Ein volles Fass ungesund zuckerigen Vergnügens, die zweite EP dieser New Yorker. Die beschwören hier einen eingängig-kaputten Mix aus Synth- und Garage-, Art- und Eggpunk herauf, der irgendwie den Sweet Spot trifft zwischen den Klangwelten von… sagen wir mal Metdog, Smirk und Cherry Cheeks, ich glaub so ungefähr kommt das hin. Guter Scheiß!
Eine neue EP der Band aus San Antonio, Texas und wie immer freue ich mich verkünden zu dürfen, dass Sex Mex immer noch sehr nach Sex Mex klingen. Ihr Mix aus Garage- und Synth Punk, Noise- und Power Pop transportiert nach wie vor meisterhaft die Ästhetik der melodisch-eingängigsten Artefakte aus der alten Reatard-Ära. Zuverlässiger Scheiß, der auf keine dummen Ideen kommt und stattdessen einfach Melodien und Hooks abfackelt als gäbe es kein Morgen.
Die EP lässt sich hier leider nicht einbetten, aber drübven auf Bandcamp könnt ihr sie trotzdem hören.
Neuer Scheiß von den Lo-Fi Punks aus Olympia, Washington. Ihr wisst was auf euch zukommt: Mehr von dem vertrauten, auf die Spitze getriebenen Irrsinn der Garage-, Electro- und Fuzz Punk-Demenz für moderat desensibilisierte Menschen, der es darauf anlegt diene Lautsprecher zu zersägen, deine Seele zu verderben, dein Bier zu verschütten und zum Abschied auf den Teppich zu kotzen. Ganz schlechter Einfluss die Kinder, haltet euch besser fern.
Jake Robertson's Alien Nosejob ist ja immer für die eine oder andere Überraschung gut und auch die wie üblich via Anti Fade Records erschienene neue 7" macht da keine Ausnahme! The Executioner erstaunt dabei mit einem von ihm bisher noch nicht so gehörten, stark Richtung Post Punk tendierenden Sound in dem kühle elektrische Beats mit einem nicht weniger rigiden Konstrukt aus repetitiven Riffs zu einem fast schon etwas industrial-mäßigen Vibe verschweißt werden. West Side Story klingt dann nach einer deutlich vertrautereren Alien Nosejob-Formel - ein einfach gestrickter und doch sehr eleganter Garage Punk-Klopper basierend auf einem einzigen, exquisiten Riff, das so bis in alle Ewigkeit weiterspielen könnte aber praktischer Weise ausgeblendet wird, bevor es bleibende (Hör-)Schäden anrichten kann.
Nach der deutlich roheren, hardcore-lastigen International Hertthrob EP im letzten Jahr bewegt die irgendwo in Indiana ansässige Band ihren Sound in eine melodischere, leicht egg-infizierte Richtung, bleibt dabei aber wunderbar abgefuckt und unvorhersehbar. In diversen Momenten erinnert mich das an ein so vielfältiges Bündel von Bands wie, sagen wir mal, Trauma Harness, Print Head, Exwhite, The Gobs, Snooper, Rolex, Witch Piss oder Slimex.
Oh schau an, da ist doch mal wieder jene mysteriöse Figur am Werk, die auch unter so Namen wie Zhoop, Djinn, Nightman, Feed, Brundle bekannt ist und noch weiteren Decknamen, an die ich mich gerde nicht erinnere. Wie üblich macht der Typ genau eine Sache und macht sie ausgesprochen gut - fünf gewohnt exzellente, schnörkellose Detonationen an der Schnitstelle von Garage-, Hardcore- und Fuzz Punk.
Die zweite LP der Garage Punk-Supergroup aus Melbourne zeigt eine erneute Verfeinerung ihrer unverwechselbaren Formel, die genau den richtigen Ballast aus Jahrzehnten uralter wie auch jüngerer, speziell australischer Punk-Geschichte mitschleppt, präsentiert mit aufrichtiger Dringlichkeit und einem persistenten Hang zur Melancholie, der dieser Band ganz zu eigen ist, einer Gabe für Songwriting das sich gleichermaßen elegant und einfach zum maximalen Effekt entfaltet und die Band praktisch von Anfang an aus der Masse herausstechen ließ, wärend die unnachgiebige Wucht ihrer Performance tiefe Krater hinterlässt. Ein einziges Spektakel, die Platte!
Ein Fixpunkt in der Garagenszene der letzten Jahre ist zurück mit einer diesmal wieder etwas größer angelegten LP via Erste Theke Tonträger, nachdem die vergangenen paar Jahre eher durch ein Stück weit unter dem Radar fliegende Kassetten- und Digital-Releases geprägt waren. Das Ding hier kommt nicht weniger eklektizistisch daher als besagte jüngere Veröffentlichungen, aber gleichzeitig auch um einiges fokussierter, entschlossener und konsistenter als das vorhergegangene Geschepper. Das Zeug umspannt ein Spektrum aus kräftig vorangehendem Post Punk (When It's Gone, A.P.A.C.) , melancholischen Indie Rock-Balladen (Texas Cloud), flauschigem Synth-Pop (Let U Know), geradeaus-rockenden Garage-/Fuzz Punk-Explosionen - reichlich Speck zum festbeißen und alles zusammengehalten von Vinny Earley's immer selbstsicheren, häufig brillianten Songwriting-Fähigkeiten. Mit Weekend Shadows und Carryon gibt es dann zu guter Letzt noch zwei dieser göttlichen Power-/Fuzz Pop-Ohrwürmer wie sie der Typ einfach perfektioniert hat.
Nach einer inzwischen scheinbar spurlos aus dem Internet verschwundenen, äußerst appetitanregenden ersten EP vor zwei Jahren liefert jetzt Dirtnap Records das Langspieldebüt dieser Band nach und inzwischen gibt es auch ein paar belastbare Fakten dazu. O-D-EX sind nämlich ein Duo bestehend aus niemand geringerem als Garage Punk-Hochadel Mark Ryan (am bekanntesten als integraler Bestandteil von Radioactivity, Mind Spiders und Marked Men) und einem gewissen Micah Why, dessen bisherige Bands mir noch gar kein Begriff waren. Der minimalistische Synth Punk hat klar ein bisschen den Vibe der späten Mind Spiders geerbt, aber insgesamt ist das Zeug hier düsterer, sparsamer und roher mit einem gewissen oldschool-Vibe, der unter anderem die Energie von Minimal Man, Nervous Gender, Screamers, Units, Primitive Calculators oder Visitors transportiert. Genauso kann man das aber auch plausibel mit jüngeren Zeiterscheinungen vergleichen wie Powerplant, Pow!, Spyroids oder etwa einer Mischung aus etwas friedlicheren Lost Packages, dem digitalen Lo-Tech Wahnsinn von Nubot555 und den minimalistisch-wavigsten momenten von Digital Leather.
Songs über Autos haben gerada ja nicht so Konjunktur und ich würde sagen zurecht, denn die Zukunft gehört mal sowas von den Bahnen und Fahrrädern und das verschwenderischste aller persönlichen Transportmittel kann sich eigentlich kaum schnell genug aus unserem Alltag zurückziehen. Aber allem zum Trotz, hier ist noch mal eine ganze EP im Zeichen des unwahrscheinlichen Autopunk-Liedguts. Musikalisch tritt das durchweg Ärsche in einem verschrobenen Mix aus Art- und Garage Punk, dem ich mal einen ähnlichen Charakter zu so Genre-Hausnummern wie Vexx, Cel Ray, Warm Bodies, Warp oder Fugitive Bubble unterstellen möchte.