Rock und Post­co­re be­geis­tert mich die­ses De­mo ei­ner New Yor­ker Band. Um den Ele­fan­ten im Zim­mer kom­men wir hier nicht rum: Das hat wohl ei­ni­ges von den Stadt­nach­barn Straw Man Ar­my ab­sor­biert, be­son­ders von ih­rer ers­ten LP, aber es gibt ja wohl schlim­me­res als mit den Bes­ten ver­gli­chen zu wer­den, oder? Auch Freun­de von Bloo­dy Ge­ars, Fa­raquet, Me­at Wa­ve und ähn­li­chem wird das si­cher ei­nen net­ten Tritt ver­pas­sen.

Poison Ruïn - Härvest

In ei­nem et­was un­er­war­te­ten aber im nach­hin­ein ab­so­lut Sinn er­ge­ben­den Mo­ve bringt die Speer­spit­ze des noch jun­gen, va­ge de­fi­nier­ten und im Wan­del be­find­li­chen Dun­ge­on Punk-Gen­res ih­ren ers­ten Lang­spie­ler auf dem eta­blier­ten, eher Me­tal-las­ti­gen La­bel Rel­ap­se Re­cords her­aus. Dan­kens­wer­ter Wei­se zeigt das herz­lich we­nig Ein­fluss auf ih­re Klang­äs­the­tik und Pro­duk­ti­ons­wer­te - mit den neu­en Songs kommt die Band aus Phil­adel­phia so­gar noch­mal ein paar ta­cken Dre­cki­ger und Lo-Fi-ma­ßi­ger rü­ber als je zu­vor, ih­re schlau­en Kon­struk­te aus Post- und Ga­ra­ge Punk, Noi­se Rock, Post­co­re, ei­nem klei­nen Schuss von Oi! and nur den ur­zeit­lichs­ten Zu­ta­ten des Pro­to- und Old-Old­school Me­tal nach wie vor ab­so­lut ein­ma­lig in der ak­tu­el­len Sze­ne, klang­lich durch­weg von ei­nem di­cken Schlei­er aus Band­rau­schen be­deckt. Yup, das Ding klingt ein­fach gött­lich muss ich sa­gen!

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Eunix - Demo

Mit­glie­der von Bib, Ni­hi­li­stic Fit und ei­nem gan­zen Arsch wei­te­rer ein­schlä­gi­ger Na­men lie­fern hier ei­ne De­büt-EP ab, die das Blut zum ko­chen bringt mit ei­nem zeit­lo­sen Post­co­re-Sound von höchs­ter Spreng­kraft, un­ter­mau­ert von rei­fem und aus­ge­feil­tem Song­ma­te­ri­al das, wie et­wa im Doom-/S­ludge-Ma­nö­ver Face Down, auch mal das Tem­po dros­seln darf oh­ne da­bei zu lang­wei­len - im­mer ein gu­tes Qua­li­täts­merk­mal wenn ihr mich fragt. In jün­ge­rer Zeit hat man ähn­lich hoch­wer­ti­gen und schlau­en Kra­wall von Bands wie Ro­mance, Sho­ve, As­cot Stab­ber, Flowers of Evil oder frü­hen Bad Bree­ding ge­hört.

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Advoids - Advoids

Mit­glie­der von Di­ode und Frea­k­ees be­sche­ren uns hier ei­ne wei­te­re At­ta­cke des wun­der­schön ent­gleis­ten Krachs, der grob an den Ko­or­di­na­ten von Post Punk, Post- und Weird­core vor­bei­schrammt. in All The World geht ein re­pe­ti­ti­ves, The Fall-mä­ßi­ges Riff naht­los in pu­re Hard­core-An­ar­chie über. Gi­ve Me Mi­ne hat dann hin­ge­gen eher so ei­ne ge­wis­se En­er­gie als trä­fen frü­he Mi­nu­temen auf Ja­mes Chan­ce. Des­wei­te­ren mag man hier drin Spu­ren von Flip­per, Sac­cha­ri­ne Trust oder The Pop Group wie­der­fun­den oder al­ter­na­tiv, den Bo­gen zu jün­ge­ren Bands wie Ro­lex, Big Bop­per oder Gay Cum Dad­dies schla­gen.

