Saustarkes Debüt von dieser Band aus Athens, Georgia, die darauf eine Salve abgefuzzter Projektile an der Schnittstelle zwischen gleichermaßén Hardcore- und KBD-lastigem Garage Punk abfeuert. Einersatz erinnert das manchmal an den Output von so Noise-geladenen Bands á la Lumpy and the Dumpers, Soupcans und Black Button, würde andererseits aber auch nahtlos in das Programm der LoFi-Spezialisierten Kassettenlabels Impotent Fetus und Deluxe Bias passen und zu Bands wie Septic Yanks, C-Krit, frühen Electric Chair, Exxxon und Motor Corp, deren scheppernd-chaotischer Energie sie doch recht nahe kommen.
Eine weitere Bombe aus dem Hause Tetryon Tapes ist hier eingeschlagen. Die vorherige EP Better Homes & Gardens der Band aus Rochester, New York war ja schon ein durchaus positives Ereignis, wenngleich sie sich darauf noch etwas schwer damit taten, die oldschooligen '70er/'80er Metal-Versatzstücke in ihre Gesamtästhetik zu integrieren. Die neue Kassette behebt jene Mängel, teils mithilfe eines super-räudigen LoFi-Sounds, der ihnen mal wirklich viel besser steht, wobei gleichzeitig aber auch ihre Skills in Sachen Songkonstruktion ganz zweifellos substantielle Fortschritte gemacht haben. Das Ergebnis ist eine unnachgiebige Wucht, die einige der ungehobelteren Einflüsse aus altertümlichem Hardcore-Dreck mit einer deutlichen Dungeon Punk-Note durchsetzt.
Ich hatte diese Band aus San Francisco schon ziemlich aus den Augen verloren, die jetzt überraschend mit einem Nachfolger zu ihrem beeindruckenden 2019er Album aufwartet. Die neue EP präsentiert ihren verschrobenen Sound an den Tellerrändern von Noise Rock, Hard- und Postcore in etwas roherer aber gleichzeitig auch verfeinerter Form, die reichlich Echos von einigen der herausragenden Noise- und Weirdcore-Phänomenen jüngerer Zeit beinhaltet, unter anderem von Warm Bodies, Sniffany & The Nits, Vexx, Dots, Judy & The Jerks oder Mystic Inane.
Ein durchweg entzückendes Debütalbum von einer Band aus Philadelphia, an unser Ufer gespült vom lokalen Label SRA Records. Ich würde das hier mal als eine gemischte Grabbelkiste im besten Sinne beschreiben, eine exzentrische Fundgrube von leicht Cowpunk-infiziertem Art Punk, der sich einerseits irgendwo zwischen Garage- und Noise-lastigem Hardcorezeug bewegt dass vage an frühe Electric Chair oder Soupcans erinnert, und auf der anderen Seite, diverse Echos alter Bands im Umfeld von '80er Noise Rock und Proto-Grunge beinhaltet wie z.B. U-Men, Scratch Acid, Volcano Suns, Butthole Surfers, Minutemen, Saccharine Trust, Feedtime und ganz frühe Meat Puppets, um nur mal ein paar der offensichtlicheren Vergleiche zu nennen.
Wie eine stinkende Pfütze purer Hard- und Noisecore-Abscheu, trägt dieses schnieke Tape der New Yorker einen ausgeprägten Flipper- und No Trend-Vibe zur Schau, hat aber auch einige Ähnlichkeit zu jüngeren Genre-Artefakten etwa der Marke Soupcans, C-Krit, Stinkhole, Crisis Man, Black Button oder Mystic Inane.
Hier nochmal ein weiterer kleiner Sammelpost diverser Ruhestörungen aus dem erweiterten Hardcore-Orbit. Den Anfang machen Sex Hater aus Kansas City, die bei Sympathisanten von chaotischem Hardcore-Dreck á la Total Sham, Fried E/m oder Launcher sicher auf einige Gegenliebe stößt.
