Mother's Milk - Render Void At Gate

Ge­wohnt über­wäl­ti­gen­der Scheiß, wie zu er­war­ten von ei­ner wei­te­ren Band um Josh Fei­gert, sei­nes Zei­chens mit­ver­ant­wort­lich für so Bands wie Wy­myns Pry­syn, Uni­form und zu­letzt auch Glit­te­ring In­sects. Klar ist das mal wie­der durch­zo­gen von die­ser ganz un­ver­kenn­ba­ren Me­lan­cho­lie im epi­schen Ci­ne­ma­scope. Ein durch­weg ver­trau­ter Vi­be oh­ne Fra­ge, aber den­noch ist hier et­was Raum für ei­ni­ge Über­ra­schun­gen und Stil­blü­ten, die man so von den ge­nann­ten Bands eher nicht kann­te wie et­wa die me­lo­di­schen Licht­bli­cke in so Songs wie Skyl­ess Bells und Earth­to­ne.

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Hevrat Ha'Hashmal - 2+1

Fünf Mi­nu­ten der be­tö­ren­den Ge­räu­sche und des struk­tu­rier­ten Cha­os', zu su­per­dich­ten, kurz an­ge­bun­de­nen Song-Kon­struk­ten ver­kan­tet von ei­ner is­rae­li­schen Band. Glei­cher­ma­ßen wuch­tig, ek­lek­tisch und ver­spult, be­wegt sich das ir­gend­wo im Sweet Spot zwi­schen Post Punk, Noi­se Rock und Ga­ra­ge Punk - ein frei­dre­hen­der Sound aus al­les-ist-er­laubt, der mich an so Bands wie zum Bei­spiel Big Bop­per, Bran­dy, Pat­ti, Rea­li­ty Group oder Cu­tie den­ken lässt.

Piss Shivers - Piss Shivers

Bril­li­an­ter Scheiß aus dem Hau­se Gim­mie Re­cords, dem ver­län­ger­ten La­bel-Arm des fa­mo­sen Gim­mie Gim­mie Gim­mie Blog- und Zi­ne-Im­pe­ri­ums. Piss Shi­vers sind ein Duo aus Bris­bane und ih­re De­büt-LP tritt ei­nen hoch­ex­plo­si­ven Kra­wall vom Zaun, den man va­ge in den Ko­or­di­na­ten von Ga­ra­ge-, Post Punk und Post­co­re ver­or­ten kann. Mal er­in­nert mich das an ei­nen Cri­sis Man-meet-Hot Sna­kes-Hy­bri­den, oder auch an frü­he Teen­an­ger, die stock­düs­te­ren Post­co­re-Dys­to­pien von Vi­deo und VHS, die ra­sen­de Wut von Wy­myns Pry­syn. Als wei­te­re Be­zugs­punk­te könn­ten dann noch Bands wie Xe­tas, Gaf­fer, As­cot Stab­ber and Bat­piss her­hal­ten… und viel­leicht auch ein biss­chen Zho­op/D­jin­n/­Feed-En­er­gie in den simp­le­ren Mo­men­ten.

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Beef - Beef

Beef aus Cin­cin­na­ti set­zen auf ih­rer zwei­ten EP ein hoch­flamm­ba­res Cock­tail in Brand mit Grund­zu­ta­ten aus den Grau­be­rei­chen von Noi­se Rock, Post-, Ga­ra­ge- und Syn­th Punk… ein biss­chen wie ein che­misch in­sta­bi­ler Mix aus Bus­ted Head Ra­cket, Bran­dy, R.Clown, ISS, Spy­ro­ids und Know­so, her­un­ter­kon­den­siert zu fast schon '70er/'80er The Fall-mä­ßi­ger Re­pe­ti­ti­on und Sim­pli­zi­tät.

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Tricks - Body, Doctrine, Enjoyment

Ga­ra­ge Punk trifft auf Math Rock trifft auf Psy­che­de­lia trifft auf Post­co­re auf die­sem atem­lo­sen neu­en Tape ei­ner Band aus Min­nea­po­lis. Über des­sen Lauf­zeit kann man sich un­ter an­de­rem an so un­ter­schied­li­che Bands wie Rea­li­ty Group, Ura­ni­um Club, Yam­me­rer, Big Bop­per, Pat­ti, Ex-Cult, Ro­lex, Shark Toys oder Sau­na Youth er­in­nert füh­len und so­gar ei­nen un­ter­schwel­li­gen 90er Di­sch­ord Vi­be á la Jaw­box, Fa­raquet und Me­di­ca­ti­ons bil­de ich mir da ein wahr­zu­neh­men.

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Famous Mammals - Instant Pop Expressionism Now!

