Bandages - All Extreme Measures / Tokyo Carwash 7"
Debüt-7" einer Band aus Raleigh, North Carolina. Das ist eine quergedachte Hardcore-Granate allererster Güte.
Debüt-7" einer Band aus Raleigh, North Carolina. Das ist eine quergedachte Hardcore-Granate allererster Güte.
Gezielt in alle Richtungen austeilender Rock'n'Roll aus Hamilton, Ontario. TV Freaks bündeln Einflüsse aus Noiserock, Sludge, Hardcore- und Garagepunk zu einem kompakten und arschtretenden Bastard.
Liebe ist für alle da, aber nicht auf dieser EP von Love Canal aus Buffalo, New York. Derber, ungewaschener Noise-/Sludgepunk, aus den schäbigsten Ecken der menschlichen Psyche an die Oberfläche gespült.
Schön kompromisslos brachialer Hardcorepunk aus London. Musikalisch ausgefeilter als es auf den ersten Blick erscheint und mit den neuerdings ja häufiger aus der UK-Szene zu hörenden Noisetexturen. Gefällt.
Hardcore aus Belgien, der genau die verrückten kleinen Ideen und Zwischentöne platziert, das bisschen Inspiration, das dem Genre im vergangenen Jahrzehnt leider etwas fehlte. Um mein Geschwavel aus vorherigen Posts zu konkretisieren: Der Zeitpunkt könnte kaum besser sein. Zeitgleich mit der peinlichen Rückkehr einer gewissen schwedischen Band als drittklassige Alternativekapelle und einem gewissen Herr Lyxzen als den verlogenen Bono unserer Tage, nimmt eine neue Generation das Ruder in die Hand und führt Hardcore hoffentlich in eine bessere Zukunft, in der man das Genre wieder ernst nehmen kann.
Sind bei 12XU jetzt die Hardcore-Wochen angebrochen? Das ist jetzt schon die dritte HC-Platte diese Woche noch eine vierte ist in der Warteschleife. Aber was beschwer ich mich, wenn mal die Qualität stimmt. Was Fatigue aus San Francisco auf dieser EP fabrizieren, würde ich mal als bodenständig und trittsicher bezeichnen. Nix neues, aber hier stimmt einfach alles.
Wunderbar räudiger, oldschooliger Hardcorepunk aus irgendwo in UK, bei dem "Punk" noch in in Großbuchstaben auf den Asphalt geschmiert wird, der teilweise aber auch einen latenten Garage-Vibe aufweist.
Wenn mich jemand fragte was dieses Jahr musikalisch ausmache, fiele mir unter anderem auf, dass einige Bands das angestaubte Hardcore-Genre neu aufleben lassen und für dringend nötigen frischen Wind sorgen. Das Tape von The Bug aus Chicago reiht sich da sehr gut ein mit seinem charmanten Chaos und Versatzstücken aus Noiserock und Postpunk.
Erstklassigen, leicht kruden Hardcorepunk spielt die vermutlich in UK ansässige (sicher bin ich da nicht), brasilianisch-italienische Formation Sessoviolento auf der der einen Seite dieses Tapes. Auf der anderen Seite dann blackened Irgendwasdingenspunk/-core, ebenfalls etwas neben der Spur und auch ganz wunderbar.
Als die Mail mit dem Bandcamp-Link zu dieser EP reinkam, ließ mich die Einordnung als Screamo erstmal schlimmes erwarten, dann war aber doch alles ganz anders als erwartet. Vielmehr erinnert mich die Musik dieser hamburger Band an die kurze Phase um die Jahrtausendwende als sich Genres wie (Post-)Hardcore, Noise, Doom, Prog und experimenteller Metal so nahe kamen und gegenseitig beeinflussten wie selten davor oder danach. Entsprechend erinnert mich das dann auch an so unterschiedliche Bands wie etwa ältere Neurosis und Mastodon oder die düster und langsam deherwalzenden Momente von Converge oder Envy. Die deutschsprachigen Lyrics haben es auch in sich. Alle vier Songs beschäftigen sich mit der unbequemen Thematik von gesellschaftlich toleriertem Sexismus und Rape Culture, legen sehr treffend die Mechanismen und Gedanken offen, mit denen die Täter Akzeptanz und Legitimierung für ihr Handeln suchen. Ein wichtiger Beitrag auch in einer Musiksparte, die sich gerne politisch progressiv gibt, in der Praxis dann aber oft doch als ein weiterer stumpfer bis hypermaskuliner Männerklub entpuppt. Tolle Platte, von einer Band die man im Auge behalten sollte.