Vaguess - Thanks /​/​ No Thanks

Ein Fix­punkt in der Ga­ra­gen­sze­ne der letz­ten Jah­re ist zu­rück mit ei­ner dies­mal wie­der et­was grö­ßer an­ge­leg­ten LP via Ers­te The­ke Ton­trä­ger, nach­dem die ver­gan­ge­nen paar Jah­re eher durch ein Stück weit un­ter dem Ra­dar flie­gen­de Kas­set­ten- und Di­gi­tal-Re­leases ge­prägt wa­ren. Das Ding hier kommt nicht we­ni­ger ek­lek­ti­zis­tisch da­her als be­sag­te jün­ge­re Ver­öf­fent­li­chun­gen, aber gleich­zei­tig auch um ei­ni­ges fo­kus­sier­ter, ent­schlos­se­ner und kon­sis­ten­ter als das vor­her­ge­gan­ge­ne Ge­schep­per. Das Zeug um­spannt ein Spek­trum aus kräf­tig vor­an­ge­hen­dem Post Punk (When It's Go­ne, A.P.A.C.) , me­lan­cho­li­schen In­die Rock-Bal­la­den (Te­xas Cloud), flau­schi­gem Syn­th-Pop (Let U Know), ge­ra­de­aus-ro­cken­den Ga­ra­ge-/Fuzz Punk-Ex­plo­sio­nen - reich­lich Speck zum fest­bei­ßen und al­les zu­sam­men­ge­hal­ten von Vin­ny Earley's im­mer selbst­si­che­ren, häu­fig bril­li­an­ten Song­wri­ting-Fä­hig­kei­ten. Mit Weekend Shadows und Car­ry­on gibt es dann zu gu­ter Letzt noch zwei die­ser gött­li­chen Power-/Fuzz Pop-Ohr­wür­mer wie sie der Typ ein­fach per­fek­tio­niert hat.

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Beta Máximo - Creo que E​.​T. es Melvin

Die spa­ni­schen Noi­se Pop-Over­lords Be­ta Má­xi­mo schla­gen wie­der zu mit ei­nem star­ken Bün­del neu­er Songs. Schwer zu glau­ben, dass ihr gi­gan­ti­scher Out­put erst ir­gend­wann im letz­ten Som­mer sei­nen An­fang ge­nom­men hat… Ur­sprüng­lich noch mit ei­ner deut­li­chen Egg­punk-Äs­the­tik, hat sich ihr Sound gra­du­ell in ei­ne et­was ru­hi­ge­re und ver­träum­te, leicht Shoe­ga­ze-mä­ßi­ge Rich­tung ent­wi­ckelt und die­se neu­en Songs sind frag­los die run­des­te In­kar­na­ti­on ih­rer jün­ge­ren Ent­wick­lung.

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The Wind Ups - Happy Like This

Die zwei­te LP die­ser Band aus Chi­co, Ka­li­for­ni­en um Ja­ke Spre­cher - auch als Teil et­wa von Smo­kes­kreens, Be­ehi­ve und Ter­ry Malts be­kannt - nimmt die Fä­den ge­nau da wie­der auf, wo ihr späk­ta­ku­lä­res 2021er De­büt­al­bum Try Not To Thinkauf­ge­hört hat. Will sa­gen: Mehr von die­ser un­wi­der­steh­li­chen Mi­schung aus Noi­se- und Power Pop, Ga­ra­ge- und Fuzz Punk und er­neut ein ein­zi­ges ne­on­far­be­nes Bubble­gum Pop-Feu­er­werk, des­sen un­fehl­ba­re Song­wri­ting-Qua­li­tä­ten hier nicht ein ein­zi­ges mal ins Strau­cheln kom­men.

