Das Londoner Postcore-/Noise Rock-Duo überzeugt ein weiteres mal mit blanker Durchschlagkraft gekoppelt mit kühler Präzision, wobei jede einzelne Sprengladung auf ihrem zweiten Album ein minimales Rezept für den maximalen Schaden anzuwenden versteht. Essenzielles Programm für Freunde etwa von Tunic, USA Nails, Metz oder Death Panels.
Nicht sehr lang nach der During 7" auf Chunklet Industries (von denen ist in naher Zukunft auch ein Langspieler zu erwarten) dockt jetzt noch ein weiteres Projekt mit Beteiligung des Spray Paint Gitarristen und Vokalisten Cory Plump an. Hier macht er gemeinsame Sache mit einem Typen namens Chris, der in irgendeiner nicht näher erläuterten Funktion mal mit Les Savy Fav und Trans Am gearbeitet hat. Zusammen brauen die zwei jedenfalls etwas zusammen, das die stärker elektro-fokussierten Vibes der letzten paar Spray Paint-Veröffentlichungen um eine gewisse Industrial-Kante anreichert und in einen weitaus dunkleren, psychedelischen Albtraum versetzt. Das Ergebnis hat dann auch mal ein bisschen was von Exhaustion, Haunted Horses oder Danyl Jesu, besonders aber auch von den Dub-infizierten Soundscapes von Exek, mt denen sie nicht zuletzt dieser gewisse Hauch von Swell Maps verbindet.
Sieht nicht so aus als ob diesen Texanern in absehbarer Zeit die Songs ausgehen werden, immerhin haben die gerade ihren zweiten Langspieler innerhalb von nur wenigen Monaten abgeliefert - dankenswerter Weise diesmal in einer etwas weniger Tinnitus-induzierenden Abmischung. Ansonsten wird hier nahtlos an das glorreiche Chaos angeknüpft das Big Bopper mit dem Vorgänger etabliert haben. Jenes besteht etwa zu etwa gleichen Teilen aus Post- und Garage Punk, Noise- und Math Rock, hat dabei unter anderem vage Ähnlichkeiten zu Patti, Rolex, Cutie, Mystic Inane oder Brandy plus ein paar Krümeln früher Minutemen.
Nachdem ihr letzter Langspieler für mich nicht so richtig zünden wollte, trifft die neueste EP der Band aus Reno, Nevada aber wieder präzise ins Schwarze ohne sich dabei zu wiederholen, spannt dabei einen Bogen von oldschooligem Noise Rock der AmRep- und Touch & Go-Schule über an frühe Die Kreuzen erinnernden Hardcorepunk hin zu Drive Like Jehu-mäßigem Postcorezeug.
Ganz schön schräger Scheiß, diese Archiv-Veröffentlichung der gesamten/einzigen Tondokumente einer kurzlebigen Band aus Brisbane, die irgendwann im oder um das Jahr 2016 entstanden sind. Da braucht es kein Genie um sofort zu erkennen, dass es sich nur um eine weitere Band des exzentrischen Avantgarde-Saitenquälers Glen Schenau handeln kann - auch als Teil von Kitchens Floor bekannt - verstärkt um jeweils einen Typen von Sydney 2000 und Piss Pain. Deren Beteiligung ist es dann vermutlich auch, was diese Platte fast schon zugänglich erscheinen lässt. Mit zugänglich meine ich in etwas konkreter: Etwa so zugänglich, wie frühe The Fall- oder Membranes-Platten zugänglich sind. Findest du sowas zugänglich? Dann das hier bestimmt auch!
Eine Band aus Cleveland, Ohio erzeugt auf ihrer ersten EP einen rauen, dissonanten Mix aus Noise Rock und Post Punk mit einer scharfen Garagenkante, was sie auf der musikalischen Landkarte in etwa zwischen so Bands wie The Cowboy, Spray Paint, Flat Worms and Plax verorten lässt, manchmal auch ergänzt um einen gewissen Flipper-Vibe.
Puh.. wer auch immer dieses Album gemischt und/oder gemastert hat muss geradezu taub sein. Ich bin ja einiges an klanglichen Extremen gewohnt und lasse normal immer die Finger von den Klangreglern, aber hier passiert es mir zum ersten mal, dass ich eine Veröffentlichung nicht ertrage ohne brutal die Höhen runter zu drehen. Unter Umständen mag das physische Tape diesbezüglich weniger schmerzhaft sein als die digitale Veröffentlichung.
Davon abgesehen tritt das hier aber ordentlich Arsch. Keine Ahnung warum das bei mir so lange gedauert hat - ich bin mir sicher, über dieses Ding schon mal gestolpert zu sein, aber irgendwie brauchte mein kaputtes Gehirn nochmal eine Erinnerung in Form einer erneuten (nur digitalen?) Veröffentlichung bei Goodbye Boozy um die Qualitäten der Texaner zu registrieren. Die spielen jedenfalle einen ziemlich wilden, schwer vorhersehbaren Mischling mit Elementen aus Garage Punk, Noise Rock, Post Punk und Postcore, den man je nach Laune mal mit Patti, Rolex, Cutie, Mystic Inane or Brandy vergleichen mag.
Eine weitere Hammer-EP von TVO aus Philadelphia. Diesesmal wird der Garagenfaktor deutlich hochgefahren, ohne den Hunger der Band nach oldschooligem proto-noise rock und -sludge zu vernachlässigen. Man stelle sich eine seltsame Mischung aus den New Yorkern Cutie und australischen Garagenbands wie Mini Skirt, Pist Idiots vor, welche dann seitwärts mit altem Krawall vom Schlage U-Men, Scientists, X (Sydney, nicht L.A.) kollidiert und vielleicht auch noch einem leisen Hauch von Mudhoney.
Schön deftiger Noisecore reinigt die Gehörgänge auf der Debüt-EP dieser Band, deren Mitglieder sich quer über Berlin, Leipzig und Bonn verstreuen. Das had sicher ein bisschen was von Acrylics, Vulture Shit, Soupcans und Stinkhole… oder alternativ auch von No Trend, Flipper und Broken Talent mit jeweils dreifacher Geschwindigkeit.
Chunklet Industries haut mal wieder die Scheiße kaputt mit dieser Debüt-7" einer Noise Rock- / Post Punk-Supergroup, eine geradezu unheilige Dreieinigkeit bestehend aus Mitgliedern von Spray Paint, Wilful Boys und Brandy. Ihr Sound beinhaltet deutliche Anleihen von allen drei genannten Bands ohne dabei allzu vorhersehbar zu klingen. Die A-Seite versprüht in der Tat diesen gewissen Spray Paint-Vibe während der zweite Track sich etwas stärker in Richtung der anderen beiden Bands rauslehnt. Desweiteren wird uns auch schon ein Langspieler für den Herbst versprochen, also haltet mal ein Auge drauf!