Ausgesprochen geiles Synth-/Elektro Punk-Zeug, das etwas rüberkommt wie eine Mischung aus Pisse, Puff! oder der jüngsten, sehr elektro-lastigen Schiach EP. Außerdem mag man Vergleiche zu Spyroids oder Heavy Metal ziehen, ebenso wie zu uraltem Synth Punk-Inventar á la Screamers oder Nervous Gender. Insbesondere Klickfarm mag sich dann auch ein bisschen Inspiration aus dem Visitors-Klassiker Electric Heat gezogen haben.
Das wohl unwahrscheinlichste Schmuckstück dieser Woche kommt von einer pariser Band und die Aufnahmen gammelten wohl schon seit 2018 irgendwo rum. Ein entwaffnend schräger Brocken aus chaotischem Noise ist das, unbequem verkantet zwischen den Grenzen von Garage Punk, alten KBD-mäßigen Auswüchsen und den äußersten Tellerrändern des früh-80er Hardcore Punk. Der Opener VVV entwickelt einen Vibe wie ein Mix aus Subtle Turnhips und Landowner während Moose Lodge den Geist der Proto-Noiserock-Acts vom Kaliber Flipper, Broken Talent oder Fungus Brains heraufbeschwört. City Blocks verschnürt die Qualitäten der Bad Brains mit einem starken MC5-Vibe zu einem schön handlichen Paket. An anderer Stelle mag man an The Mentally Ill denken oder sie spannen den definitiven Bogen von Neos zu Neo Neos und eine ganze Reihe aktuellerer Bands á la Total Sham, Liquid Assets, Launcher, Crisis Man, Freakees oder Liposuction liegt da auch nicht zu fern. Der Scheiß hier ist gleichermaßen originell und primitiv, weitgehend unberechenbar und erweist sich bei jedem Versuch der Genre-Einordnung als ein äußerst flutschiges Ding.
Eine primitive Attacke aus Hardcore-injiziertem Garage Punk ohne überflüssigen Bullshit von einer Band, die für die Veröffentlichung auf Total Punk Records geradezu vorherbestimmt erscheint, so wie die hier ausschließlich die rohesten, chaotischsten Tendenzen von Bands wie Crisis Man, Liquid Assets, Launcher, Mystic Inane, Fried Egg heraufbeschwören… und vielleicht einen Hauch von The Mentally Ill obendrein?
Exzellenter Scheiß mal wieder von Turbodiscos. Exwhite aus Leipzig, Berlin und wasauchimmer sollten ja keine Vorstellung mehr brauchen, nachdem ihre noch recht frische Estray EP ein respektables Loch in den Boden gesprengt hat. Ihre Seite dieser Split EP hält dann auch was man sich davon verspricht mit zwei vergleichsweise geradeaus rockenden, schnörkellosen Garage Punk-Pistolen. Nicht weniger aufregend sind dann die Songs der Washingtoner Synth-/Garage Punk-Wunderkinder The Gobs, die euch sicher auch schon ein Begriff sind durch einen ganzen Arsch voll Demos in den letzten anderthalb Jahren. Hier bekommen wir die zum ersten mal in gepflegter MidFi-Qualität zu hören und wer hätte es geahnt… auch so klingen die verdammt gut!
Neuer Scheiß von dem einzigen Viking Synth Punk-Projekt der Welt… und schon wieder ein echter Knaller! Der Titeltrack vereinnahmt sofort mit einem pulsierenden Groove wie es nicht ganz unähnlich die Dance-Single vor kurzem schon abgezogen hat, diesmal aber gewürzt mit einem Hauch von altem Eurotrash-Käse. Go Ahead ist dann ein schnörkellos effektiver Punk-Smasher und das seltsam platzierte/betitelte Instrumental Interlunde fühlt sich an wie 'ne Hommage an klassische Chiptunes, die sich irgendwie auch gut in die laufende Dungeon Synth/-Punk-Welle einreihen lässt.
Die letztjährige Debüt-EP dieser Band aus Minneapolis war ja schon durchweg exzellenter Scheiß aber hier legen die noch mal locker einen drauf. Moderat verbesserte Produktionsmittel sorgen für reichlich Punch, der seine gleichwertige Entsprechung auch in der Performance dieser Songs mit einem empfindlich gewachsenen Energielevel findet und den schrägen, verspielten Sound aus Garage- und Synth Punk in seinem bisher besten Licht präsentiert. Auf keinen Fall entgehen lassen sollte sich das, wer irgendwas mit Zeug á la Patti, Reality Group, Research Reactor Corp., Satanic Togas, Erik Nervous, Ausmuteants, Liquids oder Spodee Boy anzufangen weiß.
Ich hab mal gar keinen Schimmer, wo diese Band jetzt herkommt und warum ihre schon im letzten Jahr erschienene Debüt-EP bisher so unbemerkt geblieben ist, denn es handelt sich hier definitiv um keine typische Genrekost. Ihr Sound aus gleichen Teilen Post Punk und -core mit dem gewissen Garage Punk-Nachbrenner spannt unter anderem Bögen zwischen so Zeug wie frühen Protomartyr oder Constant Mongrel und etwas Garage-lastigeren Bands aus der Tyvek-, Parquet Courts- oder Gotobeds-Nische. Außerdem gibt's reichlich Postcore-Vibes etwa im Sinne von Hot Snakes / Drive Like Jehu und vereinzelt sehe ich da sogar ein bisschen Mission Of Burma oder Moving Targets drin aufblitzen.
Der Output des kanadischen Garagenpullis TJ Cabot hat bisher mit jeder Veröffentlichung an Klasse zugelegt und die neueste EP ist da auch keine Ausnahme, trifft hier jeden Nagel auf den Kopf mit 'nem saumäßig catchy daherkommenden Mix zwischen Power Pop und Garage Punk, der mal wirklich keine Vergleiche scheuen muss zu so Größen wie The Marked Men, Erik Nervous, Tommy & The Commies, Andy Human & The Reptoids, Booji Boys, Liquids, Bad Sports oder Nick Normal.
Die Debüt-Cassingle (?) dieser dieser Band aus Seattle liefert einen zwar viel zu kurzen aber durchweg aufregenden Schub aus Synth- und Garage Punk, wobei die A-Seite HTCM in Block City mit einer Energie nicht unähnlich zu Acts wie Liquid Face, Klint, Mononegatives, Ghoulies oder Slimex aufwartet. Die B-Seite Jerk Squad hingegen ist, sagen wir mal… Ist Krautwave ein echtes Genre? Genau so würde ich es nämlich beschreiben, was sie darauf abziehen.
Na das ist ja mal ein Ärsche tretendes, beeindruckend selbstsicheres Langspieldebüt von einem Typen aus Brasília, Brasilien, zusammengeschraubt aus nur den fähigsten Bauteilen der gegenwärtigen DIY Garage Punk-Szene - insbesondere kommen mir da Sachen wie Andy Human and the Reptoids, Erik Nervous, Spodee Boy, Nick Normal oder Belly Jelly in den Sinn, gewürzt mit gelegentlichen Ausbrüchen von Skull Cult-mäßigem Chaos und sogar psychedelischere Vibes á la Mononegatives, Osees oder Pow! mischen sich da ein, welche letztendlich in dem monolithischen Acid Punk-Doppelschlag aus Dddelirium und Plague V ihren Höhepunkt nehmen.