Ope - Tapes 1-3

Hier ist noch ein Über­bleib­sel von letz­ter Wo­che das ich hier ei­gent­lich aus­las­sen woll­te, sich bei ge­naue­rem hin­hö­ren aber als stär­ker er­wies als ich zu­nächst dach­te. Ein me­lo­di­scher Mix aus ver­träumt-me­lan­cho­li­schem Noi­se Pop, Or­gel-und-Syn­th Punk ent­fal­tet sich auf die­sen Tapes und ver­sprüht au­ßer­dem ei­ne gu­te Men­ge Psy­che­de­lia der al­ten Fly­ing Nun-Schu­le.

Shimmer Bed - Aquaria, Escapism & Other Favorites

Die Dis­ko­gra­fie des Ga­ra­gen­pro­jekts Shim­mer Bed aus Los An­ge­les ist ehr­lich ge­sagt et­was zu um­fang­reich als dass ich ge­ra­de tie­fer drin rum­wüh­len möch­te, aber ge­nau des­halb ist die­se tol­le Com­pi­la­ti­on­kas­set­te des spa­ni­schen La­bels Dis­cos Pero­qué­bi­en so ein will­kom­me­nes Ge­schenk, das mich jetzt erst­mals mit dem Ty­pen be­kannt macht. In der Span­ne von wuch­ti­gen 22 Songs wer­den wir Zeu­gen ei­nes be­mer­kens­wert brei­ten Spek­trums an Klän­gen von oft recht schrä­gem Be­d­room Ga­ra­ge Punk, der mal an die Me­lo­diö­si­tät von Va­guess er­in­nert, an den Noi­se Pop von Jah Hell oder die ver­spiel­ten Ent­wür­fe von Dee Bee Rich, Nuts oder Pri­son Af­fair - bis hin zu Psy­che­de­lic Pop á la Rat Co­l­ums oder di­ver­sen 80er Fly­ing Nun Acts. Und zwi­schen­drin ist dann auch noch Zeit für ein paar Noi­se-las­ti­ge Post Punk-Skiz­zen.

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Jah Hell - Lockdown Love Songs

Ein fri­scher Sta­pel an ver­rausch­ten, krat­zi­gen, me­lo­di­schen und ein­fach ent­zü­cken­den klei­nen Ga­ra­ge Punk, Fuzz- & Noi­se Pop Knall­kör­pern des Ein-Mann-Pro­jekts aus Ely, UK.

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Jah Hell - Hell On Earth 2020

Spa­ßi­ger wie auch ge­schmack­vol­ler, me­lo­di­scher Fuzz Punk oh­ne red­un­dan­tes Bei­werk ir­gend­wo aus UK. Zwei die­ser Songs, On The House und Pe­di­gree Ch­ums… die hab ich doch bei­de schon mal von ei­ner Band na­mens Crown Moul­ding ge­hört und ver­mu­te da­her mal ei­ne Ver­bin­dung - ge­nia­ler Pop­mu­sik-Sher­lock, der ich nun mal bin.

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Permanent Collection - Nothing Good Is Normal

Da­mit hat­te ich nicht ge­rech­net… Sat­te sie­ben Jah­re nach sei­ner letz­ten EP re­ak­ti­viert Ja­son Hen­dar­dy aka Per­ma­nent Coll­ec­tion aus Oak­land sein al­tes Mu­sik­pro­jekt und lie­fert ein ta­del­lo­ses neu­es Al­bum ab, das - trotz des et­was fa­ta­lis­tisch an­mu­ten­den Ti­tels - ei­ne ge­wis­se Ab­kehr von der klang­li­chen Trüb­sal sei­ner Vor­gän­ger dar­stellt. Der düs­te­re Post Punk tritt deut­lich in den Hin­ter­grund und die me­lo­di­schen Ten­den­zen zwi­schen Noi­se Pop und Shoe­ga­ze ge­ra­ten ins Spot­light - ei­ne durch­weg spa­ßi­ge Fahrt mit ho­hem En­er­gie­le­vel. Wenn du dir je­mals ge­wünscht hast, Bands wie A Place To Bu­ry Stran­gers oder Ce­rem­o­ny (VA) wür­den we­ni­ger Zeit mit ab­spa­cen ver­brin­gen und statt­des­sen di­rekt zur Sa­che kom­men, dann ist das hier die Plat­te für dich.

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The Deadbeat Club - Vital Earnings

Mal wie­der ein ech­ter Knül­ler aus dem Hau­se Di­gi­tal Hot­dogs. Ei­ner von der ver­schro­be­nen Sor­te, der sei­ne flau­schi­ge Wär­me un­ter ei­ner krat­zi­gen Ober­flä­che ver­birgt. Klingt an­ders­welt­lich und doch sehr ver­traut. Fast so wie man es von Ver­öf­fent­li­chun­gen die­ses La­bels er­war­tet. Über die Band an sich gibt es prak­tisch kei­ne In­fos. Es sind zwei gleich­na­mi­ge Bands auf Band­camp zu fin­den, aber ich glau­be nicht dass es sich um ei­ne da­von han­delt. Was wir hier zu hö­ren be­kom­men ist ei­ne mas­si­ve Fül­le an sau­mä­ßig ein­gän­gi­gen Songs, ver­packt in glei­cher­ma­ßen ver­träum­te und kraft­vol­le Klang­wel­ten ir­gend­wo zwi­schen Post Punk, Noi­se Pop, Shoe­ga­ze und 90er In­die Rock, der Er­in­ne­run­gen an die frü­hen Lo­Fi-Aben­teu­er von Bands wie Eric's Trip, Gui­ded By Voices und Fly­ing Sau­cer At­tack wach­ruft… viel­leicht auch noch ein biss­chen Se­ba­doh. Oder aber man schlägt die Kur­ve zu jün­ge­ren Bands á la The Molds, Tree­house, Par­do­ner, Rat Co­lum­ns oder Te­ardrop Fac­to­ry. Egal von wel­cher Sei­te du es be­trach­test: Du hast aus­ge­zeich­ne­ten Ge­schmack und bist wie ge­macht für die­se Plat­te.