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Wimps - City Lights

Die­se Band gibt es jetzt schon ein klei­nes biss­chen län­ger als die­ses Blog und über­haupt ge­hör­te das Trio aus Se­at­tle durch­weg zur re­gu­lä­ren Ge­räusch­ku­lis­se mei­nes Le­bens, auch wenn es in den letz­ten Jah­ren et­was ru­hig um die Band wur­de. Ih­re ers­te neue LP nach fünf­jäh­ri­ger Pau­se prä­sen­tiert sie je­doch er­neut in Top­form. Ih­re ge­hei­me Waf­fe war ja eh schon im­mer die Sim­pli­zi­tät ih­rer Mu­sik, ton­nen­wei­se ver­schro­be­ner Charme und ein ein­zig­ar­tig gu­tes Ge­spür für sau­mä­ßig ein­gän­gi­ge Sla­cker-Hym­nen, die man ein­fach ins Herz schlie­ßen muss, dar­ge­bo­ten in ei­nem un­prä­ten­tiö­sen Sound zwi­schen Ga­ra­ge Punk und Fuzz Pop.

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Datenight - Clueless and Hangless

Zu­erst war ich mir ja nicht so si­cher, ob die­se An­ge­le­gen­heit nicht et­was zu ent­spannt wird für mei­nen Ge­schmack, aber letzt­end­lich kann mich auch die­ses mal wie­der die schie­re Kraft des Song­wri­tin­gs über­zeu­gen auf ei­nem Al­bum, das ir­gend­wie den Ein­druck ei­ner ge­misch­ten Tü­te von Out­takes und sons­ti­gen Krü­meln er­weckt - ein Ein­druck der durch­aus stim­men könn­te und noch be­stärkt wird da­von, dass die Songs hier ein­fach al­pha­be­tisch sor­tiert sind. Die Songs selbst sind aber durch­weg ma­kel­lo­se A-Wa­re.

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M.O.T.O. - The Wall of Phlegm

Was für ein ver­damm­tes Ju­wel! Paul Ca­po­ri­no, der Mann hin­ter dem kul­ti­gen, seit gut vier Jahr­zehn­ten be­stehen­den Ga­ra­ge Punk und Power Pop-Pro­jekt M.O.T.O. setzt wie­der ei­nen Fuß in die Öf­fent­lich­keit mit ei­nem neu­en Bat­zen von fuz­zi­gen Songar­te­fak­ten, die hier mal wie­der im be­währ­ten So­lo 4-Spur Lo-Fi Mo­dus da­her­kom­men. Los geht es mit ei­nem ver­fick­ten Motör­head-Co­ver und was der Herr dar­auf­hin an Song­ma­te­ri­al ab­fa­ckelt ist ein ein­zi­ges Feu­er­werk an Hooks, Riffs und Me­lo­dien, ei­nes sei­ner hoch­wer­tigs­ten Bün­del an Ohr­wür­mern oh­ne Fra­ge, ein mo­der­nes Meis­ter­werk des Lo­Fi-Pop wenn ihr mich fragt! Vie­le der Songs gab es auch schon mal bei ir­gend­ei­ner Ge­le­gen­heit zu hö­ren aber ganz ehr­lich, wen interessiert's? Das Ding hier spult sich ab wie ein all-kil­ler-no-fil­ler Best Of sei­nes krea­ti­ven Out­puts der ver­gan­ge­nen zwei De­ka­den, prä­sen­tiert in fri­schen und bis­lang un­ge­hör­ten Re­cor­dings.

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Beer - Beer I

Für un­se­re wö­chent­li­che Do­sis an ge­pfleg­tem Hirn­fick mit Egg­punk-Be­zug mel­det sich ein Typ oder ei­ne Band aus Charles­ton, South Ca­ro­li­na frei­wil­lig und hat Bier im Ge­päck, sehr sym­pa­thisch! Hier wird nicht ge­ra­de das Rad neu er­fun­den aber da­für ha­ben wir es er­neut mit ei­nem grund­so­li­den Pa­ket ast­rei­ner Ga­ra­ge Pop-Qua­li­tät zu tun von der Lo-Fi fun­ky ka­put­ten Art, die ga­ran­tiert bei Freun­den von Pri­son Af­fair, Set-Top Box, Nuts, Eu­gh or Prin­gue reich­lich Zu­stim­mung fin­den wird.

