Fitter Post Punk aus Toulouse, der fraglos seine Hausaufgaben gemacht hat und wiederholt einen fast-schon-aber-noch-nicht-ganz tanzbaren Rhythmusmotor gegen Leitplanken aus Noise anecken lässt.
Nach ihrem sehr geilen ersten Tape hat es ein bisschen Zeit und eine Vinyl-Reissue auf Monofonus Press gebraucht, bis mal ein paar mehr Leute die New Yorker Band wahrgenommen haben. Ihr neue 7" ist mit Total Punk erneut auf einem Label erschienen, das einfach für Qualität steht. Die Produktion ist diesmal etwas Hochwertiger, der Sound dadurch etwas zugänglicher. Was aber nicht heißt dass ihr primitives Riffing auf der Schwelle zwischen Noise und Garage seinen Beißreflex verloren hätte. Es knarzt auch diesmal wunderschön.
Lange drauf gewartet, jetzt ist er endlich draußen: Der erste Langspieler von Bruised aus Chicago. Der hält was er verspricht und begeistert mit wahnsinnig hochwertigem Post Punk, der wenig Interesse daran zeigt, seine Performance in ein genretypisch rigides Korsett zu zwängen, sondern der einfach nur mit Überzeugung geradeaus rocken will und in puncto Songs durchweg einen robusten, tragfähigen Unterbau vorzuweisen hat. Das vereint einige der besten Tendenzen von Bands wie Sievehead, Negative Space, Diät, Rank Xerox und Institute. Nuff said.
Nach der ziemlich geilen EP vor anderthalb Jahren war es man höchste Zeit für neues Material der Band aus Vancouver. Das wirkt im Gesamteindruck etwas unfokussierter, was wohl vor allem an den drei Instrumentalstücken und Interludes liegt, die den Fluss des Albums eher unterbrechen als ihm dienlich zu sein. Lässt man eben jene aus, bleibt eber erneut eine ausgezeichnete EP übrig. Wie gehabt trifft in ihrem Art- und Post Punk elaborierte Songarchitektur auf Wire-Minimalismus und psychedelische Zutaten, die mich an Paint Thinner erinnern. Andererseits kann es auch mal ein wenig nach Bambara oder Protomartyr in ihren etwas kantigeren Momenten klingen.
Saugute Debüt-Cassingle hat hier mal wieder eine Band aus Melbourne hingelegt. Quirligen Post Punk gibt's zu hören, der mit einer garagigen Klangästhetik und new-wavigen Vibes sogar einem notorischen Trübsalbläser wie mir für ein moderates Maß an guter Laune beschert.
Die Post-/Artpunk-Kapelle aus Leeds hat in den vergangenen Jahren ja schon mit drei EPs für reichlich Aufsehen gesorgt und sich dabei qualitativ mit jeder Veröffentlichung deutlich gesteigert - und dabei war schon die erste davon saugut. Dieser Aufwärtstrend wird auch mit ihrem Langspieldebüt fortgeführt, dessen Songstrukturen und Arrangements so perfekt ausbalanciert, bis ins kleinste Detail ausformuliert und effektiv rüber kommen wie kaum etwas, das ich in letzter Zeit zu Gehör bekam. Zum Einstieg gibt es wieder die von den EPs bekannten Sonic Youth-Gitarren zu hören, man kann leichte Anflüge von Jawbox oder aktuelleren Noiserockern wie Tunic vernahmen. Von all dem entfernen sie sich aber zunehmend im Laufe des Albums. Stellenweise erinnert mich der Sound dann stark an die New Yorker Pill, allerdings verschweißt mit dem kräftigen Motor von Drive Like Jehu. Starke Platte.
Die Berliner mal wieder, eine weitere Band von der X schon mit Y bei Z gespielt hat. Ich hab da den Überblick schon lange verloren. Tendenziell geht's diesmal eher Garagenmäßig zu in den sieben kurzen, schnörkellosen, treffsicheren Punkkonserven, inklusive oldschooligem Hardcorevibe. Wie aus der Ecke zu erwarten stimmt die Energie und das zugrunde liegende Material.
Ich hatte mehr Musik mit Daylight Robbery-Bezug versprochen, hier ist sie. Primitive Teeth ist eine recht neue Band um Daylight Robbery Frontfrau und Bassistin Christine Wolf. Der Sound ist im Vergleich zur anderen Band etwas gedrosselt und eine Spur dunkler geraten, das Songmaterial erneut von erster Güte - wie ja auch nicht anders zu erwarten war.
Die Postpunk-Formation aus Bloomington, Indiana um Schlagzeugerin/Vokalistin Kylee Kimbrough hat sich im letzten Jahr aufgelöst und spielte ihren letzten Gig in Atlanta. Ein Mitschnitt davon ist nun bei Chunklet Industries erschienen, was an sich ja mal nichts weltbewegendes wäre. Aber diese Live-EP unterscheidet sich von den meisten Artgenossen, weil es sich mit Ausnahme des letzte Tracks durchweg um neues, bislang unveröffentlichtes Material handelt. Präsentiert in einer Klangästhetik, die ich mal als guten Bootleg-Sound bezeichnen würde. Subtile Details haben da natürlich keinen Platz, aber der brachialen Wucht dieser Band wird er dafür umso mehr gerecht.
Neuer Kleinkrempel von den britischen Postpunkern. Die A-Seite geht im eher gemächlichen, Dub-infizierten Beat voran, die B-Seite knallt hingegen ein energisches Miniatur-Punkepos in Cinemascope vor den Latz. Dass letzteres stärker meinen Nerv trifft, versteht sich von selbst.