Auf ihrer neuesten LP, die Pandemie-bedingt jetzt erst mit massiver Verspätung auftaucht, rütteln Padkarosda aus Budapest nicht allzu viel an der etablierten Formel und das ist vollkommen okay so - ist nicht kaputt, muss nicht repariert werden. Stattdessen machen die weiter die eine Sache, die sie so gut können wie kaum eine andere Band jüngerer Zeit: Das heraufbeschwören atmosphärischer Post Punk-Abgründe zusammengehalten von diesem gewissen, maximal lichtschluckenden Death Rock-Vibe.
Spaßiger DIY-Scheiß von 'nem Kerl aus Marmora, New Jersey, der so grob zwischen den Polen von elektrisch getriebenem Garage-/Synth Punk und recht bizarrem Post Punk 'nem augenzwinkernden Goth-Vibe bewegt. Etwa wie ein Mix aus S.B.F., Set-Top Box, Stalins of Sound oder frühen Kid Chrome… ferner sollten auch Freunde von The Spits oder Isotope Soap sich den Krempel nicht entgehen lassen.
Power Pop-Aficinados wird Owen Williams vielleicht schion als der Sänger von The Tubs vertraut sein, welche in diesem Jahr schon mal mit der ausgezeichneten Names 7" aufgefallen sind. Cotton Crown ist jedenfalls der Name seines Soloprojekts, dessen Debüt-Cassingle viele der gleichen Qualitäten mitbringt, ihre zwei Pop-Ohrwürmer aber mit einem deutlichen Goth- und New Wave-Vibe versetzt und einer allgemeinen Klangästhetik, die genau die richtige Menge an Käsigkeit einbringt um die Songs aufzuwerten, ohne sie zu verwässern.
Ihr 2017er Debütalbum hatte seinerzeit einen gewaltigen Eindruck bei mir hinterlassen mit einer ausgesprochen ambitionierten und vielseitigen Vision von Postpunk, durchzogen von exzentrischen, unvorhersehbaren Songstrukturen. Mit ihrer neuen digitalen Single überrascht die Band aus Los Angeles erneut, haben sie hier doch vor allem ihre melodischen Qualitäten herausgearbeitet und in ein Gewand aus unwiderstehlich melancholischem Post Punk, Power- und Goth Pop verpackt und entwickeln dabei eine Ohrwurmgewalt, auf die ich so nicht vorbereitet war. Meaningless überzeugt dabei als unerwartet geradlinige Popkanone inklusive eines grenzwertig käsigen Saxofonsolos, das bei einem weniger starken Song zuviel des guten wäre, hier aber absolut verdient erscheint. Transition setzt den neuen Hang zum sentimentalen Pop dann nahtlos fort, beweist aber auch, dass Shit Giver auch ihr Gespür für opulente Strukturen nicht verloren haben.
Erneut haut eine Band aus Barcelona überzeugend in die Scheiße. Plataforma macht das in Form eines maximal DIY-mäßigen Sounds im Umfeld von Dark-/Post Punk und einer gesunden Dosis Goth. Crisis kommen da mal wieder in den Sinn, frühe 2010er Kopenhagen-Schule á la Lower und Iceage oder auch jüngere Acts wie Disjoy stehen dem nicht allzu fern.
Die knapp drei Jahre alte erste EP der Band aus Grand Rapids, Michigan gefiel mir zwar schon ausgesprochen gut, aber auf der neuen LP via Neck Chop fügt sich alles nochmal viel schlüssiger ineinander, ist die Vision deutlich schärfer und das Songmaterial ausgereifter in ihrem betrüblichen Sound aus Goth-lastigem Post- und Synthpunk.
Neues Album der Hamburger Formation, die irgendwann auch mal unter dem Namen Alpha Waves firmierte. Ihr viertes bereits, wenn ich mich nicht irre. Und wie gehabt können sie darauf mit ihrem absolut stilsicherern Post Punk von starker Goth- und Deathrock-Prägung überzeugen, der sich diesmal in einem verhältnismäßig luftigen, produktionsmäßig entschlackten Klanggewand präsentiert und sich auch musikalisch ein paar vorsichtige Zentimeter weiter über den Tellerand der eigenen Subgenre-Nische hinaus wagt als bisher. Beides steht ihnen gut.
Auf ihrem neuesten Langspieler hält sich die Dark Punk/Death Rock-Formation aus Budapest wie schon auf dem Vorgänger bis auf's letzte Komma an die etablierte Genre-Rezeptur, aber das auf einem ausgezeichneten Niveau.
Auf ihrem neuesten Kurzspieler beweist die Post Punk/Goth/Dark Punk-Formation aus Philadelphia einmal mehr, dass sie in ihrem Genre-Umfeld ganz vorne dabei ist. Besonders herausstechend sind diesmal die etwas getrageneren Highlights Bull's Blood und Golden Calf. Was bei weniger guten Bands meistens eher einschläfernd wirkt, entfaltet hier seine volle Wirkung und zeigt ein starkes Wachstum in seinem sauber konstruierten Songwriting.
Die Hamburger Band kam hier vor längerer Zeit schon mal vor, damals nannten die sich aber noch Alpha Waves. Den ersten Langspieler der Band - auch schon zweieinhalb Jahre her - hab ich seinerzeit dann irgendwie verpennt. Jetzt ist jedenfalls Album Nummer zwei erschienen und darauf hat ihr Sound deutlich an Kontur gewonnen. Postpunk mit deutlichem Goth-/Deathrock-Einschlag, der besagte Genres nicht neu erfinden will, aber dafür mit einer bemerkenswerten Konsequenz sein Ding durchzieht.