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Big Bite - Trinity

Das Lan­ge­spiel­de­büt von Big Bi­te aus Se­at­tle im letz­ten Jahr war schon ei­ne sehr will­kom­me­ne An­oma­lie und der Nach­fol­ger kommt nicht we­ni­ger bril­li­ant rü­ber, haucht er­neut ei­ner schnör­kel­los ro­cken­den 90er Schu­le ir­gend­wo zwi­schen In­die-/Al­ter­na­ti­ve Rock und ein biss­chen Shoe­ga­ze neu­es Le­ben ein. Su­gar, Pol­vo und Swer­ve­dri­ver kom­men da­bei an al­ten Bands in den Sinn; Par­do­ner, frü­he Ov­lov, Mil­ked oder Dead Soft wä­ren halb­wegs ge­eig­ne­te Ver­glei­che aus der Ge­gen­wart. Häu­fi­ger als zu­vor wer­den hier au­ßer­dem ein paar psy­che­de­li­sche Mo­men­te aus­ge­rollt und im End­spurt kommt noch ein ge­wis­ser Post­punk-Fak­tor der Mar­ke Teen­an­ger oder Con­stant Mon­grel zur Gel­tung.

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The Nico Missile - 8 Ways To Get Infected

The Ni­co Mis­sile ist ein wei­te­res Pro­jekt des um­trie­bi­gen Ri­cky Ha­mil­ton, der man­chen si­cher schon von Bands wie Fa­sci­na­ting und Ri­cky Hell & The Vo­id­boys ver­traut ist. We­nig Über­ra­schun­gen hier, da­für aber an­ge­nehm ver­trau­te Qua­li­täts­kost. Es gibt weit­ge­hend me­lo­di­schen, aber auch deut­lich an­ge­rau­ten Fuzz Punk zu hö­ren, ir­gend­wo im Fahr­was­ser von No Age, Ter­ry Malts, Ti­ger! Shit! Ti­ger! Ti­ger! oder Ma­le Bon­ding.

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Surf Friends - Doing Your Thing

Ich be­zweif­le stark dass es der­zeit ei­ne neu­see­län­di­sche Band gibt, die neu­see­län­di­scher klingt als die Surf Fri­ends. Da passt es ja auch su­per ins Kli­schee, dass sie auf der ört­li­chen In­sti­tu­ti­on Fly­ing Nun Re­cords ver­öf­fent­li­chen. Und Sound­mä­ßig klingt das wie ei­ne Zeit­rei­se in die Blü­te­zeit des La­bels in den frü­hen Acht­zi­gern und hat die­sen spe­zi­el­len psy­che­de­li­schen Jang­le Pop Vi­be mit An­klän­gen an den quir­li­gen Pop von The Clean, den In­die­rock von The Stones und die Psy­che­de­lic Noi­se-Schie­ne, wie man sie da­mals un­ter an­de­rem von The Pin Group und The Gordons bzw. de­ren Nach­fol­gern Bail­ter Space zu hö­ren be­kam; pas­send zu letz­te­ren lässt sich auch ein ge­wis­ser Shoe­ga­ze-Ein­schlag nicht ver­leug­nen. So ent­spannt und ver­träumt ha­ben Surf Fri­ends noch nie zu­vor ge­klun­gen und den­noch wird die Plat­te mit ih­ren im de­zen­ten Ne­on schil­lern­den Tex­tu­ren nie lang­wei­lig. Von den Meis­tern ge­lernt, wür­de ich da­zu mal sa­gen.

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UV-TV Happy

UV-TV ope­rie­ren neu­er­dings von New York aus, an­sons­ten sind sie auf ih­rem zwei­ten Al­bum aber ganz die al­ten ge­blie­ben, mit eher gra­du­el­len Ver­schie­bun­gen im Klang­bild. Be­son­ders fällt auf, dass sie sich ein we­nig von der Rum­pel-Äs­the­tik frü­he­rer Ver­öf­fent­li­chun­gen ver­ab­schie­den und tigh­ter, druck­vol­ler agie­ren als zu­vor. Ihr Mix aus Noi­se Pop, Fuzz Punk und Shoe­ga­ze lässt nun au­ßer­dem auch ver­mehrt me­lan­cho­li­sche­re und psy­che­de­li­sche Ten­den­zen durch­schei­nen. Nach wie vor er­in­nern sie mich da­mit ganz be­son­ders an die lon­do­ner Bands Fea­ture und Slow­coa­ches.

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