Ich muss schon sa­gen, nach ei­nem viel­ver­spre­chen­den aber noch et­was halb­ga­ren, in­kon­sis­ten­ten ers­ten Tape vor zwei Jah­ren, dass mich der hyp­no­ti­sche Sog des zwei­ten Al­bums die­ser Band aus Oak­land (?) spon­tan mal ziem­lich weg­bläst - ei­ner Band, die zu ih­rer Be­set­zung Mit­glie­der von ei­ner gan­zen Rei­he ein­schlä­gi­ger Haus­num­mern zählt. The World, An­dy Hu­man and the Rep­to­ids, Rays und Vio­lent Ch­an­ge sind da­von wohl die ver­trau­tes­ten Re­fe­ren­zen für auf­merk­sa­me Be­ob­ach­ter des 12­XU-re­le­van­ten Or­bits, aber auch nur die Spit­ze des Eis­bergs hier. Von al­len ge­nann­ten Bands kann man hier et­was drin wie­der­fin­den, aber noch viel mehr er­in­nert mich das Zeug an aus­tra­li­sche Bands wie UV Race und Wire­heads, er­gänzt um et­was bri­ti­sche Psy­che­de­lia (Vi­tal Id­les fal­len mir da­zu als mo­der­ner Ver­gleich ein), so­gar ei­ne Spur von Wire und Pink Floyd der Syd Bar­rett-Ära et­wa in Let The Light In. Ge­nau so gut mag aber auch bri­ti­sche DIY-Kul­tur der '70er und frü­hen '80er á la Mem­bra­nes, Swell Maps, Me­kons oder De­spe­ra­te Bicy­cles als star­ke In­spi­ra­ti­on ge­dient ha­ben.

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Texture Freq - Masochistic Episode

Ei­ne schön über­wäl­ti­gen­des Schlamm­bad aus Noi­se-ver­siff­tem Post­co­re, die De­büt-EP die­ser Band aus Min­nea­po­lis die klar auch ei­ni­ge DNA der lo­ka­len Noi­se Rock-Ge­schich­te ge­erbt hat, oh­ne da­bei aber alt­ba­cken zu klin­gen - mich er­in­nert das vor al­lem an jün­ge­re Bands á la Doll­house, Laun­cher, Mys­tic In­a­ne, Wy­myns Pry­syn and Op­tic Ner­ve… und viel­leicht noch ei­nem ge­wis­sen Aro­ma von Hot Sna­kes oben­drein.

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Snooper - Super Snõõper

Auf den ers­ten Blick war ich schon et­was ent­täuscht über den aku­ten Man­gel an neu­em Ma­te­ri­al auf dem ers­ten Lang­spie­ler der Band aus Nash­ville, aber an­de­rer­seits kann auch ich nicht be­haup­ten, die­se neu­en Auf­nah­men be­reits weit­ge­hend von bis­he­ri­gen EPs be­kann­ter Songs wür­den nicht ver­dammt Är­sche tre­ten - das tun die ganz vor­züg­lich und tau­schen da­bei et­was von der re­lax­ten Lo­Fi-Ver­schro­ben­heit der EPs ge­gen ei­ne leich­te Hard­core-Kan­te ein. Ei­ni­ge Songs, die in frü­he­ren Ver­sio­nen noch nicht so ganz zün­den woll­ten, ge­win­nen am auf­fäl­ligs­ten an Klas­se hier in enem Sound, der ver­mut­lich auch deut­lich bes­ser die Li­ve­shows der Band re­prä­sen­tiert, wel­chen in­zwi­schen schon ei­nen ziem­lich le­gen­dä­rer Ruf vor­aus eilt.

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Silicone Values - Disposable Music /​ New Cold War?

Des ver­ei­nig­ten Kö­nig­reichs tolls­te Ka­pel­le in Sa­chen me­lo­di­scher Post Punk und Power Pop hat ei­ne neue di­gi­ta­le Sin­gle am Start und ihr habt es hof­fent­lich schon ge­ahnt: Es ist mal wie­der das groß­ar­tigs­te Ding in die­ser ver­fick­ten Welt - sechs­ein­halb Mi­nu­ten pu­re Ek­sta­se und Ver­zü­ckung und üb­ri­gens, was habt ihr ei­gent­lich die gan­ze Zeit so ge­macht und war­um füllt die­se Band noch kei­ne ver­damm­ten Are­nas, wie es in ei­ner ge­rech­ten Welt der Fall wä­re? Au­ßer­dem, wo bleibt ei­gent­lich die in­zwi­schen echt mal über­fäl­li­ge Com­pi­la­ti­on-LP auf Drun­ken Sail­or oder Ers­te The­ke oder To­tal Punk? Argh! Für nix zu ge­brau­chen manch­mal, ihr Leu­te da drau­ßen…

Wristwatch - II

Die zwei­te LP des Du­os aus Madi­son, Wis­con­sin lie­fert Nach­schub von ih­rer spe­zi­el­len Mach­art der leicht De­vo-fi­zier­ten, ein­gän­gi­gen klei­nen Ga­ra­ge-/Post Punk und Power Pop-Kon­struk­te mit ein paar Wire-Mo­men­ten oben­drein. Was auf der ers­ten Plat­te noch et­was gleich­för­mig und er­mü­dend rü­ber­kam, hat auf der neu­en ei­ni­ges an Klas­se, Rei­fe und Viel­falt da­zu­ge­won­nen und er­in­nert mich an so un­ter­schied­li­che Bands wie Power­plant, An­dy Hu­man & The Rep­to­ids, Nick Nor­mal, Smirk, De­le­ti­ons, Why Bo­ther?, Iso­to­pe Soap und Erik Ner­vous.

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