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Pig Earth - Exit Wound

Ein an­ge­nehm aus der Zeit ge­fal­le­nes Klang­er­leb­nis, das hier ei­ne Band aus Bel­ling­ham, Wa­shing­ton auf ih­rer De­büt-EP zum Le­ben er­weckt. Das ist al­les mal ganz klar be­ein­flusst von al­ten 80er SST und Touch & Go-Ver­öf­fent­li­chun­gen aus dem eher schram­me­li­gen, Folk-be­ein­fluss­ten Spek­trum, aber an­de­rer­seits auch nie um ei­ne un­ver­mit­telt her­ein­bre­chen­de Hard­core-At­ta­cke ver­le­gen. Am of­fen­sicht­lichs­ten wä­ren da et­wa Angst, Me­at Pup­pets und frü­he Di­no­saur Jr. als Ver­glei­che zu nen­nen, aber auch von U-Men, Mudho­ney und 80er Sci­en­tists hat es ein biss­chen was, eher ne­ben­säch­li­che Spu­ren au­ßer­dem von Dicks und Wi­pers ab und zu. Oder man mag sich auch an jün­ge­ren Bands ori­en­tie­ren wie z.B. Milk Mu­sic, Dhar­ma Dogs, Chro­no­pha­ge und Da­mak.

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Fugitive Bubble - Delusion

Die ers­te Lang­spiel-Kas­set­te der Band aus Olym­pia, Wa­shing­ton - nach zwei nicht we­ni­ger gei­len Tapes auf dem tol­len La­bel Im­po­tent Fe­tus - lie­fert mal wie­der ge­hö­rig ab in Sa­chen des un­vor­her­seh­ba­ren, frei­mü­tig plün­dern­den Hard- und Post­co­re mit zu­sätz­li­chen In­halts­stof­fen von Ga­ra­ge Punk und ei­nem An­flug von Wahn­sinn, kein biss­chen dar­an in­ter­es­siert sich alt­her­ge­brach­ten Vor­stel­lun­gen dar­über zu fü­gen, wie sich die­ses Ding na­mens Punk­rock ab­zu­spie­len hat. Wenn man denn un­be­dingt muss, kann man den Krem­pel un­ter an­de­rem in der Nä­he von so un­ter­schied­li­chen Bands wie Das Drip, Warm Bo­dies, Vexx, Ju­dy & The Jerks, Mys­tic In­a­ne, Hot­mom, Gen Pop oder Snif­fa­ny & The Nits ver­mu­ten.

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Snarling Dogs - Demo

Ei­ne Band aus Pitts­burgh, Penn­syl­va­nia zet­telt hier ei­ne va­ge ver­traut klin­gen­de aber gleich­wohl spek­ta­ku­lä­re De­to­na­ti­on von cat­chy old­schoo­li­ger Hard­core-En­er­gie mit ei­nem ge­wis­sen Cow­punk-Vi­be an, die ir­gend­wo in den gro­ben Pa­ra­me­tern von Germs, Dicks, frü­hen Hard­core-In­kar­na­tio­nen von Angst und Me­at Pup­pets zu Wer­ke geht. Auch jün­ge­re Er­schei­nun­gen wie Fried E/​m und Mo­dern Needs ste­hen dem wohl nicht all­zu fern.

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Romance - Seven Inches of Romance

Ei­ne fet­te klei­ne aber erst noch zu pres­sen­de 7" von ei­ner Band aus Syd­ney, die ein biss­chen da­nach klingt als trä­fe ei­ne sta­che­li­ge­re Ver­si­on der Li­thics mit dem lär­mi­gen Post Punk von Bran­dy zu­sam­men, dem Noi­se­co­re von Sho­ve, ei­nem ganz leich­ten Hauch von Wi­pers und den al­ter­tüm­li­chen Noi­se Rock-Re­lik­ten von World Do­mi­na­ti­on En­ter­pri­ses.

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Dregs - Enemy Not Me

Nach ih­rem schon ziem­lich gei­len 2019er De­mo ver­schie­ben die Dregs aus Aus­tin ih­ren Sound ein gu­tes Stück weg von des­sen stär­ker im Ga­ra­ge- und Fuzz Punk ver­wur­zel­ten Vi­bes hin zu ei­nem et­was schwie­ri­ger ein­zu­ord­nen­den Mix aus Ein­flüs­sen ir­gend­wo von den Tel­ler­rän­dern des 80er und frü­hen 90er Hard- und Post­co­re. Un­ter an­de­rem mei­ne ich man­che Echos von X (der US-Band), Dicks und Flip­per zu hö­ren, aber auch von Post­co­re-Acts wie Gray Mat­ter und Dri­ve Li­ke Je­hu an an­de­rer Stel­le. Auch Ver­glei­che zu ak­tu­el­le­ren Bands wie Vexx, Cel Ray, Gen Pop or Litt­le Ugly Girls sind mit et­was Glück nicht voll da­ne­ben ge­tippt.

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