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Die TV - Uno Affo

Nach ei­ner Rei­he sehr net­ter EPs im letz­ten Jahr kommt die­se Band oder Per­son aus Mar­mor­ra, New Jer­sey mit ei­nem neu­en Al­bum um die Ecke, das sei­ne Songs un­ter ei­ner noch mal deut­lich un­auf­fäl­li­ge­ren, mi­ni­ma­lis­ti­schen Ober­flä­che ver­birgt, hin­ter wel­cher sich je­doch ein ganz spek­ta­ku­lä­res Feu­er­werk ver­schro­be­ner DIY-Krea­ti­vi­tät ent­fal­tet. Auch wenn man hier und da noch ei­nen Sprit­zer von Spits oder Sta­lins of Sound er­ha­schen kann, ge­winnt Die TV's Sound aus Ga­ra­ge- und Post Punk mit dem ge­wis­sen Hauch von Psy­che­de­lia hier noch wei­ter an Fo­kus und Ori­gi­na­li­tät, ver­packt in ei­ner auf's Mi­ni­mum her­un­ter­kon­den­sier­ten Klang­äs­the­tik, in wel­cher die me­lan­cho­li­schen schram­mel-Tex­tu­ren sich frei ent­fal­ten kön­nen. Das hat mehr als nur ei­nen leich­ten Un­ter­ton von De­spe­ra­te Bicy­cles an man­chen Stel­len, von Power Plant oder Freak Ge­nes in an­de­ren Mo­men­ten und so­gar ei­nen Hauch von Di­gi­tal Lea­ther hat das in­ne im ge­dämpf­ten Pop von Go­ner. Lass dich nicht vom ers­ten Ein­druck täu­schen, das hier ist star­ke Me­di­zin von An­fang bis En­de.

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Gee Tee - Goodnight Neanderthal

Neu­es Zeug von Gee Tee oder Vee oder was auch im­mer, der Typ hat noch nichts schlech­tes ab­ge­lie­fert! Auf sei­ner neu­es­ten LP hält er ei­ne aus­ge­wo­ge­ne Ba­lan­ce zwi­schen den power­pop­pi­gen Ten­den­zen der jüngs­ten Tee Vee Re­pair­man-Plat­ten und den stär­ker Ga­ra­ge-be­ton­ten Pro­jek­ten wie Sa­ta­nic To­gas, Re­se­arch Re­ac­tor Corp. and Set-Top Box, was zu­sam­men mal wie­der ei­nen erst­klas­si­gen Sta­pel an fuzz-freu­di­gen Ga­ra­ge Pop-Ohr­wür­mern er­gibt.

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Teksti-TV 666 - Vapauden Tasavalta

Ei­ne neue LP von die­ser fin­ni­schen Band mit zu vie­len Gi­tar­ris­ten… ich glaub 666 wa­ren das beim letz­ten nach­zäh­len. Nu ja, auf dem neu­es­ten Al­bum ver­schie­ben die ih­ren Sound deut­lich in ei­ne Psych Rock-Rich­tung, be­son­ders in TJ be­ge­ben sie sich Kopf­über in ge­wis­se Space Rock-Sphä­ren und das funk­tio­niert auch ganz vor­züg­lich. An an­de­ren Stel­len bleibt die Band aber auch ih­rem ge­wohn­ten Sound im me­lo­di­schen In­die Rock, Fuzz Punk und Noi­se Pop treu mit An­klän­gen et­wa an No Age, Wav­ves, Ca­li­for­nia X, Hap­py Di­ving oder frü­he The Men - ei­ne Mi­schung die sie dann um cha­rak­te­ris­tisch weit­läu­fi­ge Gi­tar­ren-Dro­nes á la Glenn Bran­ca und 80er So­nic Youth an­rei­chern.

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