Wo ich gerade schon vom Dreck spreche - genau jenen Aspekt treiben dann Clinic aus Fresno, Kalifornien noch deutlich weiter auf einer EP, die daherkommt wie eine trübe Pfütze aus primitiver Wut und tiefer Verzweiflung, an manchen Stellen nicht unähnlich zu den frühen Beast Fiend EPs.
pH People, eine Band unklarer Herkunft, schraubt dann das Tempo deutlich runter wobei es ihnen aber keineswegs an Wucht mangelt - ihr Tape auf Urticaria Records ist eine hochprozentige Mixtur aus den Grenzbereichen von Hardcorepunk und (Proto-) Noise Rock mit Echos von überwiegend altem Zeug wie Flipper, Spike In Vain, Noxious Fumes oder Broken Talent.
Außerdem hätte ich dann noch was für die Kerkerkinder auf Lager in Form von Alien Birth aus Philadelphia, die hier ein von oldschooligem Metalzeug verseuchtes Biest abliefern, ein bisschen wie eine Mischung aus extra-primitiven Poison Ruïn und einer Variante der Golden Pelicans, die hier ihren Sleaze Rock-Tendenzen ganz freien Lauf lässt.
Das wohl unwahrscheinlichste Schmuckstück dieser Woche kommt von einer pariser Band und die Aufnahmen gammelten wohl schon seit 2018 irgendwo rum. Ein entwaffnend schräger Brocken aus chaotischem Noise ist das, unbequem verkantet zwischen den Grenzen von Garage Punk, alten KBD-mäßigen Auswüchsen und den äußersten Tellerrändern des früh-80er Hardcore Punk. Der Opener VVV entwickelt einen Vibe wie ein Mix aus Subtle Turnhips und Landowner während Moose Lodge den Geist der Proto-Noiserock-Acts vom Kaliber Flipper, Broken Talent oder Fungus Brains heraufbeschwört. City Blocks verschnürt die Qualitäten der Bad Brains mit einem starken MC5-Vibe zu einem schön handlichen Paket. An anderer Stelle mag man an The Mentally Ill denken oder sie spannen den definitiven Bogen von Neos zu Neo Neos und eine ganze Reihe aktuellerer Bands á la Total Sham, Liquid Assets, Launcher, Crisis Man, Freakees oder Liposuction liegt da auch nicht zu fern. Der Scheiß hier ist gleichermaßen originell und primitiv, weitgehend unberechenbar und erweist sich bei jedem Versuch der Genre-Einordnung als ein äußerst flutschiges Ding.
Diese Band aus Philadelphia bringt Generationen von Punks zusammen, zählt zu seinen Mitgliedern Chuck Meehan von den Hardcore-Dinosauriern YDI, neben Mitgliedern jüngerer Bands wie Blank Spell, Haldol und DeStructos. Ihre erste EP explodiert dem Hörer unvermittelt ins Gesicht mit seinen achteinhalb Salven des unvorhersehbaren, chaotischen und Noise-infizierten Hard-/Post-/Weirdcore, der sich grob im Spektrum dessen bewegt, was man in jüngerer Zeit etwa von Bands wie Kaleidoscope, Daydream oder Fugitive Bubble zu hören bekam.
Eine Band aus Melbourne zeichnet auf ihrer Debüt-EP für fünf abwechslungsreiche Einschläge irgendwo im Spektrum von Hard-/Post-/Noisecore verantwortlich, die mir mit ihrer gleichermaßen derben wie auch ausgeklügelten Wucht so Kapellen wie etwa Dollhouse, Cement Shoes oder Vexx ins Gedächtnis rufen.
Schön deftiger Noisecore reinigt die Gehörgänge auf der Debüt-EP dieser Band, deren Mitglieder sich quer über Berlin, Leipzig und Bonn verstreuen. Das had sicher ein bisschen was von Acrylics, Vulture Shit, Soupcans und Stinkhole… oder alternativ auch von No Trend, Flipper und Broken Talent mit jeweils dreifacher Geschwindigkeit.